MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
DTM: Analyse

GTE-Autos als mögliche Zukunft der DTM

2019 bekommt die DTM ein neues Reglement – Kompatibilität nur zur japanischen Super GT oder doch zur weltweiten GT2/GTE-Kategorie?

Die DTM-Saison 2018 wird nicht nur zur Abschiedstournee von Mercedes, auch für die aktuellen V8-Motoren läuft die Zeit ab. Im Super-GT-Reglement, auf das die Rennserie wechseln möchte, werden die Autos von 2l-Turbomotoren mit vier Zylindern angetrieben. Die Suche nach einem neuen dritten Hersteller hat für Gerhard Berger, dem ersten ITR-Vorsitzenden, höchste Priorität. Naturgemäß sind die japanischen Super-GT-Hersteller Honda, Lexus und Nissan die nächstliegenden Ansprechpartner. Allerdings soll deren Interesse bislang eher bescheiden sein.

Vor dem Beschluss, in der DTM zur Saison 2019 das "Class One"-Reglement einzuführen, gab es auch Diskussionen über die Verwendung von GTE-Autos. "Im Spaß spricht man schon von GTM", scherzte Porsche-Motorsportchef Frank-Steffen Walliser. "Lassen wir mal alles Politische weg und die Fragen, wer soll GT-Sport machen und ist ein DTM[-Auto; Erg.] überhaupt ein Tourenwagen. Eine deutsche Rennsportmeisterschaft mit GT-Autos kann man sich selbstverständlich vorstellen."

"Technisch funktioniert das sofort. Die GTE-Autos können 90 Minuten fahrene – egal, ob mit oder ohne Tankstopp, mit oder ohne Räderwechsel. Es ist eigentlich alles vorbereitet, alles wäre sofort möglich. Man muss da nur einen reinsetzen, dann los", sagte der Porsche-Manager. "Ob die Hersteller das wollen? Weiß ich nicht." Das Interesse eines aktuellen DTM-Werks sei jedoch vorhanden; vermutlich seitens BMW, das seit heuer den M8 GTE einsetzt.

Gerhard Berger sowie seine Mitstreiter bei ITR und deutscher Motorsportbehörde DMSB haben sich auch über das GTE-Reglement Gedanken gemacht. Walliser nannte einige große Schwachstellen des "Class One"-Reglements und des eigenen Wegs, den DTM und Super GT ab 2019 suchen: "Das technische Format ist gut gemacht, überhaupt keine Frage. Es ist aber nicht international, es ist nicht [von der; Erg.] FIA und es ist nicht Standard."

"GTE ist FIA-Standard. Das gibt es in USA, England, Deutschland, einfach überall, und es gibt sogar Kundenautos, jedenfalls von mindestens drei Herstellern", sagte der Porsche-Motorsportchef. Neben BMW haben auch Aston Martin, Chevrolet, Ferrari, Ford und Porsche GTE-Fahrzeuge in ihren Werkshallen, die aus dem Stand bei entsprechendem Regelwerk in der DTM eingesetzt werden könnten. Allerdings sind die Kosten für die GTE-Kategorie potenziell höher als in der Class One. Nach Aussage von Gerhard Berger liegen die Chassiskosten in der DTM bei 650.000 Euro; ein Motor ist ab 68 500 Euro zu bekommen, doch die Einsatzkosten sind höher.

"Wir haben Stahlquerlenker. GTE-Autos können locker auf Kontakt fahren, und die Aerodynamik ist nicht so gebaut, dass, wenn ein 'Flick' fehlt, keiner mehr über die Runden kommt. So ein 'GTE' fährt auch ohne Bug und Heckteil", sagte Walliser. "Man muss das immer rational betrachten. Man mag meckern, dass die GTE-Klasse BoP-gesteuert ist. Und die DTM? Die doch auch. Die Autos werden im Windkanal ausskaliert. Da hat plötzlich einer einen anderen Heckflügel. Was ist denn das? Und jahrelang hatte man Performancegewichte. Es soll mir keiner sagen, es gäbe dort keine Balance of Performance. Was denn sonst?"

News aus anderen Motorline-Channels:

DTM: Analyse

Weitere Artikel:

Audi zeigt Formel-1-Design

"Ab 2030 um den Weltmeistertitel kämpfen"

Audi hat sein Design für den Formel-1-Einstieg 2026 offiziell vorgestellt - Gleichzeitig hat man die Ziele und auch das Commitment zur Formel 1 noch einmal klar bestätigt

„Nicht deppert schauen“: Kommentar

Nichtempörungsempörung versus Mindestanstand

„Die Muttis brauchen gar nicht so deppert schauen..“ - nicht der Spruch von Franz Tost sorgte für Empörung, sondern eine Entschuldigung des ORF. motorline-Redakteur Noir Trawniczek vertritt wohl die Minderheit, wenn er das Sorry des ORF für okay erachtet…

Formel 1 Las Vegas:: Training

Norris Schnellster im Abbruch-Training

WM-Spitzenreiter Lando Norris erzielte die Tagesbestzeit in Las Vegas - Nico Hülkenberg im Sauber auf Platz vier - Zwei Rotphasen kosten viel Trainingszeit

Der laufende Rechtsstreit um den WM-Titel in der Formel-1-Saison 2008 geht in die nächste Runde: Das englische Gericht hat die Klage von Felipe Massa angenommen

MotoGP Valencia 2025

Aprilia-Doppelsieg beim Finale

Marco Bezzecchi gewinnt das Saisonfinale in Valencia vor Raul Fernandez - Im Duell um Platz drei setzt sich Fabio Di Giannantonio gegen Pedro Acosta durch

Schumacher über Cadillac-Absage

Trotz IndyCar-Engagement: F1-Traum nicht vorbei

Kein Formel-1-Comeback, aber auch kein Abschied: Mick Schumacher erklärt, warum der Wechsel in die IndyCar-Serie seine Formel-1-Ambitionen nicht beendet