MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
IMSA: 24h von Daytona

Sekundenkrimi

Beim Qualifying des IMSA-Auftakts gab es zahlreiche Überraschungen. Grasser Racing muss aus der letzten Reihe starten.

Foto: IMSA@Twitter

Was sich in den Freien Trainings bereits angekündigt hat, fand im Qualifying zu den 24 Stunden von Daytona 2018 seine Fortsetzung: Nach einem spannenden Qualifying, in dem mehrere Fahrzeuge von verschiedenen Hersteller zwischenzeitlich an der Spitze lagen, gaben sieben Tausendstelsekunden den Ausschlag. Am Ende feiert Renger van der Zande, der den Wayne-Taylor-Cadillac #10 (Taylor/van der Zande/Hunter-Reay) auf die Pole-Position stellte.

In 1:36.083 Minuten verpasste der Niederländer, der neu im Team von Wayne Taylor ist, knapp die Zeit vom Vortest, als bereits 1:35er-Zeiten gesehen wurden, war aber fast neun Zehntelsekunden schneller als der bisherige Pole-Rekord aus der Saison 2017. "Ich hätte nicht erwartet, die Pole zu holen", gibt er zu. "Wir versuchen, die Meisterschaft zu holen, da ist das ein guter Beginn. Es wird ein langes Rennen, aber es ist sehr schön, auf der Pole zu stehen. Ich bin sehr zufrieden."

Was sich in den Freien Trainings bereits angekündigt hat, fand im Qualifying zu den 24 Stunden von Daytona 2018 seine Fortsetzung: Nach einem spannenden Qualifying, in dem mehrere Fahrzeuge von verschiedenen Hersteller zwischenzeitlich an der Spitze lagen, gaben sieben Tausendstelsekunden den Ausschlag. Am Ende feiert Renger van der Zande, der den Wayne-Taylor-Cadillac #10 (Taylor/van der Zande/Hunter-Reay) auf die Pole-Position stellte.

In 1:36.083 Minuten verpasste der Niederländer, der neu im Team von Wayne Taylor ist, knapp die schnellste Zeit vom Vortest mit größeren Luftmengenbegrenzern, als bereits 1:35er-Zeiten gesehen wurden. Die Runde war aber fast neun Zehntelsekunden schneller als der bisherige Pole-Rekord aus der Saison 2017. "Ich hätte nicht erwartet, die Pole zu holen", gibt er zu. "Wir versuchen, unseren Titel zu verteidigen, da ist das ein guter Beginn. Es wird ein langes Rennen, aber es ist sehr schön, auf der Pole zu stehen. Ich bin sehr zufrieden."

Dabei hatte der 31-Jährige nicht einmal damit gerechnet, am Steuer des Cadillac DPi-V.R zu sitzen, schließlich ist er ein Neuzugang im Team von Wayne Taylor. "Ich musste jemanden ersetzen, der sehr gut ist", sagt er im Hinblick auf Ricky Taylor, der im Winter von Penske abgeworben worden war. "Ich freue mich riesig, überhaupt in diesem Auto zu sitzen. Diese Jungs sind die Champions und haben natürlich hohe Erwartungen."

Zunächst roch alles nach der nicht ganz so großen Überraschung, dass Penske beim ersten Auftritt mit dem Acura ARX-05 die Pole-Position gelingen könnte. Helio Castroneves, der frisch von den IndyCars zu den Sportwagen gewechselt ist, setzte sich blendend in Szene und übernahm mehrfach die Führung in der umkämpften Sitzung und hielt die Spitze von allen am längsten. Seine Zeit von 1:36.090 Minuten sah schon wie die sichere Polezeit aus, doch dann kam van der Zande und feilte noch einmal 0,007 Sekunden ab.

Aus der zweiten Reihe startet neben dem favorisierten Action-Express-Cadillac #5 (Fittipaldi/Albuquerque/Barbosa) die Überraschung schlechthin: Pato O'Ward hat mit der viertschnellsten Zeit und schnellsten Zeit eines reinrassigen LMP2-Boliden seinen Bekanntheitsgrad von einer auf die andere Sekunde wohl vertausendfacht. Der gerade einmal zarte 18 Jahre junge Mexikaner, der im Vorjahr in der schwach besetzten PC-Klasse den Titel geholt hatte, verblüffte das gesamte Publikum mit der zwischenzeitlich zweitbesten Zeit von 1:36.318 Minuten und letztlich Rang vier für den Performance-Tech-Oreca #38 (Miller/French/Masson/O'Ward).

Damit ließ er eine ganze Reihe großer Namen hinter sich, unter anderem Fernando Alonso. Natürlich ließ sich United Autosports die Gelegenheit nicht nehmen, den Formel-1-Piloten das Qualifying fahren zu lassen. Doch es kam, wie es sich bereits angedeutet hatte: Sein Material ist nicht konkurrenzfähig. Der Ligier JS P217 #23 (Alonso/Norris/Hanson) startet nur von Rang 13.
Mit seiner Leistung ist der Spanier im Reinen: "Es war eine gute Session für uns. Endlich konnte ich mal ein paar freie Runden drehen. Mit meinen Runden und auch mit der Balance war ich zufrieden. Ich finde, wir haben einen guten Job gemacht." Das kann er auch sein, denn Alonso war klar schnellster Ligier-Pilot - über 1,1 Sekunden schneller als der im Prototypensport hoch eingeschätzte Bruno Senna auf dem Schwesterfahrzeug #32 (Senna/di Resta/Owen/de Sadeleer).

