Rallye-ÖM: Bosch-Rallye | 01.05.2010
Glück im Unglück
Mario Saibel und Jörg Rigger sind froh, dass der Crash von Andi Aigner glimpflich verlief, mit der eigenen Leistung zeigt man sich zufrieden.
Es hätte der große Angriff auf die „Bastion“ Raimund Baumschlager werden sollen, doch es wurde leider eine riesengroße Schrecksekunde, als Andreas Aigner bei der Jagd nach dem regierenden Staatsmeister auf der 12. Sonderprüfung von der Strecke abkam und in einen Baum krachte. Geistesgegenwärtig konnte der PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 einen Einschlag mit der Front oder mit der Beifahrertüre verhindern, so touchierte er das massive Hindernis „nur“ mit dem Heck.
„Es hat uns aber trotzdem noch ganz ordentlich durchgeschüttelt“, so Co-Pilotin Daniela Weissengruber, die nach einem kurzen Check-Up Gott sei Dank völlig unverletzt aus dem LKH Oberwart entlassen werden konnten. Andreas Aigner muss hingegen eine Nacht zur Beobachtung im Spital verbleiben – er hat sich bei dem Anprall eine Gehirnerschütterung zugezogen, blieb davon abgesehen aber unverletzt.
„Das Wichtigste ist, dass Daniela und Andreas weitgehend okay sind“, war MCC-Teamchef Mario Saibel im Ziel die Erleichterung anzusehen: „Materielles kann schließlich jederzeit ersetzt werden, ich bin wirklich froh, dass die Sache halbwegs gut ausgegangen ist. Leid tut es uns trotzdem sehr – für die unzähligen Fans an der Strecke, die dem Team und vor allem dem Andreas die Daumen gehalten haben.“
Für Saibel, der als Teamchef und Fahrer in Personalunion ja mit einer echten Doppelbelastung zu kämpfen hatte, waren die letzten zwei Sonderprüfungen keineswegs einfach zu fahren, als kurz vor dem Start in der Region rund um Pinggau/Friedberg auch noch strömender Regen einsetzte:
„Es war ein Wahnsinn. Ich wollte den Willi (Stengg, Anm.) unbedingt noch holen, aber ich hatte Intermeds aufgezogen und diese zu wenig aufgeschnitten. Auf den schnellen Passagen bin ich dauernd aufgeschwommen... Am Ende hat es allerdings knapp gereicht und ich freue mich schon über den fünften Platz, der zeigt, dass unser Mitsubishi Lancer Evo X wirklich toll funktioniert – aber wie gesagt, die Hauptsache ist, dass es Andi und Dani gut geht!“
Dritter MCC-Pilot in Pinggau war Jörg Rigger – und für ihn stand beim Fazit über die Rallye klarerweise ebenso das Wohl von Andi Aigner und Daniela Weissengruber im Vordergrund: „Gott sei Dank ist nicht mehr passiert, die Stelle dort ist für einen Abgang wirklich ganz schlecht. Ich bin sicher, dass Andi schnell wieder auf den Beinen ist und dass unser Team das Auto im Handumdrehen repariert hat. Auf dem Niveau, das an der Spitze gefahren wird, kann so ein Ausrutscher leider immer passieren.“
Doch für Rigger gab es auch Grund zur Freude, er selbst fuhr nämlich eine fehlerfreie Rallye: „Mit meiner und der Leistung meines Co-Piloten Jürgen Heigl bin ich hochzufrieden. Wir sammeln wichtige Kilometer, freunden uns immer mehr mit dem Mitsubishi Lancer Evo IX an und können teilweise schon wirklich gute Zeiten fahren. Wenn das so weitergeht, werde ich vielleicht sogar noch für meine Teamkollegen gefährlich“, so der Hauptsponsor des Teams (Wohnbau 2000) augenzwinkernd.