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WRC: Mexiko-Rallye

Kein FIA-Verbot künstlicher Sprünge

Der Weltverband will die Vorschriften für künstliche Sprünge bei Superspecials überarbeiten, sie trotz Kritik aber nicht verbieten.

Nach einer Kontroverse bei der Mexiko-Rallye will die FIA für die Rallye-WM Maßnahmen gegen künstliche Sprünge ergreifen. Die Superspecial zum Auftakt wurde gestoppt, nachdem solch ein künstlicher Sprung beschädigt worden war und die nachfolgenden Autos in abenteuerlichen Winkeln in die Luft katapultiert wurden. FIA-Rallyedirektor Yves Matton versprach, das Thema zur Chefsache zu machen und mit höchster Priorität anzugehen.

"Wir werden das ganz oben auf die Liste setzen. Was wir gesehen haben, ist inakzeptabel", sagte er. Die Sicherheitsrichtlinie der FIA erwähnt künstliche Sprünge bislang nur in einem Paragraphen. Dieser besagt, dass Abmessungen, Abstände und Positionierung in der Prüfung vorher genehmigt werden müssen und dass es eine Standardspezifikation gibt; allerdings ist letztere bislang optional. "Diese Liste ist nicht obligatorisch, aber wir werden uns bemühen, für die Zukunft einen einheitlichen Sprung zu schaffen", versprach Matton.

Patrick Suberville, Rallyeleiter des mexikanischen WM-Laufs, glaubt, dass die Wahl des Metalls von Ersatzteilen zum Problem geführt habe: "Es war die selbe Rampe wie auf den Stadtprüfungen in León und Mexiko-Stadt. Für den Transport der Rampe wurden einige Platten entfernt, sodass wir diese vor Ort in León ersetzen mussten. Das Problem war, dass das Metall, das wir für die Ersatzplatten verwendet haben, dünner war als das, das wir normalerweise verwenden. Die Platten haben sich nach den ersten paar Autos verbogen. Das führte dazu, dass die Autos auf unnatürliche Weise abgesprungen sind."

Die Organisatoren haben die FIA nicht über Pläne zur Nutzung des Sprungs informiert, doch Michèle Mouton, Sicherheitsdelegierte der Rallye-WM, unterstrich ebenfalls, dass die Vorgaben für die Sicherheit eine Empfehlung und keine Vorschrift seien. Die Piloten haben den Einsatz künstlicher Sprünge stark kritisiert. "Diese Sprünge, die wie ein Zelt geformt sind, sind dämlich – vor allem, wenn man sie auf einem geraden Stück platziert, dem man sich im fünften Gang nähert", sagte Sébastien Ogier. "Das ist lächerlich. Ich hoffe, es kommt eine Veränderung, bevor wir ein Drama haben."

Kris Meeke (Toyota) hält solche Sprünge für ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem: "Du nimmst sie im dritten Gang. Das kann ein Auto sehr leicht in einen Überschlag zwingen und es zerstören und möglicherweise Menschen töten. Was für ein Bild soll das abgeben? Das wird zweifellos böse enden. Es ist ein völlig unnötiges Risiko, das in einem Bereich zu machen, in dem Zuschauer stehen. Wer braucht sowas schon?"

Matton hingegen wies die Forderungen der Fahrer nach einem vollständigen Verbot künstlicher Sprünge zurück: "Nein. Schließlich sind es nicht die Fahrer, die das Reglement bestimmen. Wenn diese Sprünge in den Superspecials richtig platziert werden, ist es schön, sie als Teil der Show zu haben. Wir haben zum Beispiel in Portugal gesehen, dass Sprünge sehr gut gemacht werden können."

Mouton stimmte zu und sagte, dass es an den Fahrern liege, die angemessene Geschwindigkeit zu beurteilen, mit der sie die Sprünge in Angriff nehmen: "Der Sprung ist nicht lächerlich, es ist die Geschwindigkeit. Es tut mir leid, aber sie müssen vom Gas gehen – das Problem ist, dass sie überall Vollgas fahren wollen."

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