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Starke (Heim-)Vorstellung von Subaru

Subaru-Pilot Petter Solberg führt, Sebastien Loeb arbeitete sich im Laufe des Tages auf WM-Kurs nach vor, Atkinson überzeugend unterwegs.

Manfred Wolf

Chris Atkinson bestätigte die in ihn gesetzten Erwartungen und fuhr auf der 1. Sonderprüfung („Pawse Kamuy 1“, 9,05 Kilometer) der Rallye Japan zu einer knappen Bestzeit, 1,3 Sekunden vor seinem Subaru-Teamkollegen Petter Solberg. Marcus Grönholm lag mit seinem Peugeot 307 WRC nur weitere 0,6 Sekunden zurück und war damit Drittschnellster. Den Aufreger der ersten SP lieferte aber Mikko Hirvonen: Der junge Finne scheint bei seinem Interims-Einsatz dem Skoda Fabia das Fliegen zu lernen, die viertbeste Zeit darf getrost als kleine Sensation bezeichnet werden. Rang fünf ging an Harri Rovanperä, der damit auf der Auftakt-Prüfung bester Mitsubishi-Pilot beim Heimevent war, Francois Duval war Sechster. Sein Teamkollege, Sebastien Loeb, eröffnete gemütlich. Dem Citroen-Superstar reicht ein Platz auf dem Podium, um vorzeitig den WM-Titel zu holen, der Franzose riskiert nichts, fabrizierte aber dennoch einen Dreher – Rang 12. Noch vor ihm: Der Ersatzmann für Markko Märtin, der Schwede Daniel Carlsson. Er erzielte die achtbeste SP-Zeit.

Auf der nur 2,73 Kilometer langen SP „Rikubetsu 1“ dann der erste Führungswechsel: Sebastien Loeb und Petter Solberg erzielten ex-aequo Bestzeit, der Subaru-Pilot konnte sich in der Gesamtwertung damit an seinem Teamkollegen Chris Atkinson vorbei an die Spitze schieben – Atkinson erzielte „nur“ die fünfte Zeit. Peugeot-Pilot Grönholm behielt seinen dritten Platz, obwohl er über diese SP nur Siebenter war. Loeb arbeitete sich aufgrund der Bestzeit vom zwölften auf den achten Rang nach vorne.

Als dritte Aufgabe der ersten Etappe wartete schon die Königs-SP „Kunneywa-Niueo 1“ mit über knapp über 50 Kilometern Länge, exakt 50,06 Kilometer – und es war der Subaru-Youngster Chris Atkinson, der die schnellste Zeit erzielen konnte! Damit schnappte Petter Solberg, der mit 4,6 Sekunden Rückstand die zweite SP-Zeit erzielen konnte, auch wieder die Führung in der Gesamtwertung weg. Wieder mal Dritter: Marcus Grönholm. Der Finne war 10 Sekunden langsamer als Solberg, gesamt wuchs sein Rückstand damit auf 16, Sekunden, er behält aber Rang drei. Ex-aequo mit Grönholm beendete Sebastien Loeb die Monster-SP, damit kletterte er in der Gesamtwertung schon auf Platz vier. Erneut gut unterwegs waren auch Harri Rovanperä und Francois Duval, Mikko Hirvonen fiel mit SP-Rang sieben auch auf den siebenten Gesamtrang zurück – nichtsdestotrotz eine tolle Leistung des Finnen, er nahm Stammfahrer Armin Schwarz alleine auf dieser SP über eine Minute ab!

Was wäre eine SP ohne Führungswechsel? Das dachte sich offensichtlich das Subaru-Duo und wechselte nach der 18,73 Kilometer langen SP „Sipirkakim 1“ erneut die Positionen. Chris Atkinson verlor allerdings sehr viel Zeit, ganze 16,4 Sekunden fehlten ihn auf seinen norwegischen Teamkollegen, damit hatte Solberg auch viel Luft in der Gesamtwertung – 12 Sekunden. Trotzdem war Atkinson happy: „Das war ziemlich cool, ich hab’ ja noch nie einen WM-Lauf angeführt. Und ehrlich gesagt wollte ich das auch gar nicht wirklich. Aber es ist einfach toll gelaufen, mir taugen die Prüfungen hier ziemlich…“ Nicht minder fröhlich war Petter Solberg: „Ich war noch nie in diesem Jahr so glücklich mit dem Auto wie jetzt! Die Prüfungen sind sehr schwierig, aber mein Speed passt!“ Hinter dem gut aufgelegten Subaru-Duo zementierte Marcus Grönholm seinen dritten Gesamtrang mit einer zweitbesten SP-Zeit, Sebastien Loeb behielt mit der dritten Zeit souverän Platz vier. Harri Rovanperä behielt derweil seinen fünften Platz gesamt. Auffallend schnell war bis zu diesem Zeitpunkt Antony Warmbold. Der junge Deutsche lag auf Platz acht und war damit bester Ford-Pilot, weit vor den Werksfahrern Kresta und Gardemeister. Letzterer beklagte sich allerdings bitter über einen falschen Aufschrieb: „Ich habe die Prüfungen viel zu schnell geschrieben, es passt nichts zusammen. Ich war in jeder Kurve zu schnell, habe alles umgeschrieben. Hoffentlich läuft es jetzt beim zweiten Mal besser!“

