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IRC: Gran Canaria

Wer findet sich auf den neuen Prüfungen am besten zurecht?

Erstmals tritt die IRC auf den Kanaren an, einige Lokalmatadore wittern ebenso Chancen wie Wilks oder Kopecky. Franz Wittmann wieder im Einsatz.

Fotos: Photo4, Daniel Fessl

Die spanische IRC-Rallye des Jahres wird noch heißer als erwartet. Das liegt allein an den geografischen Voraussetzungen. Ursprünglich hätte der Lauf in Asturien stattfinden sollen, wurde jedoch kurzfristig aufgrund finanzieller Schwierigkeiten auf die Kanaren verlegt. Rallyesport hat auf der Inselgruppe nahe der Küste Maroccos zwar viel Tradition, jedoch war der IRC-Zirkus zuvor noch nie dort aktiv.

Auf 15 Prüfungen mittlerer Länge geht es über den teils sehr rauhen Asphalt von Gran Canaria. Der Reifenverschleiß dürfte also am kommenden Wochenende zum wichtigen Faktor werden. Allerdings gibt es auch angenehme Faktoren. Die Straßen sind meist wenig verschmutzt, die Kurven werden selten geschnitten, Reifenschäden wird man vermutlich nur wenige erleben.

IRC-Leader Juho Hänninen gilt als Spezialist für Schotter. Bei einem kurzen Asphalt-Test will sich der Finne jedoch auf das neue Geläuf einschießen. Ursprünglich waren Probefahrten für die vergangene Woche in Tschechien geplant, doch Hänninen saß aufgrund von Einschränkungen im Flugverkehr in seiner Heimat fest. "Was will man machen? Das macht es nicht einfacher, aber wenigstens kann ich Anfang der Woche ein paar Kilometer abspulen", so der Škoda-Pilot.

Seine Markenkollegen Jan Kopecký und Guy Wilks wittern auf den Kanaren ihre große Chance auf den ersten Saisonsieg. "Es wird nicht ganz einfach, weil ein paar lokale Starter dabei sind, die sich dort bestens auskennen", sagt der Tscheche. "Aber ich werde bestimmt viel lernen. Das wird gut", meint Kopecký, der in der Gesamtwertung derzeit auf Rang drei liegt, nur vier Punkte hinter dem zweitplatzierten Briten Wilks.

Dessen Landsmann Chris Meeke möchte endlich wieder an die guten Erlebnisse aus Brasilien anknüpfen. Dem Sieg in Curitiba stehen zwei Nuller gegenüber. "Das wird eine ganz offene Angelegenheit", so der Peugeot-Frontmann. "Außer den lokalen Startern hat niemand eine Ahnung von den Strecken. Das wird es interessant machen, aber auch hart." Markenkollege Bruno Magalhães zählt ebenfalls zu den Favoriten auf Gran Canaria.

Von den Lokalmatadoren gilt der spanische Rallyemeister Sergio Vallejo als besonders chancenreich - bei einer Umfrage einer spanischen Website wurde er von den Usern sogar als Topfavorit klassifiziert, der 43-jährige pilotiert einen Ford Fiesta S2000 und wird mit Siucherheit von seinen Ortskenntnissen profitieren - ob er jedoch tatsächlich ein Sieganwärter ist, bleibt abzuwarten...

Der Österreicher Franz Wittmann plant gemeinsam mit Co-Pilot Klaus Wicha einen weiteren Schritt nach vorne. Der Interwetten-Peugeot-Fahrer erklärte im Exklusivinterview mit motorline.cc [siehe Navigation oben rechts, d. Red.], er wolle "auf jeden Fall Punkte holen". Nach seinem Sieg beim deutschen Meisterschaftslauf in Vogelsberg gibt sich Wittmann zuversichtlich und sagt: "Wer weiß? Vielleicht gibt es eine Überraschung?"

Insgesamt sind 59 Fahrzeuge für den vierten Saisonlauf der Intercontinental Rallye Challenge (IRC) auf den Kanaren gemeldet. Das Servicepark wird im Hauptort Las Palmas eingerichtet. Am Donnerstagabend erfolgt ein zeremonieller Start - richtig los geht' s am Freitagmorgen um 9 Uhr, mit der ersten Sonderprüfung, der 8,61 km langen SP "Moya".

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