Jeep Cherokee - im Test | 17.12.2001
On the road
Deutlich leiser und spritziger als bisher
Bei Temperaturen um 19 Grad unter Null sind dem Cherokee einige Sekunden des Vorglühens gegönnt. Lautstark aber hochmotiviert meldet er sich sodann zu Wort. Jetzt gilt es rund 30 Sekunden zu warten bevor losgefahren wird. Fährt man nämlich gleich los so geschieht das auf Kosten der Kupplung, da in den ersten Sekunden, aus mir unerklärlichen Gründen, nur ein paar PS zur Verfügung stehen.
Sensationell hingegen die Heizleistung wodurch der Cherokee auch bei arktischen Temperaturen schon nach wenigen Kilometern wohlige Wärme verströmt. Erst einmal in Fahrt überrascht der Diesel Cherokee mit Spritzigkeit und Drehfreude. Die 143 PS sorgen in jedem Drehzahlbereich für ein flottes Vorankommen. Es spielt dabei keine Rolle ob ein Ampelsprint gewonnen oder aber eine Autobahnsteigung mit Full Speed absolviert werden soll. Positiv auch die nach Erreichen der Betriebstemperatur geringe Geräuschkulisse. Nur bei Vollgas ergibt sich ein kerniger aber gar nicht störender „Spruch“.
Auf der Straße hat der Cherokee aber auch sonst einige Vorteile zu bieten. Er ist wendig, bremst, trotz der nicht mehr zeitgemäßen Trommelbremsen an der Hinterachse, sehr gut und auch das Fahrwerk macht seinen Job sehr exakt. Vorbei die Zeiten in denen der kleine Jeep durch Wankbewegungen und andere Unarten mitunter amerikanisches Fahrgefühl vermittelte.
Im City Verkehr macht der Jeep besonders viel Freude. Die hohe Sitzposition und die gute Übersichtlichkeit nach vorne und zur Seite können ebenso gefallen wie der sensationell gute Einschlag, der auch Wendemanöver auf engstem Raum zulässt. Nicht so gut sieht es beim Cherokee mit der Übersichtlichkeit nach hinten aus. Hier ist es schwierig den Überhang des außen angebrachten Reserverades richtig einzuschätzen.
Überland spielt der Neue je nach Bedarf den Gleiter oder den Sportler. Beides macht er richtig gut. Auch als Kilometerfresser macht er eine ordentliche Figur. Einzig die für den Autobahneinsatz etwas kurz geratene fünfte Fahrstufe zeigt sich hier etwas hinderlich. Zum einen sorgt sie für unnötig hohen Treibstoffkonsum und zum anderen macht sich das hohe Drehzahlniveau auch akustisch bemerkbar. Abhilfe könnten hier etwas größere Reifen erreichen, die die Drehzahl entsprechend absenken ohne dabei wirklich die Agilität des Triebwerks zu untergraben.