CLASSIC

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Autofahren wie zur Stummfilm-Zeit

Am 04. und 05. Jänner steigt die traditionelle Planai-Classic, außergewöhnliche Automobile und prominente Piloten versprechen tolle Stimmung.

Weitere Infos auf www.planai-classic.at!

1927 wurde zwar schon der erste Tonfilm gedreht, Titel «The Jazz-Singer», doch erst viel später, in den frühen 30er Jahren, wurde der Stummfilm vom Tonfilm abgelöst.

Somit kann man sagen, dass drei Autos im 51 Wagen Startfeld der Planai-Classic aus der Stummfilm-Epoche stammen. Das ist der Lea Francis von DI Erik Skreiner aus dem Jahre 1928.

Das war jenes Jahr, in dem Max Schmeling Europameister im Halbschwergewicht wurde, das Jahr in dem der drahtlose Funkverkehr Deutschland-USA aufgenomen wurde, in Rüsselsheim das erste Raketenauto gezündet wurde, in Berlin die ersten elektrischen Verkehrsampeln in Betrieb standen, Fleming das Penicilin entdeckte und Graf Zeppelin mit LZ127 den ersten Amerika-Flug wagte.

Winter-Testfahrten

Erik Skreiner hat vor fast zehn Jahren mit seinem Lea Francis im Ennstal zusammen mit Ernst Chalupa auf einem Talbot die ersten Winter-Testfahrten unternommen, um für Michael Glöckner und Helmut Zwickl auszuloten, was man mit einem Auto aus der Stummfilmzeit auf Eis und Schnee alles anstellen kann.

Helmut Zwickl: «Wir hatten damals bereits die Ennstal-Classic erfolgreich am Spielpan, und trugen uns mit dem Gedanken zwischen Neujahr und Dreikönig eine Oldtimer-Rallye zu kreieren»
Daraus wurde die Planai-Classic.

Erik Skreiner und Oldtimer-Spezialist Ernst Chalupa hatten uns wertvolle Basis-Informationen geliefert: Wie schnell kann man fahren? Welche Schnitte und Steigungen sind zumutbar? Was uns erstaunte war die Tatsache, dass die bierdeckeldünnen Reifen bei den Stummfilmzeit-Autos auf Schneefahrbahn im Vergleich
zu modernen Breit-Winterreifen eine erstaunliche Traktion aufbauten.

Zuerst war die Planai-Classic nur für Vorkriegsautos ausgeschrieben, und da Schneeketten damals noch nicht im Einsatz waren, waren sie auch bei uns verboten. Die Reifen mussten, wie damals üblich, mit Hanfstricken wintertauglich gemacht werden.

Die Bandagen erforderten viel Geschick und meterlange Reservestricke im Kofferraum, denn nach wenigen Kilometer waren die Aufstiegshilfen zerfetzt.

Später erlaubten wir Schneeketten und auf Wunsch vieler Ennstal-Classic Teilnehmer setzten wir die Grenze des Baudatums mit jener der Ennstal-Classic fest: 31.Dezember 1972.

Die verlorene Kunst

Auch der Morgan Threewheeler aus dem Jahr 1934 des Deutschen Vater-Sohn Teams Prof. Dr. Andreas und Gernot Schwab, verdient unsere Hochachtung: ein windiges Gefährt dessen einsames Hinterrad mit einer Kette angetrieben, gerade auf Schneefahrbahn nach Traktion heischt und den Insassen das Balancegefühl eines Motorradfahrers abverlangt.

Der prächtige Lagonda M45R der Deutsch-Österreichischen Besatzung Peter Godehadt und Günter Weigemel ist Baujahr 1934: ein mächtiges Auto, das auf Schnee und Eis eine kritische Masse darstellt.

Die Skreiners, die Schwabs und die beiden Lagonda-Piloten führen uns in die Pioniertage des Automobils zurück. Als jede Ausfahrt noch ein Abenteuer war, und der Ölwechsel nach 30.000 Kilometer so utopisch wie ein Mondflug war.
Und noch etwas haben diese Autos der Planai-Classic gemeinsam: ihre Fahrer werden von keiner Elektronik entmachtet. Autofahren pur ist eine Kunst, die immer mehr verloren geht.

Mit den Stars der Planai Classic kam der Schnee ins Ennstal

Raphael Sperrer und Franz Wittmann trafen sich zu einem freundschaftlichen Drink, bevor sie mit ihren Boliden das Training aufnahmen. An diesem Tisch sitzen 51 Jahre österreiochischetr Motorsport: Franz Wittman (54) war 34 Jahre aktiv, Raphael Sperrer (39) hatte 17 Jahre den Sturzhelm auf und will nächstes Jahr die Dakar-Rallye fahren.

Ab Morgen, 4. Jänner, sitzt Sperrer in einem 120 PS starken Colani GT Syder, Bj. 1964 und Franz Wittmann mit Dr. Wolfgang Erhart aus Schladming in einem 140 PS Volvo 1800 S Rallye-Coupe, Baujahr 1966. Ihr Ergeiz ist es am Mittwoch auf der Planai Tagesbestzeit zu fahren.

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