
WRC: Polen-Rallye | 29.06.2017
Neuville im Shakedown hauchdünn voran
Thierry Neuville war beim Shakedown zur Polen-Rallye knapp schneller als Ott Tänak; Wetter könnte beim 8. WM-Lauf eine Rolle spielen.
Die Bestzeit im Shakedown zur Polen-Rallye, dem achten Lauf der Rallye-WM 2017, ging an Thierry Neuville (Hyundai), wenn auch nur hauchdünn. Der Belgier absolvierte die 4,9 Kilometer kurze Strecke in Sady am Donnerstag bei seinem dritten Versuch in einer Zeit von 2:12,1 Minuten und war damit nur 0,1 Sekunden schneller als Ott Tänak (M-Sport).
"Das Auto hat sich gut angefühlt. Wir haben nicht viel verändert und nur ein bisschen mit der Fahrzeughöhe gearbeitet, da die Straße ziemlich schnell kaputtgegangen ist. Abgesehen davon habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt", wurde Thierry Neuville von der offiziellen Website der Rallye-WM zitiert."
Auf Position drei kam Hayden Paddon (Hyundai, + 0,6 Sekunden), Vierter wurde der amtierende Weltmeister Sébastien Ogier (M-Sport, + 1 Sekunde). Schnellster Toyota-Fahrer war Jari-Matti Latvala (+ 1,2) auf Rang fünf. Sehr zurückhaltend agierten die Citroën-Piloten: Als schnellster fuhr Andreas Mikkelsen, der vom Team nun auch für die Deutschland-Rallye bestätigt wurde, mit einem Rückstand von 3,1 Sekunden auf Rang zehn. Genau so schnell war auch Teemu Suninen im Ford Fiesta WRC, der in Polen zum ersten Mal ein World Rally Car steuert.
Der Shakedown lieferte in zweierlei Hinsicht einen Vorgeschmack auf das, was Fahrer, Teams und Zuschauer in den nächsten Tagen bei der Polen-Rallye erwartet. Neuville erreichte bei seiner Bestzeit einen Schnitt von 133,54 km/h, der also bereits über dem vom Automobilweltverband FIA empfohlenen Richtwert von maximal 130 km/h lag. Es wird erwartet, dass die optimierte Aerodynamik und die höhere Motorleistung der WRCs des Jahrgangs 2017 auf den flüssigen Prüfungen in Polen besonders ins Gewicht fallen.
Allerdings könnte die Geschwindigkeitshatz an diesem Wochenende vom Wetter beeinträchtigt werden. Bereits während des Shakedowns regnete es, allerdings war der weiche Untergrund, der in Polen zum Teil mehr an Erdreich als an klassischen Schotter erinnert, noch weitgehend trocken. Das dürfte in den nächsten Tagen aber nicht so bleiben, denn es sind teils starke Regenfälle vorhergesagt, die den polnischen WM-Lauf zu einer Schlammschlacht machen könnten.
"Der Regen könnte mir entgegenkommen, denn wenn es nass ist, gibt es weniger losen Staub auf der Straße", sagte Neuville, der am Freitag als zweiter Fahrer starten muss. "Allerdings wird es dann auch schwieriger, denn man kann überraschend an Grip verlieren und leicht abfliegen. Ich würde mir zwar eigentlich eine trockene Rallye mit konstantem Grip wünschen, aber wenn wir gewinnen wollen, wären nasse Bedingungen besser."
Die abendliche Zuschauerprüfung in Mikołajki gewann der Waliser Elfyn Evans (M-Sport) 0,8 Sekunden vor Thierry Neuville (Hyundai); eine weitere Zehntel dahinter: Evans´ Teamkollege Sébastien Ogier auf Platz drei. Richtig ernst wird es am Freitag, an dem neun Sonderprüfungen über eine Gesamtdistanz von 113,66 Kilometern anstehen.
Top 10, Shakedown Polen-Rallye:
1. Thierry Neuville Hyundai 2:12,1 Minuten
2. Ott Tänak For d + 0,1 Sekunden
3. Hayden Paddon Hyundai + 0,6
4. Sebastien Ogier For d + 1,0
5. Jari-Matti Latvala Toyota + 1,2
6. Dani Sordo Hyundai + 1,7
7. Esapekka Lappi Toyota + 2,1
8. Mads Østberg For d + 2,4
9. Juho Hänninen Toyota + 2,6
10. Andreas Mikkelsen Citroën + 3,1
Teemu Suninen For d + 3,1