
IRC: Gran Canaria | 30.04.2010
Kris Meeke kontrolliert die Rallye
Während Kris Meeke mit drei Bestzeiten seine Führung festigen konnte, herrscht bei Franz Wittmann Ratlosigkeit: Gutes Feeling, doch schlechte Zeiten.
Michael Noir Trawniczek
Turbulente zweite Runde am ersten Tag der Kanaren-Rallye. Die beinahe 25 Kilometer lange SP „Fontanales“ musste abgebrochen werden, nachdem der Wagen von Jonathan Perez im Ziel Feuer gefangen hatte. Die letzte der drei Prüfungen wurde dann auch um 20 Minuten verschoben – an einigen Stellen setzte außerdem etwas Regen ein.
Von dem SP-Abbruch nicht betroffen waren freilich die Spitzenpiloten der IRC. Allen voran Rallyeleader Kris Meeke: Der Peugeot-Pilot konnte im zweiten Durchlauf der drei Vormittagsprüfungen sämtliche Bestzeiten in den Asphalt stanzen und damit seine Führung festigen. Entsprechend zufrieden bilanzierte der regierende IRC-Champion: „Es ist eine Freude, auf diesen Prüfungen zu fahren. Doch bis zum Ziel ist es noch ein langer Weg.“
Kopecky neuer Zweiter
Zu einem Platzwechsel kam es bei den beiden verfolgenden Skoda-Werkspiloten. Jan Kopecky rückte vor auf Rang zwei, auf Meeke fehlen dem Tschechen 14,5 Sekunden. „Wir fahren volle Attacke - doch es ist hart, noch schneller zu fahren“, sagte Kopecky im Zielraum der sechsten Wertungsprüfung. Weitere 7,4 Sekunden zurück liegt Juho Hänninen im zweiten Werks-Skoda. Der Finne erklärte: „Es ist okay – aber die letzte Prüfung war wie am Vormittag ziemlich rutschig und tückisch.“
Unzufrieden ist Guy Wilks, dessen Skoda Fabia S2000 vom britischen Skoda-Importeur eingesetzt wird. Zwar konnte sich Wilks auf Rang vier halten, doch sein Rückstand beträgt bereits 41,2 Sekunden. „Ich bin überhaupt nicht glücklich, es läuft derzeit überhaupt nicht gut für uns. Wir verlieren den Anschluss“, erklärte der 29-jährige zerknirscht.
Auch der nunmehr auf Platz fünf liegende Bruno Magalhaes scheint mit dem Handling seines Peugeot 207 S2000 alles andere als zufrieden zu sein – eindringlich appellierte er: „Wir müssen etwas am Setup ändern!“
Dafür wiederum war beim spanischen Lokalmatador Alberto Hevia „alles okay“, der Skoda Fabia S2000-Pilot liegt rund eine Minute zurück. 13 Sekunden hinter ihm belegt Thierry Neuville im Peugeot Rang sieben. Rund sechs Sekunden dahinter liegt der zweite „Local Heroe“, Sergio Vallejo im Ford Fiesta S2000 auf dem letzten zu vergebenden Punkterang.
Ratlosigkeit bei Franz Wittmann
Punkte sind das Ziel von Franz Wittmann und Klaus Wicha, die nach den ersten sechs Prüfungen Rang neun belegen – doch im Interwetten Racing Team herrscht zurzeit eine gewisse Ratlosigkeit. Franz Wittmann beeindruckte die Kommentatoren des IRC-Radios, als er im Zielraum der sechsten Prüfung offen und ehrlich gestand: „Das Gefühl ist gut, das Setup fühlt sich gut an – aber die Zeiten stimmen nicht. Und ich habe keine Ahnung, warum das so ist.“
Wittmann kann sich den Rückstand – er liegt nach sechs Wertungsprüfungen 1:38 Minuten zurück – nicht erklären: „Für mich ist es ein schrecklicher Tag. Wir werden schauen, was wir im Service tun können – aber derzeit ist es einfach so, dass ich das Gefühl habe, dass wir sehr schnell sind und wir alles riskieren, aber die Zeiten sind zu langsam.“
Erfreute Gesichter dafür bei Stohl Racing, denn das österreichische Team blieb am Nachmittag von einem weiteren Abflug des Piloten Daniel Oliveira verschont. Der Brasilianer konnte zweimal sogar die zehntschnellste Zeit markieren. Platz zehn belegt jedoch weiterhin der schnellste Mitsubishi-Pilot, Jose Suarez.
Der Rallyetag ist noch nicht zu Ende – denn am Abend werden ab 17.33 Uhr Ortszeit (18.33 Uhr MESZ) drei weitere Wertungsprüfungen in Angriff genommen.
Nach SP 6
1. Kris Meeke Peugeot 56:16.2 2. Jan Kopecky Skoda + 14.5 3. Juho Hänninen Skoda + 21.9 4. Guy Wilks Skoda + 41.2 5. Bruno Magalhaes Peugeot + 52.5 6. Alberto Hevia Skoda + 1:00.9 7. Theirry Neuville Peugeot + 1:13.9 8. Sergio Vallejo Ford + 1:20.0 9. Franz Wittmann Peugeot + 1:38.2 10. Jose Suarez Mitsubishi + 4:19.5