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Rallye Dakar 2007: Resümee

Sieger und Verlierer

Glück gehört dazu: in allen drei Kategorien gab es heuer abrupte Umbrüche, keiner der Halbzeitführenden war am Schluss auch wirklich der Sieger...

Vom Unglück und vom Pech

Die Dakar fasziniert, und einige haben für diese Faszination teuer bezahlt. Heuer müssen wir dieser traurigen Liste die Namen Elmer Symons und Eric Aubijoux hinzufügen. Der junge Südafrikaner stürzte am vierten Tag so schwer, dass jede Hilfe zu spät kam; der sechsfache Teilnehmer Aubijoux kam bis Dakar, erlitt aber am vorletzten Rallye-Tag einen Herzinfarkt.

Andere waren ungleich glücklicher, konnten aber trotzdem Hilfe gebrauchen. Die großen Pechvögel der Dakar 2007 sind Marc Coma, Wladimir Tschagin und das versammelte VW-Team! Coma war in Führung bei dem Bikes, bis er in der 13. Etappe zu Sturz kam – „hero to zero“ in wenigen Sekundenbruchteilen. Cyril Despres (Bild) holte für den Mattighofener Hersteller die Kohlen aus dem Feuer.

Tschagin hatte alles im Griff bei den Trucks, bis ein technisches Problem ihn zurückwarf; beim Versuch, wieder Zeit gutzumachen, baute er mit dem 9-Tonnen-KAMAZ einen Überschlag - das war das Ende der Dienstreise für den fünffachen Sieger.

Bei VW standen alle Zeichen auf „Sieg“, bis das Team in der SP9 quasi zerbröselte. Ari Vatanen hatte schon früh im Bewerb Pech und war bereits weit zurück, aber Carlos Sainz und Giniel de Villiers waren an der Spitze. Am Ende dies neunten Tages waren sie es nicht mehr.

De Villiers' Touareg brannte beinahe ab, und „El Matador“ war mitten in der Wüste stromlos. Somit ist überraschenderweise US-Boy Mark Miller (Bild) der schnellste Volks-Vertreter, „nur“ auf Platz 5.

Siegertypen

Die Glücksfee spricht also japanisch, gegen Stephane Peterhansel (Bild) und Ex-Skistar Luc Alphand war nach dem VW-Debakel kein Kraut mehr gewachsen – Doppelsieg für Mitsubishi! Auftrumpfen konnten auch Jean-Louis Schlesser, als Gesamtdritter der beste der Buggies, und X-Raid mit Platz 4 für Nasser Al-Attiyah im BMW (und Riesenglück bei Guerlain Chicherits kapitalem Überschlag). Momentan ist das Ralliart-Team aus Japan das Maß der Dinge, in Zukunft jedoch könnten wir einen Dreikampf BMW-VW-Mitsubishi sehen.

Oder einen Vierkampf? - Die Riesenüberraschung des heurigen Jahres war sicher Robby Gordon. Ihm ist der Abenteuerfaktor letztlich egal, er will in Afrika genauso gewinnen wie in Daytona oder beim Baja 1000. Wenn er beim nächsten Versuch anfangs etwas weniger Pech hat (und den Benzinverbrauch soweit senkt, dass er nicht mehr in der SP um Sprit schnorren muss!), dann ist er mit seinem selbst entwickelten Hummer-ähnlichen Buggy ein absoluter Sieganwärter.

MAN und das Exact-Team wollten es heuer wissen, und mit etwas unfreiwilliger Mithilfe aus dem russischen Lager ist die Übung gelungen: der Holländer Hans Stacey (Bild) war nach Tschagins Ausfall der große Dominator bei den Schwergewichten. Dies auch dank Allrad-Kompetenz der österreichischen MAN-Tochter Steyr! Bei KAMAZ in Tatarstan sinnt man sicher bereits auf Rache...

Die Österreicher: einer kam durch

Raphael Sperrer wird mit gewisser Bitterkeit auf Schlessers Resultat blicken – es zeigt, was mit einem Buggy alles möglich ist. Sperrer erlaubte sich nur einen wirklich signifikanten Fehler, aber der genügte in Verbindung mit einem „Versorgungs- notstand“ beim SMG-Team infolge eines kollabierten Material-LKW, um ihn schon am dritten Tag aus dem Bewerb zu werfen. Auch ihm bleibt nur die Hoffnung auf ein vom Glück etwas mehr begünstigtes 2008.

Das Truck-Team Sadlauer/Mayer/Maier fiel aus der Wertung, und Biker Klaus Pelzmann musste am achten Tag w.o. geben. Martin Freinademetz auf seiner KTM 575 (Bild) wird als in der Gesamtwertung auf Platz 90 gelistet, er hat es bis nach Dakar geschafft! Und das ist an sich bereits eine stolze Leistung.

Mittlerweile kehrt in Afrika wieder der Alltag ein - bis zur Dakar 2008.

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