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Rallye-WM: Mexiko

Vorsichtiger Loeb, kampflustiger Hirvonen

Erste Schotterrallye der neuen Saison: Ein vorsichtiger Loeb, ein kampflustiger Hirvonen und ein bescheidener Latvala gelten in Mexiko als die Siegkandidaten.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Citroen Sport

Wieder einmal verschlägt es den WRC-Tross in luftige Höhen - am kommenden Wochenende wird in Mexiko der dritte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft absolviert. Die Schotterstraßen der Region Guanajuato führen hinauf bis zu 2.700 Meter Höhe - allerdings liegt schon der Servicepark in Leon satte 1.800 Meter über dem Meeresspiegel.

Die erste Schotter-Rallye der neuen Saison wird also eine Belastungsprobe für die Motoren, die in solcher Höhe wegen des Sauerstoffmangels an Leistung verlieren, aber auch für die Piloten, die unter diesen Bedingungen ebenfalls besonders beansprucht werden.

Auf dem dicht gepressten Schotter wird der Schotterreifen des alleinigen Ausrüsters Pirelli seine Premiere feiern, der "Scorpion". Weltmeister Loeb erklärte im Vorfeld, er sei gespannt, ob das Verbot des Mousse-Schaums auf Schotter zu mehr Reifenschäden führen werde. Loeb meinte zudem: "In Mexiko hat man generell einen guten Grip, aber wir müssen erst sehen, wie es mit den neuen Pirelli-Einheitsreifen laufen wird."

Vorjahrssieger Loeb "unter Druck"

Loeb erklärte auch, er stehe nach seiner Nullrunde in Schweden "mehr als sonst unter Druck" - er wolle keinesfalls, dass sich sein Rückstand auf den neuen WM-Leader Mikko Hirvonen weiter vergrößert. "Ich werde es daher vorsichtig angehen", kündigte der Citroen-Pilot an.

Teamkollege Dani Sordo weiß um seine Aufgabe Bescheid - der Spanier erklärte vor der Rallye: "Ich möchte möglichst viele Punkte erobern und daher sollte ich möglichst vor unseren Rivalen ins Ziel kommen."

Loeb hat im Vorjahr, bei der Schotter-Premiere des Citroen C4 WRC, seinem damaligen Rivalen Marcus Grönholm 55 Sekunden abgeknöpft. Sein Nachfolger im Ford-Werksteam, Mikko Hirvonen, beendete die Rallye als Dritter mit einem Rückstand von etwas weniger als 1,5 Minuten.

Hirvonen als "Kehrmaschine" - Latvala bescheiden

Als neuer WM-Leader muss Hirvonen am kommenden Freitag als Erster auf die Strecke fahren. "Das ist auf Schotter ein großer Nachteil", erklärt der Finne, der "von Beginn an attackieren" möchte. Die Reifentests letzte Woche stimmten ihn zuversichtlich in punkto Verschleißerscheinungen und Reifenschäden.

Schweden-Sieger Jari Matti Latvala steigt vor Mexiko auf die Erwartungsbremse. Der 22-jährige erklärt: "Ich habe in Mexiko nicht die Erfahrung wie bei anderen Läufen - ein weiterer Sieg ist deshalb ein unrealistisches Ziel. Ich wäre hier schon mit einem Platz unter den ersten drei zufrieden." Ob das nur ein geschicktes Understatement des jüngsten WRC-Siegers ist, wird sich weisen.

Neben den beiden Werks-Ford werden je zwei Ford Focus RS WRC 07 des Stobart-Teams (Gigi Galli und Matthew Wilson) sowie zwei des Munchi's Ford-Teams antreten - bei dessen WM-Einstieg wird neben Federico Villagra der Norweger Henning Solberg als Stobart-"Leihgabe" den zweiten weiß-roten Boliden pilotieren.

Subaru hofft auf "Höhenvorteil" - Suzuki will erneut Punkte

Weil sie in Mexiko stets brillieren konnten, sind auch die beiden Subaru-Werkspiloten Petter Solberg und Chris Atkinson zuversichtlich gestimmt - auch wenn sie wieder mit dem veralteten Vorjahrswagen antreten müssen. Solberg und sein Copilot Phil Mills konnten die Rallye 2005 gewinnen, auch im Vorjahr lag das Duo zunächst in Führung, ehe der Ausfall die Siegeshoffnungen zunichte machte. Dafür konnten Chris Atkinson und Stephane Prevot den vierten Platz belegen.

Voller Optimismus kehrt auch das Suzuki-Werksteam nach Nordamerika - nachdem die WM-Einsteiger überraschend sowohl in Monte Carlo als auch in Schweden punkten konnten, möchte Teamchef "Monster" Tajima auch am kommenden Wochenende WM-Punkte an Land ziehen. Toni Gardemeister wird in Mexiko seine 100. WM-Rallye bestreiten.

Der Südafrikaner Conrad Rautenbach wird erstmals seinen privaten, jedoch von Citroen Sport unterstützten C4 zünden. Insgesamt sind 14 WRC-Boliden am Start. Manfred Stohl, der im Vorjahr gemeinsam mit Ilka Minor den sechsten Platz erringen konnte, wird abermals nicht am Start sein - immer noch warten die österreichischen Fans in punkto WM 2008 auf eine frohe Botschaft von "Stohlito".

Saisonstart für die Junioren-WM

Die Junior-"Quertreiber" dürfen 2008 wieder als Junioren-Weltmeisterschaft antreten, in Mexiko erfolgt der Startschuss zur Junioren-WM. Im Vorjahr konnten Per-Gunnar Andersson und Urmo Aava für Suzuki den Weltmeister- und den Vizemeistertitel erobern - Andersson wurde bekanntlich mit dem Aufstieg in das WRC-Team belohnt.

Suzuki Sport Europe möchte den Titel verteidigen - mit zwei neuen Piloten am Steuer der Suzuki Swift Super 1600-Boliden: Dem Esten Jaan Molder und dem Polen Michal Kosciuszko - die beiden werden in Mexiko, Jordanien, Italien, Finnland, Spanien und Frankreich antreten.

Insgesamt werden 17 Juniorenduos mit dem Höchstalter von 28 Jahren an der Junioren-WM teilnehmen - in Mexiko sind neun Junioren am Start, acht davon in Super 1600-Boliden. Zu ihnen gehören neben den erwähnten Suzuki-Piloten Molder und Kosciuszko auch die Citroen C2-Fahrer Martin Prokop und Aaron Burkart.

Nach dem zeremoniellen Start der Rallye, am Donnerstagabend in Guanajuato, wird am Freitagmorgen um 8.28 Uhr Ortszeit (14.28 h MEZ) die erste, rund 23 km lange Wertungsprüfung "Alfaro" in Angriff genommen.

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