Mit einem schönen Erfolg für Mitsubishi endete der zweite Durchgang über die SP „Pawse Kamuy“ mit 9,05 Kilometer Länge. Gigi Galli konnte die Subaru-Bestzeitenserie durchbrechen und war mit 0,2 Sekunden Vorsprung auf Marcus Grönholm Schnellster, für das japanische Mitsubishi-Team bei der Heimrallye ein schöner Erfolg. Weitere 0,2 Sekunden zurück: Petter Solberg, der damit wieder ein bisschen mehr Vorsprung in der Gesamtwertung herausarbeiten konnte. Atkinson erzielte nur die sechstbeste Zeit und war dabei drei Sekunden langsamer als Solberg. Deutlich verbessert präsentierte sich – wie von ihm versprochen – Toni Gardemeister, Fünfter über die fünfte SP war viel besser als seine Vormittagsleistungen. Gar nicht gut lief es hingegen für Sebastien Loeb, er war nur Achtschnellster und verlor wieder etwas Zeit auf den dritten Gesamtrang, den er ja braucht, um vorzeitig den WM-Titel fixieren zu können.

Und wieder ein Sprint: „Rikubetsu 2“, 2,73 Kilometer, brachte die erste Bestzeit der Rallye Japan für den finnischen Peugeot-Piloten Marcus Grönholm. Der zweifache Weltmeister war eine Sekunde schneller als Sebastien Loeb und erhöhte damit den Druck auf Chris Atkinson, der in der Gesamtwertung seinen zweiten Platz nur mehr mit 1,1 Sekunden verteidigen konnte – ansonsten änderten sich die Gesamtabstände nur minimal.

Es bedurfte der 50,06 Kilometer langen SP „Kunneywa-Niueo 2“, um das Gesamtklassement gehörig durcheinander zu bringen: Mit einer Fabelzeit, 11,5 Sekunden schneller als sein härtester Verfolger Petter Solberg, schnappte sich Sebastien Loeb den zweiten Gesamtrang und brachte sich damit auf WM-Kurs! Marcus Grönholm behielt mit einer guten dritten SP-Zeit, 15,2 Sekunden langsamer als Loeb, seinen dritten Gesamtrang, er schob sich nämlich an Atkinson vorbei, der als SP-Fünftschnellster ganze 42,5 Sekunden verlor. Ebenfalls verbessern konnte sich Gigi Galli. Der Italiener war starker Viertschnellster über die Königs-SP und kletterte in der Gesamtwertun auf Rang sechs, vorbei an Francois Duval, außerdem schob er sich damit ganz knapp an seinen Teamkollegen Harri Rovanperä heran, der (noch) Platz fünf halten kann. Großes Pech dagegen wieder einmal für die tschechische Skoda-Truppe: Mikko Hirvonen, bis zu diesem Zeitpunkt glänzend klassiert, rutschte von der Straße und konnte die SP nicht beenden.

Die letzte „richtige“ SP des Tages, die 18,73 Kilometer lange „Sipirkakim 2“, brachte keine Überraschungen mehr. Petter Solberg fuhr wieder einmal Bestzeit, vergrößerte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Sebastien Loeb, der Zweitschnellster war, um weitere 7,2 Sekunden auf 23,9 Sekunden. Marcus Grönholm verlor 27 Sekunden auf die Bestzeit des Norwegers, festigte damit aber seinen dritten Gesamtrang, da Chris Atkinson nur die neunte SP-Zeit gelang. Durch den großen Rückstand des Australiers (47,8 Sekunden) gerät dieser langsam unter Druck vom Mitsubishi-Duo Harri Rovanperä und Gigi Galli, das, nur durch wenige Sekunden getrennt, die Ränge fünf und sechs in der Gesamtwertung belegt.

Wie erwartet gab's auf der 2,09 Kilometer langen SS „Sasunai 1“ keine Veränderungen im Gesamtklassement mehr. Dennoch hatte die japanischen Fans Grund zum Jubeln: Harri Rovanperä holte seine erste SP-Bestzeit der Japan-Rallye, die zweite Bestzeit für Mitsubishi bei deren Heim-Event. Marcus Grönholm war Zweitschnellster, Sebastien Loeb eroberte die dritte Zeit. Den einzig nennenswerten Zeitverlust brachte ausgerechnet der andere Mitsubishi-Pilot zustande: Gigi Galli verlor gleich 11,6 Sekunden, womit ihm Francois Duval im Gesamtklassement wieder bedrohlich nahe rückt.


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