
WEC: News | 14.02.2014
„Le Mans war natürlich immer ein Ziel“
Rene Rast feiert im Juni sein Le-Mans-Debüt am Steuer des Oreca-Nissan von Loeb-Racing. Es wird auch sein erstes Rennen in einem LMP2-Wagen sein.
Die Le-Mans-Starterliste 2014 hat am Donnerstag einige Überraschungen offenbart. Aus deutschsprachiger Sicht war die Nennung von Rene Rast im LMP2-Auto von Sebastien Loeb sicherlich die Nachricht des Tages. Der zweimalige Porsche-Supercup-Champion wagt einen Schritt ins Ungewisse. Rast hat bislang keine Erfahrung in Sportprototypen. In Le Mans tritt der gebürtige Mindener ausgerechnet im Team eines französischen Nationalhelden an. Man wird im Fokus stehen.
"Ich war in den vergangenen Wochen im Ausland unterwegs, in den USA und in Australien. Vor zwei Wochen gab es einen Anruf von meinem Berater Dennis Rostek, dass ich mit Sebastien-Loeb-Racing in Le Mans starten werde", erklärt Rast im Gespräch. Der 27-Jährige wurde von den Entwicklungen selbst überrumpelt. "Ich hatte immer gehofft, dass sich so etwas mal ergibt, aber dass es jetzt wirklich so kam, war für mich eine große Überraschung."
"Le Mans war natürlich immer ein Ziel. In den vergangenen Jahren habe ich stets versucht, irgendwo einen Drive zu bekommen, aber das war schwierig. Dort ist halt Erfahrung gefragt", beschreibt Rast seine gescheiterten Bemühungen aus der Vergangenheit. "Le Mans ist für einen Rennfahrer das größte Rennen. Da muss man mal gefahren sein. Ich bin unheimlich glücklich, dass es jetzt soweit ist." Rast ist als erster Pilot des Autos von Sebastien Loeb genannt. Wer die Teamkollegen sein werden, steht noch nicht fest.
"Ich habe im vergangenen Jahr in der FIA-GT-Serie, wo Sebastien-Loeb-Racing auch am Start war, genau gesehen, was solch ein Name auslösen kann. Das Team ist unheimlich populär. Wenn es irgendwo einen Menschenauflauf gab, dann bei Loeb - und sonst wirklich nirgends. Und das Rennen der FIA-GT-Serie war nicht einmal in Frankreich", blickt Rast auf die Prominenz des Teams um den Rallye-Rekordmann. "Von daher gehe ich davon aus, dass das in Le Mans eine große Nummer wird."
"Ich habe keine Erfahrung in Prototypen, bin noch nie in einem LMP2-Auto gefahren", sagt er. "Vor einigen Jahren war ich im Formelsport unterwegs. Ich bin Formel BMW gefahren, habe einige Formel-3-Tests gehabt und auch etliche DTM-Testfahrten waren dabei. Das dürfte natürlich helfen. Dennoch: Ich werde mich kaum dort ins LMP2-Auto setzen können und sofort Topzeiten fahren. Dafür braucht es ein gutes Testprogramm. Das werden wir schon hinkriegen. Bei den Tests werde ich mich gut auf das Auto einstellen können."
"Ich muss mich da reinfuchsen. Das wird eine große Aufgabe, aber genau so etwas wollte ich für mich. Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren nach diesen vielen Jahren in der GT-Szene", erklärt Rast die Hintergründe zu seinem Start im LMP2-Oreca-Nissan. "Ich war noch nie beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans - auch nicht als Zuschauer. Aber ich bin mal ein Rennen im Seat auf dem kleinen Kurs gefahren. Da habe ich gewonnen - das war schon mal nicht schlecht."