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WRC: Portugal-Rallye Andreas Mikkelsen, Ola Floene, Volkswagen Polo WRC, Portugal-Rallye 2015

Mikkelsen (VW) gewinnt Superspecial

Mehr als 30.000 Fans beim Auftakt der Portugal-Rallye: Andreas Mikkelsen schnappt sich in der Superspecial von Lousada die Führung.

Andreas Mikkelsen ist der erste Führende der Portugal-Rallye. Der Norweger hat für den fünften WRC-Saisonlauf erstmals die aktuellste Version des Volkswagen Polo WRC zur Verfügung. Dass sich Mikkelsen in diesem Boliden wohlfühlt, zeigte bereits am Vormittag seine Bestzeit im Shakedown. Am Abend setzte sich der 25jährige in einer kurzen Superspecial gegen die versammelte Konkurrenz durch und übernahm die Spitze. Mikkelsens Vorsprung auf seinen Teamkollegen, den Weltmeister Sébastien Ogier, beträgt nach der ersten von 16 Sonderprüfungen aber nur eine halbe Sekunde.

Die Veranstaltung begann am Donnerstag Abend mit einer 3,36 Kilometer kurzen Superspecial in Lousada. Dieser Kurs war auch Teil der Rallye, als sie 2001 zum letzten Mal in der nördlichen Region Portugals ausgetragen worden war. Es zeigte sich sofort, dass die Rückkehr in diese Gegend richtig war, denn rund 35.000 Fans hatten sich in Lousada versammelt, um die WRCs in Aktion zu sehen. Auf einem parallelen Rallycrosskurs, ein Mix aus Schotter und Asphalt, traten die Fahrer gegeneinander an.

Interessant war die Tatsache, dass die Fahrer unterschiedliche Reifen gewählt hatten. Das Volkswagen-Trio war mit weichen Reifen unterwegs, während sich das Hyundai-Duo Hayden Paddon und Dani Sordo für die harten Schotterpneus entschieden hatten. Thierry Neuville hatte drei weiche und zwei harte Reifen zur Verfügung, Ford-Pilot Ott Tänak hingegen wählte drei harte und zwei weiche Mischungen.

Nur Bruchteile von Sekunden entschieden die direkten Duelle der Topfahrer. Weltmeister Ogier setzte sich gegen Mads Østberg, dessen Citroën nach dem Überschlag im Shakedown repariert werden konnte, klar durch. "Es war okay, aber nicht einfach, weil viel Staub in der Luft hing", sagt Ogier nach seinem gewonnenen Duell. "In der Haarnadel habe ich zu früh gebremst, aber egal, denn erst morgen geht die Rallye richtig los."

Jari-Matti Latvala (Volkswagen) hielt Sordo auf Distanz. "Ich bin die weichen Reifen gefahren, es war okay", meint der Finne im Ziel. "Vielleicht wäre der harte Reifen etwas besser gewesen, aber ich weiß es nicht." Die Reifenwahl könnte an den nächsten Tagen ein entscheidender Faktor werden. Spannend war es im Duell Kris Meeke (Citroën) gegen Neuville. Der Belgier war nur um eine Zehntelsekunde schneller als der Sieger der Argentinien-Rallye. Im Ziel überprüfte Neuville sofort seine Reifen: "Ich habe in dieser Prüfung einen seltenen Reifenmix ausprobiert."

Mikkelsen gewann sein Duell gegen Ford-Hoffnung Elfyn Evans. Da weder Latvala noch Ogier oder einer der Citroën-Fahrer schneller war, ging die Bestzeit an Mikkelsen. "Es hat viel Spaß gemacht", lächelte der Norweger nach seiner Fahrt. "Eine tolle Art, eine Rallye zu starten. Ich bin sauber durchgekommen, aber es hing viel Staub in der Luft. Es wird ein kniffliges Wochenende, da es viele neue Prüfungen gibt. Ich freue mich auf die Herausforderung."

Wieder mit dabei ist Robert Kubica. Auch der ehemalige Formel-1-Pilot fährt einen neuen Fiesta. Im Duell gegen den dritten Hyundai von Hayden Paddon setzte sich Kubica locker durch. "Ja, es war gut. Der Start war schwierig, denn wenn man auf der Innenseite fährt, hat man in der zweiten Runde viel Staub. Morgen startet eine anstrengende Rallye. Nach meiner Pause in Mexiko muss ich erst wieder das Gefühl finden", gibt Kubica zu Bedenken.

Nach dieser kurzen Showprüfung liegen die ersten 20 Fahrer innerhalb von zehn Sekunden. Auswirkungen auf die Startreihenfolge hat dieses Ergebnis nicht, denn am Freitag werden die Autos nach dem WM-Stand losgeschickt. Ogier muss die weichen Schotterstraßen also als Erster eröffnen. In der WRC2-Klasse schnappte sich Nasser Al-Attiyah (Ford) die Führung. Europameister Esapekka Lappi ist mit dem neuen Skoda Fabia R5 Vierter. Der Deutsche Armin Kremer startet in der WRC2-Klasse und fährt einen neuen Fabia R5. Dieser Bolide wird von BRR eingesetzt, dem Team des vielfachen österreichischen Staatsmeisters Raimund Baumschlager.

Am Freitag beginnt die Portugal-Rallye so richtig. Zwei Schleifen zu je drei Prüfungen stehen auf dem Programm. Dazu zählt auch der Klassiker Ponte de Lima über knapp 30 Kilometer.

Top 10 nach der 1. von 16. Prüfungen:

 1. Andreas Mikkelsen   VW       2:41,1 Minuten
2. Sébastien Ogier VW + 0,5 Sekunden
3. Jari-Matti Latvala VW + 0,8
4. Robert Kubica Ford + 1,4
5. Thierry Neuville Hyundai + 2,1
6. Kris Meeke Citroën + 2,2
7. Mads Østberg Citroën + 2,3
8. Martin Prokop Ford + 2,6
9. Dani Sordo Hyundai + 2,7
10. Lorenzo Bertelli Ford + 2,8

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