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IRC: Rally de Portugal

Mit Spannung erwartetes IRC-Gastspiel von Stohl & Aigner

Highlight für die heimischen Rallyefans: Manfred Stohl & Andi Aigner in Portugal. "Stohlito" und Ilka Minor erstmals im Peugeot 207 S2000, Aigner (Copilot Klaus Wicha) kennt die Strecke nicht.

Michael Noir Trawniczek

Manfred Stohl endlich wieder im Einsatz!
Andi Aigner gestärkt nach seinem PWRC-Sieg in Argentinien.
Rossetti & Chiarcossi gewannen im Peugeot 207 S2000 die Auftaktrallye der IRC 2008.
Mit dem Franzosen Didier Auriol ist auch ein Weltmeister (1994) am Start.

"Einem geschenkten Maul schaut man nicht in...na, du weißt schon, was ich meine", lachte Manfred Stohl im motorline.cc-Telefonat - anlässlich seines bevorstehenden Comebacks auf der internationalen Rallyebühne, am kommenden Wochenende bei der Portugal-Rallye, der Schotter-Event wird heuer als IRC (Intercontinental Rally Challenge)-Lauf abgehalten. Stohl bezog sich mit seinem leicht verdrehten Sprichwort auf den Wagen, den das ihm völlig unbekannte italienische Minaretto-Team für den Wiener und seine Kärntner Copilotin Ilka Minor betreuen wird - einen Peugeot 207 Super 2000-Boliden in rot-weiß-roter Lackierung, entsprechend dem Hauptsponsor des Events.

"Ich bin noch nie mit einem Super 2000-Boliden gefahren, der Peugeot 207 ist für mich absolutes Neuland - aber der Peugeot 307 WRC hat mir im Jahr 2006 viele glückliche Tage beschert, das ist zumindest ein gutes Omen", sagt Stohl, der vom Veranstalter der Portugal-Rallye zu diesem Einsatz eingeladen wurde.

Illustre Nennliste

Die Organisatoren der Rallye haben sich mächtig ins Zeug gelegt - sie können die bestbesetzte Nennliste in der Geschichte der IRC vorweisen: Neben Stohl werden auch zwei Ex-Weltmeister am Start sein: Didier Auriol wird in einem Fiat Grande Punto Super 2000 antreten, Marcus Grönholm wird einen Ford Focus WRC als Nullerauto pilotieren. Weitere Granden des Sports sind unter anderen Francois Duval (ebenfalls auf Fiat) sowie Jan Kopecky (Peugeot 207), Dani Solá (Fiat), Freddy Loix (Peugeot), die Top 3 des ersten IRC-Laufs in der Türkei (Luca Rosetti, Nicolas Vouilloz und Anton Allen), Armindo Araujo und natürlich die beiden Red Bull Rallye-Piloten Andreas Aigner und Bernardo Sousa.

Stohl & Aigner mit den Nummern 7 & 8

Manfred Stohl und Andi Aigner werden mit den Startnummern 7 und 8 antreten. "Da ich das erste Mal in Portugal bin ist es für mich vorrangig, das Ziel zu erreichen – vor allem in Hinblick auf den WM-Lauf im nächsten Jahr. Ich bin schon sehr gespannt auf den Vergleichswert mit den Super 2000-Autos", erklärt Aigner im Vorfeld der Rallye.

Weil Bernardo Sousa in Portugal seine Heimrallye bestreitet und daher das Equipment des Red Bull Rallye Teams vor Ort ist, nützt Andi Aigner, der in Argentinien den schwierigen PWRC-Lauf gewinnen konnte, die Gelegenheit, um sich bestens auf die Portugal-Rallye 2009 vorzubereiten - denn da wird der Lauf wieder zur Rallye-Weltmeisterschaft zählen.

Comebackpläne

In der WM 2009 möchte auch Manfred Stohl wieder mitmischen - einer seiner Piloten, Andreas Wimmer, hat im Exklusivinterview mit motorline.cc einen sensationellen Plan verraten, der ein Austroteam mit Stohl und Wimmer am Steuer der guten, alten Peugeot 307 WRC vorsieht.

Stohl selbst möchte die Pläne vorerst nicht kommentieren - Wimmer ist am Verhandeln mit jenen Sponsoren, die das Projekt verwirklichen sollen. Sie sollen dabei mithelfen, dass jener Pilot wieder im WRC-Feld vertreten ist, der 2006 als Vierter in der WM-Tabelle so weit vorstoßen konnte, wie es keinem anderen Privatier bislang gelungen ist.

Manfred Stohl hat sch erfreut darüber gezeigt, dass auf dem Sozius wieder Ilka Minor Platz nehmen wird - mit ihr konnte er seine bislang größten Erfolge erzielen, in Wales belegte er im Jahr 2006 den formidablen zweiten Platz. Sieger Marcus Grönholm schüttelte damals den Kopf: "Wie kannst du nur mit dem 307er-Peugeot derart schnell fahren?"

"Möchte um den Sieg kämpfen"

"Stohlito" möchte bei seinem Auftritt in Portugal ein gutes Resultat erzielen - in einem Interview mit dem Crashnetradio erklärte der 33-jährige: "Von der Fahrerperspektive aus bin ich sicher, dass wir um den Sieg kämpfen können. Aber es ist hart, die Lage einzuschätzen, da ich nicht weiß, auf welchem Level sich das Auto befindet." Der Sieger und der Zweite der Auftaktrallye zur IRC saßen jeweils ein einem Peugeot 207 S2000, der Dritte steuerte das Konkurrenzfahrzeug von Fiat.

Freilich aber muss sich Stohl auf den neuen Wagen und das ihm unbekannte Team einstellen - und das ganz ohne Vorbereitung, quasi ein Sprung ins kalte Wasser: "Es wird sicher nicht leicht, den Wagen auf meine Bedürfnisse hin abzustimmen." Eine ausgiebige Testfahrt mit dem Peugeot 207 S2000 war vor der kurzfristig eingelangten Einladung nicht möglich: "Ich hoffe, dass es vor dem Event einen kleinen Test gibt oder wir zumindest den Shakedown als solchen nützen können." Der Shakedown wird am Donnerstagvormittag absolviert.

13 Sonderprüfungen - Ziel am Samstag um 18 Uhr

Wenn schon das Team und das Auto ein komplettes Neuland für den Besitzer der Tuningschmiede Stohl Racing darstellen, so kann er immerhin in punkto Strecke auf die Erfahrungen aus dem Vorjahr zurückgreifen - doch auch hier gibt es Unterschiede zu den Prüfungen aus dem Vorjahr.

Die Rallye wird am Donnerstagabend um 18 Uhr im San Francisco Park der Stadt Faro gestartet - mit einer Superspecial-Prüfung im Algarve Stadion. In Faro befindet sich auch, wie im Vorjahr, der Servicepark, wo die Rallyeboliden - startberechtigt sind Super 2000 und Gruppe N-Fahrzeuge sowie Gruppe A-Boliden bis zur Klasse A7 (max. 2 Liter Hubraum) - von ihren Teams betreut werden.

Richtig los geht es am Freitagmorgen um 9.15 Uhr Ortszeit, mit der 19,89 Kilometer langen SP "Loulé1". Am Freitag werden sechs Wertungsprüfungen absolviert, am Samstag folgen sechs weitere - insgesamt werden also 13 Sonderprüfungen mit einer Gesamtdistanz von 249,74 Kilometer absolviert, die Gesamtdistanz der Rallye beträgt 807,38 Kilometer.

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