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Monsieur Henri spielt mit

Bereits die ersten Runden in Le Mans bestätigen Audis Vermutungen: Der Peugeot 908 wird am 16./17. Juni ein starker Gegner sein!

Johannes.Gauglica@motorline.cc

  • Hier sehen Sie Bilder der Audi und Peugeot vom Testtag in Le Mans!

    "La Journée Test": Es gibt keine eigentliche Qualifikation mehr in Le Mans, nur vom ACO eingeladene Teams dürfen überhaupt zu diesem letzten Test anreisen. Aber umgekehrt können noch Fahrer aus dem Bewerb fallen: Denn jeder Fahrer muss entweder 10 Runden hinter sich bringen oder beim zickigen Automobile Club de’l Ouest um eine Ausnahme betteln (Franzosen tun sich da erwiesenermaßen etwas leichter). Schwierig wird es vor allem für diejenigen, die an diesem Sonntag ein anderes Engagement haben.

    Bei diesem Test haben die Teams natürlich die große Strecke in Le Mans zur Verfügung, den „Circuit de la Sarthe“, inklusive der gesperrten Bundesstraße, die zur „Ligne droite des Hunaudiéres“ wird - früher einmal die längste Gerade des Motorsports, heute durch zwei Schikanen unterbrochen.

    Zwei- oder Dreikampf?

    Nach Jahren des „Einzelzeitfahrens“ hat Audi heuer im Peugeot-Werksteam einen würdigen Gegner, aber die 908 sind nicht über 24 Stunden erprobt: Wird es ein Zweikampf? Oder sogar ein Dreikampf: Denn die Eigenbauten des Altmeisters Henri Pescarolo konnten zumindest an diesem Testtag von den Rundenzeiten her gut mit den Werksautos mithalten.

    Es ist auch ein Kampf der Philosophien: Die Werke setzen auf Diesel-Power, Pescarolo fährt mit Judd-Benzinern. Außerdem gibt Audi wahrscheinlich mehr fürs Catering aus, als Pescarolos Privatmannschaft insgesamt an Budget zur Verfügung hat. Auch der Sponsorenmagnet Sebastién Loeb bleibt ja heuer zuhause.

    Zukunft und Vergangenheit

    Für manche ist es die erste Begegnung mit diesem großen alten Kurs, so zum Beispiel für Norbert Siedler und Richard Lietz. Und natürlich für den Peugeot 908 HDi FAP - er hat sich bereits anderswo bewährt, aber für dieses Rennen ist er letzten Endes gebaut. Wieviel sich in der Entwicklung dieser Autos in den letzten Jahren getan hat, zeigt ein Foto des Peugeot 905, Siegerauto des Jahres 1992 und 1993, neben dem aktuellen 908.

    1993 war das letzte Aufbäumen der hypermodernen Gruppe C, dann setzten Max & Bernie zum Todesstoß an. Die Sportwagen wurden reglementär stark eingeschränkt, trotzdem sind sie mittlerweile wieder auf einem hohen Entwicklungsstand. Der 905 war damals ein UFO, heute ist der 908 das Raumschiff.

    Der Löwe zeigt Krallen

    Und das Raumschiff zündete gleich den Nachbrenner: Sebastien Bourdais sicherte dem Löwen-Team die schnellste Rundenzeit des Tages mit 3:26,707. Das ist 4 Sekunden schneller als die Pole Position des Vorjahres!

    Eineinhalb Sekunden dahinter das Audi-Duo, auch die Ingolstädter haben aufgedreht und liegen über 2 Sekunden unter ihrer eigenen Pole-Zeit aus 2006. Die "Herren der Ringe" sind aber keineswegs überrascht vom Speed der Peugeots, man freut sich über ein bisschen ernsthafte Konkurrenz - "it's lonely at the top".

    Und auf Platz 4, mitten unter den Werksautos, der schnellste Pescarolo; zumindest über die fliegende Runde haben Monsieur Henri und seine Equipe also eine Chance; aber traditionell fehlen den Benzinern drei Runden oder mehr pro Tankstop.

    Auch bei Peugeot wirft der Spritverbrauch Fragen auf. Die 908er sind schnell, aber sind sie auch sparsam genug? Man wird den Verdacht nicht los, dass Peugeot auch hier noch nicht alles gezeigt hat.

    Die Österreicher

    In der LMP2-Klasse schafften zwei Teams bis aufs hunderstel genau die gleiche Zeit; das Kruse-Team mit Norbert Siedler endete den Tag auf Klassenrang 7.

    Bei den GT1 dürfen wir uns, gemessen am intensiven Schlagabtausch zwischen dne schnellstne Corvette und Aston Martin, auf ein äußerst spannendes Rennen freuen; Philipp Peters PSI-Team markierte die zehntschnellste Zeit.

    Und in der GT2-Klasse lag Richard Lietz' Porsche am Ende ganz vorne, Der Niederösterreicher hat echte Siegchancen. Vater und Sohn Felbermayr belegten in der Klasse Rang 10.

    Am 13. Juni startet das erste Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans, der Start erfolgt am 16. Juni um 15 Uhr.

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