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ARC/ORM: Weiz-Rallye

Knobloch/Rausch holen M1 Rallye Masters

Nach vier Siegen in Folge konnten Günther Knobloch und Jürgen Rausch den M1-Masters-Titel 2017 bereits bei der Weiz-Rallye sichern.

Foto: Harald Illmer

Auch im ORC, in dem die seriennahen M1-Autos heuer erstmals neben den Gruppe-H-Boliden punktberechtigt sind, führt Knobloch mit großem Punktevorsprung. Die Chancen auf den ersten ORC-Titel für ein M1-Fahrzeug stehen gut. Abgesehen von zwei harmlosen Drehern lief es für Günther Knobloch in seinem Subaru Impreza WRX STI bei der Weiz-Rallye ausgezeichnet – einmal mehr, denn er und Co-Pilot Jürgen Rausch konnten bereits den vierten M1-Sieg bei der vierten Rallye erringen, was wiederum dem früheren Motorradrennfahrer als Nachfolger des regierenden M1-Champions 2016 Reini Sampl vorzeitig den Titel im M1 Rallye Masters brachte.

Zugleich konnte Knobloch auch den Sieg im österreichischen Rallyecup feiern, in dem die seriennahen M1-Fahrzeuge und die Gruppe-H-Boliden um den Pokal der Austrian Motorsport Federation kämpfen. Rund zwei Minuten Vorsprung konnte Knobloch auf den zweitplatzierten ARC-Meister Daniel Fischer im homologierten Subaru herausfahren.

Zunächst kam es zu einem Duell zwischen Knobloch und dem ORC-Helden der letzten Jahre, Martin Kalteis. Der Schlagabtausch fand ein jähes Ende, weil Kalteis aufgrund von Kreislaufproblemen seines Co-Piloten aufgeben musste. Knobloch bedauert den Ausfall: "Wir waren diesmal im Vergleich zu den letzten Rallyes näher an Kalteis dran. Das lag wohl auch an den flüssigen Sonderprüfungen und meiner guten Streckenkenntnis. Das Duell zwischen Martin und mir hätte also durchaus noch spannend werden können. Im Wechselland sah es noch gar nicht danach aus."

Mit seinen nunmehr 93 Punkten und den unverändert gebliebenen 50 Zählern von Kalteis darf sich Knobloch mehr als berechtigte Hoffnungen machen, mit seinem M1-Subaru im ersten Jahr der gemeinsamen Präsenz von M1 und Gruppe H den ORC-Titel zu erobern. Für das M1 Rallye Masters wäre das ein willkommener Erfolg auf sportlicher Ebene und ein Signal, dass man mit den seit dem Vorjahr in der M1-Kategorie im heimischen Rallyesport startberechtigten seriennahen Fahrzeugen nicht nur verhältnismäßig günstig Rallyesport betreiben, sondern dabei auch konkurrenzfähig sein kann.

Der erste Champion der noch jungen M1-Geschichte, Reini Sampl, wurde bei der Weiz-Rallye von einem schadhaften Sensor in seinem Audi quattro TTS ausgebremst: "So kam es zu weniger Ladedruck, sodass wir nur zwei Drittel unserer Motorenleistung zur Verfügung hatten. Wir nutzten die Rallye daher als Testmöglichkeit." Im Gesamtergebnis des M1 Rallye Masters reichte es dennoch für den zweiten Platz, im ORC/C1 belegten Sampl und Melanie Schmied Platz vier.

Auf dem Gesamtpodium des M1 Rallye Masters landete neben Knobloch und Sampl der überlegene Sieger der Leistungsgruppe 2, Enrico Windisch, der mit Karin Cerny einen Renault Clio RS Trophy pilotierte, als einer von vier von GZ Racing eingesetzten Boliden. Der M1-LG2-Dominator gab sich als großer Fan der Weiz-Rallye zue erkennen: "Das ist nicht nur meine absolute Heimrallye, sondern ganz sicher auch die geilste Veranstaltung im Jahr."

