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Rallye-WM: Argentinien

Sekundenschlacht in Argentinien

Ständig wechselnde Führung auch am Nachmittag – am Ende des ersten Tages führt Sordo knapp vor Hirvonen, dahinter Loeb und Petter Solberg.

Michael Noir Trawniczek

Wolken am Himmel, leichter Regen am Freitagnachmittag in Argentinien, als die 22,38 km lange Sonderprüfung „Ascochinga – La Cumbre“ als SP 6 ein zweites Mal befahren wurde.

Die schnellste Zeit markierte Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen C4 WRC – der Spanier konnte damit die Führung übernehmen und war entsprechend gut gelaunt: „Mein Selbstvertrauen passt – dieser Schotter liegt mir.“

Die Prüfungen präsentierten sich an diesem Nachmittag bereits ziemlich zerfurcht, die Reifen wurden hart beansprucht. „Die Straßen brechen mehr auf als am Vormittag und es kommen auch mehr Steine zum Vorschein“, berichtete „Straßenfeger“ Sébastien Loeb gegenüber dem WRC-Radio.

Hinter Sordo belegten Hirvonen, Loeb und Petter Solberg die Plätze zwei bis vier. Privatier Solberg fehlten nur elf Sekunden auf die Bestzeit – der Norweger erklärte: „Es ist jetzt etwas wärmer als am Vormittag, daher tun wir uns schwerer damit, die Power aus dem Motor zu bekommen. Aber verdammt noch mal ich gebe wirklich alles!“

Jari Matti Latvala im zweiten Werks-Ford, mit dem dringenden Auftrag ins Ziel zu kommen unterwegs, holte sich 12 km nach dem Start der SP einen Patschen: „Den haben wir uns nach einem der Sprünge geholt, das hat uns 55 Sekunden gekostet.“

So konnte Stobart Ford-Pilot Henning Solberg auf Platz fünf vorrücken – der Norweger erklärte: „Der Regen hat das Problem mit dem Staub erledigt.“ Sein Teamkollege Matthew Wilson berichtete: „Wir hatten einen halben Dreher, danach ist der Motor abgestorben – das hat uns zwischen 12 und 14 Sekunden gekostet.“

Ein besorgniserregendes Erlebnis hatte Citroen Junior Sébastien Ogier: „Ein Zuschauer hat einen Stein auf unser Auto geworfen – die Windschutzscheibe ist gebrochen.“ Der Franzose konnte seinen Teamkollegen Conrad Rautenbach überholen und damit den undankbaren neunten Gesamtrang belegen.

SP 7: Ford-Doppelbestzeit

Auf der 22,98 km langen SP 7 „Capilla del Monte – San Marcos 2“ gelang den beiden Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jari Matti Latvala eine Doppelbestzeit, dahinter reihten sich Sordo, Loeb und die beiden Solberg-Brüder ein. So konnte Hirvonen die Führung zurückerobern, er lag nun die Winzigkeit von 0,7 Sekunden vor Sordo und 5,2 Sekunden vor Loeb, der sich ob seiner Reifen besorgt zeigte: „Die sind schon sehr abgenützt.“

SP 8: Sordo & Hirvonen führen zeitgleich

Nachdem sich der Regen wieder verflüchtigte, konterten auf der 9,61 km kurzen SP 8 „San Marcos – Charbonier“ die beiden Citroen-Piloten ihrerseits mit einer Doppelbestzeit – Loeb vor Sordo. Der Weltmeister erklärte: „Die Reifen sind wirklich ziemlich bedient – aber es ist okay.“

Henning Solberg beeindruckte mit der drittschnellsten Zeit und erklärte sein Motto für das restliche Wochenende: „I will drive like hell fort he rest of the weekend“ Mikko Hirvonen markierte die viertschnellste Zeit und erklärte: „Die Reifen sind total abgenützt, aber sonst läuft es gut.“ Jari Matti Latvala beklagte eine erhöhte Motortemperatur. „Daher musste ich langsamer machen“, erklärte der 25-jährige.

Vor der letzten Wertungsprüfung des ersten Tages und nach exakt 127,7 Wertungskilometern lagen Sordo und Hirvonen zeitgleich in Führung. Wer wird am Ende vorne liegen? Sordo zuckte mit den Achseln: „Keine Ahnung.“ Sébastien Loeb lag als Dritter auch nur 3,2 Sekunden zurück, Petter Solberg fehlten ebenfalls nur 14,3 Sekunden – alle warteten auf den finalen Showdown auf SP 9.

SP 9: Sordo übernimmt die Führung

Als letzte Prüfung des ersten Tages wurde die 14,94 km lange SP „La Cúmbre – Agua de Oro“ ein zweites Mal befahren. Am schnellsten fuhr Latvala, dahinter Sordo, Petter Solberg, Hirvonen, Henning Solberg und Loeb, der auf Sp 9 14,7 Sekunden auf die Bestzeit einbüßte…

So führt am Ende des ersten Tages Dani Sordo 5,1 Sekunden vor Hirvonen sowie 16,3 Sekunden vor Loeb und erstaunliche 18,9 Sekunden vor dem privaten Xsara-Piloten Petter Solberg. Das Führungsquartett liegt als dicht beieinander, was für den zweiten Tag Spannung verspricht.

Henning Solberg liegt als Fünfter 47,9 Sekunden zurück, mit etwas mehr als einer Minute Rückstand belegt Jari Matti Latvala Rang sechs. Bereits mehr als zwei Minuten Rückstand weisen Matthew Wilson und Lokalmatador Federico Villagra auf den Rängen sieben und acht auf. Dahinter belegen die beiden Citroen Junioren die Plätze neun und zehn.

In der JWRC führt der Pole Michal Kosciuzko unangefochten, nachdem Aaron Burkart über vier Minuten verloren hatte. Der Deutsche liegt auf Rang zwei, Alessandro Bettega belegt mit 6:48 Minuten Rückstand den dritten und letzten Platz in dieser Mini-WM. In der PWRC führt Gabriel Pozzo lediglich 7,4 Sekunden vor Nasser Al-Attiyah, Marcus Ligato belegt mit 21,4 Sekunden Rückstand den dritten Platz.

Der zweite Tag der Argentinien-Rallye führt den Tross in luftige Gebirgshöhen bis zu 2200 Meter – die erste Prüfung des Tages, die 20,81 km lange Sp 10 „El Mirador – San Lorenzo“ wird am Samstag um 9.38 Uhr Ortszeit (14.38 Uhr MESZ) in Angriff genommen.



Stand nach Tag 1

 1.  Dani Sordo          Citroen  1:45:11.3
 2.  Mikko Hirvonen      Ford      +    5.1
 3.  Sebastien Loeb      Citroen   +   16.3
 4.  Petter Solberg      Citroen   +   18.9
 5.  Henning Solberg     Ford      +   47.9
 6.  Jari-Matti Latvala  Ford      + 1:06.4
 7.  Matthew Wilson      Ford      + 2:23.0
 8.  Federico Villagra   Ford      + 2:38.9
 9.  Sebastien Ogier     Citroen   + 3:14.4
10.  Conrad Rautenbach   Citroen   + 3:48.2

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