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Baum als Elch-Killer

Mag. Kurt Putz, der unternehmungslustige Apotheker aus Teesdorf, hat sich wieder einmal auf ein neues Abenteuer eingelassen.

Dem Elch-Cup ist er treu geblieben. Sein Einsatz-Auto ist seit einiger Zeit jener gelbe Volvo 740, der eine äußerst bewegte Vergangenheit hat - vor allem unter Thomas Steinmayer erlebte es nicht wenige sportliche Höhepunkte. Unter Kurt Putz ist der Speed (vorerst noch) deutlich gemäßigter, was nicht heißt, dass es nicht fallweise auch Nervenkitzel durch dramatische Erlebnisse geben kann.

Dabei war das gesteckte Ziel sooo bescheiden: Einfach nur durchkommen, gar nicht einmal auf die anderen achten, ob die nun Pap, Drapela, Wurm oder sonst wie heißen würden. Auf der ersten Prüfung, der noch relativ kurzen Neubau-Nordring, gab es sogar ein leichtes Erfolgserlebnis, als sich Mag. Kurt Putz knapp vor Michael Pap platzieren konnte, aber auch - noch viel erstaunlicher - gleich einen Platz hinter Jürgen Praschl, dem großen Aufsteiger der Saison. Wiederum einen Platz davor lag Volvo-Gaststarter Johann Drapela.

Doch schon auf der zweiten Prüfung (St. Leonhard – Tautendorf) mussten Mag. Kurt Putz und Nina-Irina Wassnig - auch die erfahrene Beifahrerin konnte hier nicht weiterhelfen - die ungemütlichen Seiten der Waldviertel-Rallye kennenlernen und einen herben Zeitverlust hinnehmen: Die Strecke erwies sich als äußerst schwierig. Man wurde wieder daran erinnert, dass die Waldviertel-Rallye nach der Jännerrallye, der Triestingtal-Rallye und in gewissem Sinne auch der Lavanttal-Rallye die wohl schwerste Schule für einen Rallye-Teilnehmer in Österreich ist. Erfahrungsdefizite machen sich da schnell bemerkbar.

Der Rundkurs Gars am Kamp gelang etwas besser, aber vom letzten Platz würde man nur durch Zufall wegkommen, so viel war sicher. Dennoch wurde weitergekämpft, die 72. Gesamtzeit beim zweiten Durchlauf von Neubau-Nordring, bei der immerhin zwei Volvo-Konkurrenten geschlagen werden konnten, gab wieder etwas an zusätzlicher Motivation: Die Erkenntnis, dass grundsätzlich eine Leistungssteigerung möglich ist. Es folgten zwei Neutralisationen, aber auf der Finalprüfung, der Nordring-Superspecial, konnte sich Kurt Putz wieder beweisen. Und sieh einer an: 59. Gesamt-Zeit von 79 noch fahrenden Wagen - es geht also langsam, aber sicher zeitenmäßig nach oben.

Der zweite Tag war kaum weniger beschwerlich, jetzt kamen auch noch die schwierigen Schotterprüfungen. Hier setzten Kurt Putz und Nina-Irina Wassnig erstaunlicherweise ein persönliches Highlight, als sie gerade auf dem klassisch schnellen und wilden Geläuf Gföhl-Kronsegg zeitgleich mit dem viertschnellsten Volvo-Team Wurm/Varga durch die Lichtschranke pfeilten. Mittelmäßig verlief die Prüfung über den Manhartsberg, ebenfalls eine Fahrerpartie reinsten Wassers, wo ihnen das Pech von Michael Pap/Marlies Mandl einen Platzgewinn ermöglichte: Sie waren nun nicht mehr Letzte!

Und sie waren auch, im Gegensatz etwa zu Jürgen Praschl/Manfred Wagenhofer, die sich auf dieser Prüfung unfreiwillig in die Botanik verabschiedeten, noch mit im Rennen. Langsam, aber sicher wurde der Tatendrang jedoch allmählich gebremst, denn ein im „Vorbeigehen“ gestreifter Baum - offensichtlich der einzige natürliche Feind eines echten Rallye-Elches - hatte die rechte hintere Tür samt dem benachbarten Kotflügel eingedrückt, und zwar so weit, dass der rechte Hinterreifen am nach innen gebogenen Blech aufgeschnitten wurde. Es wurde zwar noch im Service versucht, das Karosserieteil so weit es ging nach außen zu biegen, doch das Schleifen am Rad ließ sich nicht zur Gänze beseitigen. Und da bei der Rallye ohnehin nicht mehr viel zu holen war und davon auszugehen war, dass der hervorragend disponierte Michael Pap das Duell gegen den waidwunden Elch wohl gewinnen würde, wurde pragmatisch entschieden: Das Auto sollte ohne Zeitdruck abseits des Wettbewerbes repariert werden, und dann gleich gründlich. Für dieses Jahr ist noch ein Ausflug nach Ungarn geplant, da rennen wieder die Uhren, da muß alles passen…

An sich hatte schon bei der Waldviertel-Rallye alles gepasst: Die Verständigung mit Nina-Irina-Wassnig, die wie erwartet perfekt war, die mechanische Zähigkeit des Volvo 740, das Service des Volvo Rallye Teams Triestingtal - auch wenn es gegen den hier eingetretenen Schaden machtlos war - und die sportliche Gesamtperspektive aufgrund der gefahrenen Zeiten. Aber: Elche und Bäume vertragen sich nicht - man sollte ihnen daher nicht zu nahe kommen…

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