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Audi neuerlich das Maß aller Dinge

Audi lässt wie auch schon in den letzten Jahren nichts anbrennen und fährt einen weiteren Dreifach-Sieg ein, dahinter Bentley und zwei Oreca-Judd.

Das Siegerbild der 24-Stunden von Le Mans gleicht dem des letzten Jahres beinahe bis auf's Haar, die Ingolstädter Marke mit den vier Ringen beherrschte auch 2002 das Geschehen.

Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro gewinnen vor Rinaldo Capello, Johnny Herbert und Christian Pescatori sowie Michael Krumm, dem Österreicher Philipp Peter und Marco Werner.

Audi ist erst der fünfte Hersteller, der das härteste Autorennen der Welt mit dem selben Team dreimal in Folge gewonnen hat – und der erste, dem dieser lupenreine Hattrick in den vergangenen knapp 20 Jahren gelang.

Auch die Piloten Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro schrieben Motorsport-Geschichte: Sie siegten als erstes Fahrerteam in Le Mans dreimal hintereinander.

Trotz des überlegenen Dreifachsieges war die 70. Auflage der 24 Stunden von Le Mans für die Audi Mannschaft alles andere als eine leichte Aufgabe. Schwül-warmes Sommerwetter stellte enorme Anforderungen an Mensch und Material. Das Rennen entwickelte sich gleichzeitig zu einer „Reifenschlacht“ mit ungewöhnlich vielen Reifenschäden. Auch die Audi Piloten blieben von Reifendefekten nicht verschont, die viel Zeit kosteten und ihre Spuren an der Karosserie der Audi R8 hinterließen. Dass es keine schwerwiegenderen Folgen gab, verhinderte unter anderem ein von Audi gemeinsam mit Reifenpartner Michelin entwickeltes System, das die Piloten im Falle eines Druckabfalls im Reifen vorwarnt.

Die Reifenschäden beeinflussten auch die Reihenfolge der drei Infineon Audi R8 im Ziel. Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro blieb das nötige Quentchen Glück der vergangenen beiden Jahre treu. Sie übernahmen am Samstagabend die Führung, machten keine Fehler und sicherten sich den historischen dritten Le Mans-Sieg. Rinaldo Capello, Johnny Herbert und Christian Pescatori belegten Rang zwei vor den Newcomern Michael Krumm, Philipp Peter und Marco Werner, die bei ihrem ersten Rennen im R8 auf Anhieb den Sprung auf das Siegerpodest schafften.

Stimmen nach dem Rennen

Frank Biela (Infineon Audi R8 #1): „Natürlich wussten wir, dass wir es mit einem so perfekten Auto und einem Team, das super arbeitet, schaffen konnten. Ich habe trotzdem nicht daran zu glauben gewagt und immer befürchtet, dass noch etwas dazwischen kommt. Umso schöner ist das Gefühl, dass es geklappt hat. Historie oder Ranglisten haben für mich nie eine Rolle gespielt. Aber Le Mans ist einfach etwas Besonderes – dieses Rennen dreimal zu gewinnen und das noch hintereinander mit den selben Kollegen, ist fantastisch.“

Tom Kristensen (Infineon Audi R8 #1): „Der Sieg war hart umkämpft, das Tempo an der Spitze wirklich hoch, und wir hatten eine Menge Druck. Das Ziel war, Geschichte zu schreiben. Das ist uns gelungen – für mich ist heute ganz sicher ein Traum wahr geworden. Der Audi R8 ist unglaublich. Man kann ihn richtig hart rannehmen, und er hält trotzdem durch. Er ist ein technisches Meisterwerk, ein fantastisches Rennauto. Und die Jungs sind großartig: Ich habe alle meine vier Le Mans-Siege mit Joest erzielt.“

Emanuele Pirro (Infineon Audi R8 #1): „Wir hatten eine enorme Verantwortung, weil so viele Leute derart viel Zeit und Energie in dieses Rennen investiert haben. Dieses Ergebnis ist kein Zufall. Es ist das Resultat des unvorstellbaren Einsatzes so vieler Leute, und das hat uns mächtig unter Druck gesetzt. Wir Fahrer müssen das umsetzen, was andere vorbereitet haben. Audi hat uns das beste Auto gegeben – wir haben unseren Teil dazu beigetragen.“

Philipp Peter (Infineon Audi R8 #3): „Heute kommen so viele Emotionen zusammen: Ich bin zum ersten Mal in Le Mans, war vorher noch nicht einmal als Zuschauer da und habe dann die Chance, den besten Sportwagen der Welt zu fahren. Wir hatten uns vorgenommen, keine Fehler zu machen und vielleicht in Richtung Podium zu fahren. Dass wir das alles geschafft haben und mit Audi diesen Triumph feiern können, ist für mich ein einmaliges Erlebnis.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Sportchef): „Mit diesem Sieg ist ein Traum wahr geworden. Wir haben gewonnen, weil das ganze Team und unsere neun Fahrer hervorragende Arbeit geleistet haben. Unsere Autos liefen 24 Stunden lang trotz der hohen Temperaturen wie Uhrwerke. Die kleineren technischen Problemchen, die wir hatten, wurden in kürzester Zeit gelöst. Das Siegerauto stand nicht einmal 20 Minuten an der Box. Dieser Triumph ist für uns ein großer Erfolg.“

Das Ergebnis entnehmen Sie bitte der rechten Navigation, weitere Berichte rund um die 24-Stunden folgen.

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