Die werksseitig eingesetzten Ligiers, die Nissan DPi von Extreme Speed Motorsports, erlebten ein Debakel. Nicolas Lapierre machte im ESM-Nissan #22 (Derani/van Overbeek/Lapierre) einen untypischen Fahrfehler und stopfte auf kalten Reifen den DPi in die Mauer. Der andere schwarz-grüne Bolide, Fahrzeug #2 (Sharp/Dalziel/Pla), fuhr erst gar keine Runde. Nur unwesentlich besser erging es Mazda: Auch der Joest-Mazda #77 (Rast/Jarvis/Nunez) konnte nach der Bestzeit im ersten Freien Training nicht am Qualifying teilnehmen, Jonathan Bomarito stellte den RT24-P #55 (Tincknell/Pigot/Bomarito) auf einen unbefriedigenden neunten Startplatz.

Corvette schnellstes GTE-Auto

Nachdem sich die Corvetts in den Freien Trainings noch unauffällig hielten, machten sie im Qualifying ernst. Die Pratt&Miller-Musclecars lieferten sich einen packenden Schlagabtausch mit den Ford GT und den Porsche 911 RSR. Am Ende gaben 19 Tausendstelsekunden den Ausschlag zu Gunsten von Jan Magnussen, der in 1:42.779 Minuten den GTE-Rekord in der Corvette #3 (Magnussen/Garcia/Rockenfeller) aufstellte. Dabei half ihm sein Teamkollege Oliver Gavin, der ihm einen hervorragenden Windschatten spendierte, der letztlich den Ausschlag gab.

Auch für den erfahrenen Magnussen gibt es noch Premieren, wie er erklärt: "Ich bin überglücklich, denn es ist die erste Pole für mich hier. Sie kam etwas unerwartet. Das Auto lief gut, die Reifen waren warm - es hat einfach gepasst. Und der Windschatten hat hier natürlich einen riesigen Effekt." Windschattenspender Gavin musste in der Corvette #4 (Fässler/Gavin/Milner) mit Rang sechs vorliebnehmen.

Für Ford blieb es bei Startplatz zwei durch Joey Hand im Ganassi-Ford #66 (Bourdais/Hand/Müller) mit einem Minimalabstand. Die zweite Reihe ist fest in Porsche-Hand. Laurens Vanthoor und Patrick Pilet hatten 0,148 und 0,283 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit, gefolgt vom zweiten Ford GT von Richard Westbrook. Der Risi-Ferrari #62 (Calado/Vilander/Rigon/Pier Guidi) kam nicht ganz in Fahrt und belegte nur Rang sieben.

Die BMWs verbesserten sich gegenüber den Freien Trainings deutlich, aber blieben am Ende des GTLM-Feldes. Trotzdem: In 1:43.948 Minuten fuhr Alexander Sims im RLL-BMW #25 (Auberlen/de Phillippi/Eng/Sims) die mit Abstand schnellste Runde eines BMW M8 GTE auf dem Daytona International Speedway. Die Runde war nur drei Zehntelsekunden langsamer als die des Risi-Ferraris- Das Schwesterfahrzeug #24 (Krohn/Edwards/Catsburg/Farfus) kam endlich in Fahrt und notierte eine Zeit, die eine halbe Sekunde über derjenigen der #25 lag.

GTD: Ferrari vorne, Grasser hinten

Ferrari wurde der Favoritenrolle gerecht, doch der Abstand am Ende erstaunte: Daniel Serra holte im Spirit-of-Race-Ferrari #51 (Dalla Lana/Lamy/Lauda/Serra) eine überlegende Pole-Position in 1:46.049 Minuten. Damit war er beinahe eine halbe Sekunde schneller als ein gewisser Miguel Molina im Risi-Ferrari #82 (Molina/Perez de Lara/Creel/Fuentes/Griffin). Auch hier war die Bestzeit deutlich schneller als bei den Testfahrten Anfang Januar.

"Das Team hat nach dem letzten Freien Training einen hervorragenden Job gemacht", sagt der Brasilianer. Er begründet sogleich auch den großen Vorsprung: "Ich habe den Windschatten eines Porsches auf meiner schnellsten Runde bekommen. Meine erste Pole-Position - hervorragend. Es ist schön, von der Pole-Position zu starten und schön für das Foto, aber wir haben 24 Stunden vor uns."

Mit dem Grasser-Lamborghini #11 (Bortolotti/Ineichen/Breukers/Perera) sicherte sich auf Rang drei ein kleiner Exot in die Reihen der bisher bestimmenden Hersteller Ferrari, Lexus und Acura. Allerdings fiel das Auto bei der Technischen Kontrolle nach dem Qualifiyng durch, weshalb Bortolotti/Ineichen/Breukers/Perera von ganz hinten starten müssen.

Auf Position fünf des Qualifyings wurde der Ferrari 488 mit der Startnummer 63 der Scuderia Corsa (MacNeil/Jeanette/Segal/Balzan) von den beiden Lexus RC F auf den Plätzen vier und sechs eingerahmt. Wenig zu melden hatten die deutschen Hersteller: Audi, Porsche und BMW blieben in dieser Reihenfolge nur die Plätze acht bis zehn, der beste Mercedes startet gar nur von Rang 13.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

IMSA: 24h von Daytona

Weitere Artikel:

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden