RALLYE

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Konnichiwa Nippon

Eigentlich freut sich der WM-Tross auf die anspruchsvollen Schotterprüfungen in Japan – viele sind aber mit den Gedanken noch immer ganz woanders.

Manfred Wolf

Über 200.000 Fans werden auch heuer wieder zur Japan-Rallye und ihren Schotter-Sonderprüfungen pilgern, wie schon beim WM-Debüt im letzten Jahr. Doch die Vorbereitungen auf die Heimrallye der japanischen Hersteller Subaru und Mitsubishi werden natürlich vom tragischen Tod des Michael Park überschattet – es könnte also ein eher trauriges Japan-Gastspiel werden.

Die Schotterpisten auf der nördlichsten japanischen Insel, auf Hokkaido, sind eng und teilweise sehr schnell. Der Streckenbelag ist fast durchgehend einheitlich, was den Piloten die Reifenwahl ein wenig erleichtert, der Schotter ist auch nicht übermäßig rau, wodurch der mechanische Verschleiß im Durchschnitt liegt. Die Veranstaltung erinnert ein wenig an die Neuseeland-Rallye. Größter Unterschied dabei: Neben den äußerst schmalen Straßen gibt es keine großen Gräben oder Böschungen und freies Feld sondern ein undurchdringliches Dickicht aus Sträuchern und Bäumen.

Das Wetter präsentierte sich bei der Erstausgabe im letzten Jahr erstaunlich schön, die Sonne empfing die weltbesten Rallyeteams im – nomen est omen – Land der aufgehenden Sonne… Dennoch muss man auf Hokkaido immer mit Regen rechnen, wenn das der Fall ist, können die Niederschlagsmengen ganz beachtlich werden, dementsprechend sehen dann die Schotterpisten auch mehr nach Bächen denn nach Straßen aus.

Die Route der Rallye ist zwischen den Bergketten von Hidaka und Daisetsuzan eingebettet und führt die 92 teilnehmenden Teams vom Rallyezentrum Obihiro bzw. von der Servicezone in Kita Aikoku über insgesamt 1.614,84 Kilometer. Davon sind 350,18 Kilometer, aufgeteilt auf 26 Sonderprüfungen im Renntempo zu absolvieren. Darunter gibt es mit der 2,72 Kilometer langen SuperSpecial „Satsunai“ die längste SpecialStage der Rallye-WM, mit der 50,06 Kilometer langen Monsterprüfung „Kunneywa – Niueo“ auch die längste Sondprüfung der gesamten Weltmeisterschaft.

Im letzten Jahr war Subaru-Pilot Petter Solberg der dominierende Mann, er konnte die Japan-Rallye mit einem klaren „Start-Ziel-Sieg“ für sich entscheiden. So leicht wird er es in diesem Jahr wahrscheinlich nicht mehr haben: Sebastien Loeb wird in Japan den Titel fixieren wollen und seinen Citroen zu Höchstleistungen antreiben. Inwieweit Marcus Grönholm und Co Timo Rautiainen nach den tragischen Vorfällen rund um ihre Teamkollegen in England schon wieder in der Lage sein werden, an der Spitze mitzufahren, lässt sich nur schwer voraussagen.

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