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Bedeutungsloser Shakedown – Kritik an den Prüfungen

Warum Loeb die Japan-Prüfungen nicht mag. Warum Latvala seiner Shakedown-Bestzeit keine Bedeutung zumisst. Warum der „Iceman“ Betonblöcke abräumte.

Michael Noir Trawniczek

Ein Shakedown hat prinzipiell wenig Aussagekraft. Ein Shakedown für eine Schotter-Rallye, welcher auf Asphalt durchgeführt wird, hat natürlich überhaupt keine Aussagekraft. Immerhin jedoch wurde das große „Runterschütteln“ der frisch montierten Autos und ihrer Bauteile auf der 1,57 Kilometer langen Superspecial-Prüfung in jenem Sapporo Dome Stadion absolviert, in dem die Rallye mehrmals, nämlich gleich vier Mal (acht Prüfungen) Station machen wird – Superspecial-Prüfungen sind nicht nur in Japan angesagt, mit dem „wirklichen“ Rallyesport, welcher sich auf freier Wildbahn abspielt, haben sie freilich wenig zu tun. Man kann nur hoffen, dass mit der vom FIA-Weltrat angekündigten „TV-Prüfung“ keine Stadionsprüfungen gemeint sind…zuzutrauen wäre es den Verantwortlichen allemal…

Doch zurück zum Shakedown: Dass Jari Matti Latvala auf dem Asphaltband schneller war als der „Asphaltkaiser“ höchstpersönlich, Beinaheschonwiederweltmeister Sébastien Loeb, hat einen ziemlich banalen Grund, wie er im Anschluss selbst erklärte: „Ich denke, dass ich rund zehn Mal über die Prüfung fuhr, während Sébastien Loeb vier Starts hatte. Der Grund dafür, dass ich so oft gefahren bin, ist, dass ich das Gefühl habe, dass ich daran arbeiten muss, wie ich die Shakedown-Prüfung zu fahren habe. Ich denke nicht, dass ich auf diesem Gebiet bereits so stark bin, wie ich es sein könnte.“

Sein Ziel bei der Japan-Rallye sei ein Podestplatz, sagte Latvala. Nachsatz: „Wie man weiß, ist meine Rolle heuer jene des Nummer zwei-Piloten, daher habe ich nicht an Siege gedacht, was meine beiden Siege in dieser Saison zu einem Bonus macht.“ Die große Nummer eins des Ford-Werksteams, Mikko Hirvonen, mittlerweile auf Rang sechs der WM-Tabelle abgesackt, machte sich bei den Fans des Privatiers Petter Solberg beliebt, indem er dessen Test auf japanischem Schotter ankreidete, der dem Norweger jedoch laut Reglement als Privatteam zusteht.

In den Rillen von 2008

Dieser japanische Schotter findet offenbar wenig Gegenliebe bei den Aktiven. Sébastien Loeb sagte gerade heraus: „Ich mag diese Straßen nicht. Wir können die Rillen sehen, die wir 2008 erzeugt haben, die Veranstalter haben versucht, die Strecken zu reparieren, indem sie ein wenig Schotter aufgeschüttet haben, aber das hat nicht funktioniert. Die World Rally Cars werden den Schotter freischaufeln und wir fahren wieder in den Rillen aus 2008.“

Kritik kam auch von einem anonymen Teammanager, der gegenüber Autosport erklärte: „Es ist klar, dass dieser Event ohne einen Sponsor abgehalten wird – du siehst hier kein einziges Zeichen der WRC, bis du 50 Meter vor dem Servicepark angelangt bist. Das ist sehr schade – vor allem, wenn man sieht, wie viele Fans es hier gibt und wie viel Leidenschaft sie für den Rallyesport aufbringen.“

Voller Leidenschaft fuhr wahrscheinlich auch Kimi Räikkönen beim Shakedown, doch dann krachte er in einer Rechtskurve gegen die innen liegende Betonbegrenzung. Der „Iceman“ erklärte: „Einer der Begrenzungsblocks stand nicht exakt auf seiner Position, er stand etwas hervor, ich habe diesen Block erwischt und die Blöcke abgeräumt.“ Das Citroen Junior Team sei jedoch in der Lage, seinen C4 wieder startklar zu bekommen, versicherte Räikkönen.

Eröffnet wird die Japan-Rallye am Donnerstagabend um 18.48 Uhr Ortszeit (Donnerstagvormittag 11.48 Uhr MESZ) mit der Superspecial in Sapporo, welche an diesem Abend zweimal befahren wird. Am Freitagvormittag um 10.28 Uhr Ortszeit (Donnerstagabend um 23.28 Uhr MESZ) wird die 27 Kilometer lange SP 3 „Iwanke“ in Angriff genommen. Insgesamt sind 26 oft sehr kurze Wertungsprüfungen zu absolvieren, die SP-Distanz beträgt 310,44 Kilometer. Insgesamt werden 1129,46 Kilometer absolviert. Die Rallye wird am Sonntagnachmittag um 14.08 Uhr Ortszeit (Sonntagmorgen 7.08 Uhr MESZ) mit zwei neuerlichen Fahrten auf der Superspecial im Sapporo Dome Stadion zum Abschluss gebracht.



Shakedown-Zeiten

1. Latvala       Ford         2:33.1
2. Loeb          Citroen      2:33.5
3. Sordo         Citroen      2:33.7
4. Ogier         Citroen      2:34.0
5. Wilson        Ford         2:34.7
6. P. Solberg    Citroen      2:34.8
7. Hirvonen      Ford         2:35.1
=. Räikkönen     Citroen      2:35.1
9. Solberg/Minor Ford         2:35.2
=. Villagra      Ford         2:35.2 

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