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VW Golf - seit 40 Jahren Nummer eins, Teil 11

Der Golf im Motorsport

Wenige Jahre nach seiner Marktpremiere übernahm der VW Golf die Zu-lassungsspitze in Österreich und gab sie nicht mehr her. Die Story, Teil 11.

Die Initialzündung war der GTI. Ursprünglich als limitiertes Basismodell für den Kundensport konzipiert, lag es auf der Hand, den bis 1976 mit Sciroccos ausgetragenen Junior Cup auf das neue Sportmodell umzustellen. Gleichzeitig verstärkte Volkswagen Motorsport sein Engagement im Rallyesport. Erfolgreichster Vertreter der frühen Jahre: Der Hamburger Jochi Kleint mit dem Sieg in der Rallyecross-Meisterschaft 1977 und das Team Weber/Hiemer 1981 mit dem Gewinn der Deutschen Rallyemeisterschaft.

Jochi Kleint war es auch, der 1978 ein besonderes Kapitel der Sport-geschichte des Golf schreiben durfte: Start bei der Rallye Monte Carlo mit einem Golf Diesel mit 50 PS! Der sparsamste Teilnehmer erwies sich als alles andere als untermotorisiert und konnte vor allem bergab zahlreiche deutlich stärker motorisierte Konkurrenten hinter sich lassen. Kleint: „Da war die Hölle los in der Journalistenkabine: 270 Starter, der Golf Diesel erst unter den ersten 20, am Ende Platz 13 – wir haben den Großen teilweise ganz schön die Show gestohlen!"

In den 1980er-Jahren feierte der Golf GTI vor allem im Rallyesport seine größten Erfolge. Das Werksteam mit Sitz in Hannover bestritt die Weltmeisterschaft ab der Saison 1984. Österreichs Rallye-Ass Franz Wittmann fuhr als Werksfahrer auf dem Golf II GTI mehrere Welt-meisterschaftsläufe und Kenneth Eriksson gelang es mit Beifahrer Peter Diekmann 1986 schließlich, dem brandneuen GTI 16V die Krone aufzusetzen: Rallyeweltmeister in der Gruppe A!

Von diesem Erfolg angetrieben, entwickelte VW Racing (damals noch Volkswagen Motorsport) speziell für die Homologation in dieser Sportart den Rallye Golf, der aufgrund diverser Kinderkrankheiten aber nie sein volles Potenzial zeigen konnte. Schon damals am Steuer: Der junge Österreicher Raimund Baumschlager, der auch in der Kit-Car-Ära der 1990er-Jahre für VW auf dem neuen Golf III GTI 16V mehrere internationale und nationale Meisterschaften gewinnen konnte. Eine absolute Premiere feierte „Mundl“ Baumschlager 2000: Da pilotierte er in fünf Läufen einen mit Biodiesel betriebenen Golf IV TDI.

Pikes Peak

19,9 Kilometer Schotterpiste, 156 Kurven, 4.300 Höhenmeter, ein einziger Lauf gegen die Uhr – „The Race to the Clouds", das legendäre Rennen auf den Pikes Peak im US-Bundesstaat Colorado, ist ein fixer Bestandteil der amerikanischen Motorsport-Folklore, und auch hier mischte der VW Golf drei Mal kräftig mit.

Der Wiener Kurt Bergmann kümmerte sich um die Konstruktion der nur mehr rudimentär seriennahen Fahrzeuge: Sie verfügten über eine ultraleichte Hülle aus Verbundwerkstoff, die einem Seriengolf entsprach. Darunter steckte lupenreine Renntechnik, mit einem Motor vorne und einem Motor hinten. Das ergab Allradantrieb und ein absolut ausgewogenes Gewichtsverhältnis. Pilot war erneut Jochi Kleint.

1987, im dritten und letzten Jahr dieses Engagements, wäre die Sensation beinahe perfekt gewesen: Kleint lag mit dem doppelt turboaufgeladenen Golf mit 600 PS zur Zwischenzeit in Führung, ehe ein Traggelenk brach und Kleint aufgeben musste.

Auf der Rundstrecke setzte Volkswagen seit 1997 auf den Diesel. In diesem Jahr nahm das erste Mal ein Golf TDI am 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teil und wurde prompt Zweiter. 2007 konnte das Werksteam mit einem GTI einen weiteren Klassensieg einheimsen. 50 Klassensiege sorgen auch dafür, dass der schnelle Wolfsburger an vierter Stelle der ewigen Marken-Bestenliste des seit 1970 ausgetragenen Rennens geführt wird.

Während für die werksseitigen Engagements vermehrt auf andere Modelle gesetzt wurde, kehrte der Golf GTI ab 2015 zu seiner ursprünglichen Aufgabe zurück: Dem Kundensport auf der Rundstrecke. Als GTI TCR basiert er weiterhin auf dem modularen Querbaukasten, zeigt sich aber um 15 Zentimeter verbreitert und mit 350 PS deutlich stärker als seine Serien-Pendants.

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