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Am Tag, als der Regen kam...

Mit der Titelverteidigung bei den 24 Stunden von Dubai wurde es für Andreas Waldherr und seine Golf-Krieger leider nichts.

Eigentlich hatte sich das Team von Volkswagen Motorsport Austria mit seinen beiden VW Golf V TDi auf die Reise gemacht, um in Dubai ein wenig der winterlichen Kälte Österreichs zu entfliehen und natürlich um den tollen Erfolg aus dem Vorjahr, wo man die Dieselklasse mit einem Doppelsieg dominierte, zu wiederholen. Doch Dubai 2008 war anders!

Vorab überraschte die sonst so sonnensichere Urlaubsdestination am persischen Golf mit wolkenverhangenem Himmel und Temperaturen um 20°C. Im Training musste man dann zur Kenntnis nehmen, dass die teilweise mit Werksunterstützung aufgebauten BMW 120 Diesel überaus flott waren und entsprechende Rundenzeiten vorlegten.

Diese vier Top-BMW – von denen jeder in etwa dem Wert eines Porsche entspricht (!) – belegten im Training dann auch die vordersten Plätze in der Dieselkategorie. Doch bereits auf den Plätzen fünf und sechs – im Feld der insgesamt vierzehn Dieselfahrzeuge – folgten nur durch wenige Zehntel getrennt die beiden österreichischen VW Golf V TDi.

Dennoch zeigte man sich im Team sehr zufrieden: Die Fahrerpaarungen erwiesen sich als sehr ausgewogen und immerhin wird ein 24 Stunden Rennen im Regelfall nicht in einer schnellen Runde entschieden. Zudem deuteten die Wettervorhersagen auf schwierige Bedingungen mit starkem Regen.

Dadurch erwartete man sich im Team von Volkswagen Motorsport Austria auch bessere Chancen gegen die leistungsmäßig überlegenen BMW. Und der Regen sollte tatsächlich entscheidend für den Rennverlauf sein. Leider jedoch nicht zu Gunsten des österreichischen Teams.

Bereits frühzeitig im ersten Rennviertel bekamen beide Fahrzeuge technische Probleme, die außerplanmäßige Boxenstops erforderten, aber von der erfahrenen Mechanikertruppe in kürzester Zeit behoben werden konnten. Leider waren es zwar Neuteile im Antriebs- bzw. Aufhängungsbereich, die hier Probleme schafften, aber diese stammten von externen Zulieferern, so dass sie der strengen teaminternen Qualitätskontrolle im Zuge der Vorbereitung entgingen.

Formationsflug...

Wieder im Rennen, attackierte man bei schwierigsten Wetterbedingungen in den Nachtstunden erneut und war mit einem Fahrzeug bereits wieder auf Rang fünf in der Dieselklasse vorgestoßen, als Seppi Stigler beim Anbremsen einer Spitzkehre das Fahrzeug wegen Aquaplaning verlor und vehement in die Streckenbegrenzung einschlug.

Noch während die Mechaniker den Schaden am Fahrzeug analysierten und mit der Reparatur begannen, kam die nächste Hiobsbotschaft für das Team: Dieter Svepes hatte an der selben Stelle einen Abflug! Beide VW Golf erwiesen sich als schwer beschädigt.

Trotzdem wollte man sich nochmals aufbäumen und in einer wahren Meisterleistung schafften es die Techniker, beide Fahrzeuge wieder zu reparieren und ins Rennen zurück zu schicken. Natürlich war nach der langen Reparaturpause nur mehr eine Ergebniskosmetik möglich, aber beide VW Golf V TDI des Teams Volkswagen Motorsport Austria beendeten das 24 Stunden Rennen von Dubai auf den Plätzen acht und neun in der Dieselklasse.

Gemeinsam mit der Volkswagen Coaching in Wolfsburg und der RSG Wolfsburg, die diesen Einsatz technisch unterstützen, wird man jetzt das Rennen in Dubai analysieren und dann mit Nachdruck an der Vorbereitung der nächsten Einsätze arbeiten.

Geplant sind nämlich noch weitere zwei bis drei Einsätze bei 24-Stunden-Rennen in Europa im heurigen Jahr, um dem 5er-Golf einen würdigen Abschied zu bereiten, bevor dann mit dem neuen VW Golf VI weitergefahren wird.

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