Enrico Windisch, der heuer seine zweite Rallyesaison bestreitet, erklärte: "Trotz des Handicaps der hohen Startnummer konnten wir uns gegen unsere direkten Konkurrenten durchsetzen, denn langsam kommen wir in eine Phase, in der wir nach acht absolvierten Rallyes unsere Erfahrungen in Erfolge umwandeln können – oder sagen wir: Wo man glaubt, dass man Erfolge umsetzen kann." Ebenso vorsichtig schätzt er seine Chancen ein, sich am Ende des Jahres zum M1-Champion in der LG2 krönen zu können: "Wir haben noch zwei Rallyes – und da kann bekanntlich vieles passieren."

Bestätigen können das Philip und Leopold Hahn, die mit ihrem Mitsubishi Colt Ralliart von Gockel Racing auf Klassenrang vier der M1 sowie auf Platz zwei in der LG2 landeten. Im letzten Regrouping meinte Philip Hahn noch, es sei mit dem selbst aufgebauten M1-Colt wie immer problemlos gelaufen, doch der plötzliche Regen beim Finale der Rallye brachte die beiden dann doch noch ins Schwitzen: "Wir hatten ziemlich alte Regenreifen dabei, da haben wir unsere Sünden abgebüßt. Ich bin wirklich froh, dass wir es ins Ziel geschafft haben."

Kurt Huber, der im Vorjahr nach seinem Rallyedebüt im Schneebergland bei der Weiz-Rallye zum ersten Mal mit GZ Racing an den Start ging, zog nach seinem fünften M1-Gesamtrang (Platz drei in der LG2) eine kurze, dafür umso weniger prägnante Schlussbilanz. So lala sei die Rallye für ihn und Patrik Hochegger im Audi S3 gelaufen, meinte er launig, um schließlich doch noch einen Finger auf die eigene Wunde zu legen. Ein Plattfuß am Samstag Morgen habe sehr viel Zeit gekostet, die Motivation habe man aber dennoch behalten können. "Wir wollen ja nicht, dass uns jemand einholt. Im Ernst: Uns geht es in erster Linie um die Freude am Fahren", so Huber.

Das Schlusslicht im Gesamtergebnis des M1 Rallye Masters bildeten Martin Ritt und Anna Maria Obernhuber in ihrem Volvo 740 – von zehn gestarteten M1-Teams kamen sechs ins Ziel. Der prominenteste Ausfall betraf Andi Aigner und Ilka Minor, lange Zeit Österreichs WM-Exporte. Im BMW 650i konnten die WRC-Erprobten zwei Mal direkt hinter M1-Dominator Knobloch die zweitschnellste Zeit markieren, ehe es nach einem Ausrutscher zu einer Disqualifikation aufgrund Inanspruchnahme fremder Hilfe kam.

Beim zweiten Rundkurs Anger erwischte es auch Christian Pirz und Manuel Brandner in ihrem Citroën DS3 M1. Pirz berichtete: "Nach einem halben Kilometer hatten wir plötzlich keine Leistung mehr. Der Turbo hatte die Dichtung 'gefressen', womit unsere Rallye zuende war. Schade, denn davor lief es nicht so schlecht. Ich habe nach unserem Unfall im Wechselland wieder das Vertrauen zurückerlangt." Sorgen wegen des Motors machte sich Pirz keine: "Das gibt schon ein bisschen Arbeit, doch die Kosten halten sich mit 500 Euro in Grenzen. Das ist eben einer der großen Vorteile der M1-Autos."

Einen Abflug produzierten Christian Zerzawy und Hans-Christian Winkelmayer im VW Lupo GTI. Mit beschädigter Vorderradaufhängung mussten auch Michael Röck und Martin Tomasini im Ford Fiesta ST M1 ihre Hoffnungen auf eine Zielankunft begraben. Die nächsten Stationen im M1 Rallye Masters sind die Škoda Rallye Liezen im September sowie das Grande Finale der Saison im Rahmen der Waldviertel-Rallye.

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