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Australia statt Austria

Die Teams mit der weitesten Anreise sorgten beim dritten 24-Stunden-Rennen in Dubai für die Überraschungen. Österreich geht diesmal leer aus.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

"VIP Pet Foods": Der Porsche aus „Down Under“ mit dem ungewöhnlichen Sponsor taucht immer öfter bei Langstreckenrennen in Europa und dem Mittleren Osten auf; die Darbietung bei den 24 Stunden am Dubai Autodrome war eine souveräne.

Von der Pole Position gestartet, konnte man zunächst augenscheinlich das Tempo der unmittelbaren Konkurrenz (zumeist ebenfalls mit Porsche-Fahrzeugen verschiedenen Alters ausgestattet) nicht mitgehen. Nach den ersten Rennstunden waren die Aussies & Kiwis aber wieder stets in den Top 3 dabei.

Thunder from Down Under

Sie waren dort nicht allein: Juniper Racing war ebenfalls von den Antipoden angereist, und diese im Vorfeld kaum beachtete Mannschaft kämpfte frech um den Sieg mit. All das in für sie vielleicht ungewohntem, jedenfalls Arabien-untypischem Horror-Wetter mit Wolkenbrüchen - zwei Stunden gab es wegen starken Regens ein neutralisiertes Rennen. Etliche Unfälle waren die Folge.

Weitere Überraschungen

Daneben verblüffte ein werksunterstützter belgischer Silhouetten-Tourenwagen auf Basis des Renault Megane dank Vollprofi-Besatzung mit beachtlichem Speed; er kam wider allen Erwartungen auch durch, und zwar auf Platz 3.

Einen Platz vor ihnen rangierte ein schnelles Familienunternehmen, aber leider nicht die Familie Lechner: Michael, Jeroen und Sebastiaan Bleekemolen in ihrem Porsche holten sich mit Unterstützung von „Wahlonkel“ Jan Lammers Platz 2. Und der Sieg ging in Weltklasse-Manier an die VIPs aus Australien.

Die Sieger des 24h-Rennens von Dubai 2008

1. VIP Pet Foods, Tony Quinn/Klark Quinn/Craig Baird/Jonathan Webb, Porsche Porsche 997 GT3 RSR
2. Bleekemolens Race Planet, Michael Bleekemolen/Sebastiaan Bleekemolen/Jeroen Bleekemolen/Jan Lammers, Porsche 911 GT3 Cup
3. Delahaye Renault Belgium, Bas Leinders/Stéphane Lemeret/Gregory Franchi/Vincent Vosse/Frédéric Bouvy, Renault Megane Trophy

Die Österreich-Bilanz

Andere Favoriten hatten Pech, und das betraf leider auch die österreichische Streitmacht. Hier mussten die Titelverteidiger von Duller Motorsport und VW Motorsport Austria zunächst mit der Tatsache leben, dass sie einfach nicht den nötigen Speed mitbrachten. Geordnet nach Bundesländern liest sich das so:

Kärnten

Ziel der Duller-Crew, diesmal ohne das schnelle Z4 M Coupé, war ein Top-5-Resultat und der Klassen-Erfolg; mit den „alten“ M3 GTR war das eine schwere, aber machbare Aufgabe. Der Defektteufel schlug beim Auto Nr. 1 in der Lichtmaschine zu; 30 Minuten dauerte der Austausch. Später machte der Antriebsstrang Ärger, 19 Runden gingen hier verloren.

Danach machte der M3 mit Dieter Quester, Philipp Peter & Co. stetig Plätze gut, war am Schluss bereits weit vorn – dann bockte das Getriebe. Gesamtrang 11 und Klassen-Platz 3 ist somit Schadensbegrenzung.

Oberösterreich

…ging es leider nicht besser: Andreas Waldherrs VW-Truppe, voriges Jahr die Diesel-Triumphatoren, tat sich gegen die pfeilschnellen BMW 120d schwer (der schnellste Bayern-Diesel kam auf Gesamtrang 15 an!). Dazu gab es einige Technik-Mucken, vom Dreieckslenker bis zur Differentialsperre samt Folgeschäden. Die Mechaniker hatten ein arbeitsames Wochenende, vor allem am Samstag.

Seppi Stigler und Dieter Svepes lieferten innerhalb 10 Minuten ihre jeweiligen Autos schwer beschädigt an der Box ab: Aquaplaning, Ausrutscher in derselben Kurve. Nach eineinhalb Stunden waren die beiden schwer gezeichneten Golf TDI wieder fahrtauglich, als Dankeschön an die Crew ging man wieder ins Rennen und sah immerhin das Ziel.

Niederösterreich

Gut im Rennen um den Gesamtsieg dabei war Jetalliance Racing. Zu Wendlinger, Lichtner-Hoyer & Co. gesellte sich kurzfristig auch FIA-GT-Fahrer Ryan Sharp; nach 6 Stunden schon in den Top 3, rutschte man nach technischem Defekt ab. Zweimal brach eine Halbachse, in Stunde 17 dann der endgültige Dienstschluss wegen Getriebedefekt.

Steiermark

Völlig enttäuschend agierte diesmal das Team von Franz Konrad. Der Auslandsösterreicher aus Graz musste mit seiner als Mitfavorit gehandelten Mannschaft eine herbe Niederlage einstecken. Statt einer Chance auf den Sieg gab es von Anfang an nichts als Schwierigkeiten, der Porsche 997 war leider der allererste Ausfall des Rennens.

Salzburg

Hier gibt es Grund zur Freude, denn Lechner-Racing zeigte im bislang größten Endurance Einsatz mit einer Superleistung auf. Walter Lechner jun. darf mit seinem Comeback zufrieden sein, denn sein 997er (gemeinsam mit Robert Lechner/Damien Faulkner/Stefan Rosina) entpuppte sich als echter Herausforderer auf einen Podiumplatz.

Die Technik war aber dagegen – zuerst die Antriebswelle, dann das Getriebe. Damit gab es für die Nr. 91 ein „DNF“. Das Schwesterauto mit Rallye-As Hannes Danzinger (beim Porsche-Debüt) und den deutschen Vollprofis Pierre Kaffer & Christian Menzel hatte weniger Speed, aber dafür keine Zores; Rang 6 für den Cup-Porsche ist ein schöner Lohn der Anstrengung.

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