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Rallye-WM: Spanien

Loeb feiert 61. Sieg – Petter Solberg wird Zweiter

Letzter Auftritt des Citroen C4 WRC auf Asphalt – und mit Sébastien Loeb, Petter Solberg und Dani Sordo stehen wieder drei Citroen-Piloten auf dem Podium. Die JWRC erlebte einen dramatischen Sonntagvormittag - Aaron Burkart wurde doch noch Junioren-Weltmeister

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Red Bull Rallye Team/GEPA, Photo4

Sébastien Loeb schreibt mehrmals im Jahr ein Kapitel Rallye-Geschichte, zuletzt eroberte er in seiner französischen Heimat seinen siebten WM-Titel in Folge…

In Spanien konnte er seinen 61. Sieg in der WRC erringen, den sechsten Sieg bei der Spanien-Rallye - dieser Sieg stand niemals in Zweifel, Loeb kontrollierte die Rallye von Anfang an.

Es war der letzte Auftritt des Citroen C4 WRC auf Asphalt – mit Sébastien Loeb, Petter Solberg und Dani Sordo standen gleich drei C4-Piloten auf dem Siegerpodest.

Sieger Loeb konnte sich am Ende über einen satten Vorsprung von 35,5 Sekunden freuen, obschon er am Ende nicht mehr attackierte. Der Weltmeister erklärte im Zielraum der letzten Sonderprüfung: „Ein gutes Resultat wieder hier in Spanien, ich bin sehr happy. Wir mussten nicht mehr um den Titel kämpfen und haben von Beginn an attackiert.“

Weitaus emotionaler die Reaktion von Petter Solberg. Denn der Privatier musste an diesem Sonntagvormittag noch einmal kräftig Gas geben und seinen zweiten Platz verteidigen, da Lokalmatador Dani Sordo bis zum Schluss Druck machte. Noch im Zielraum der letzten SP musste Solberg auf die Zeit von Dani Sordo warten…

Sordo fuhr am Sonntagmorgen auf der 42 Kilometer langen SP „El Priorat“ gleich einmal die Bestzeit vor Loeb und Solberg. Auch auf der nur vier Kilometer kurzen SP „La Serra d’Almos“ war Sordo am schnellsten unterwegs. Im Service fehlten ihm nur noch 10,8 Sekunden auf Solberg.

Auch auf der zweiten Durchfahrt der „El Priorat“-Prüfung fuhr Sordo die schnellste Zeit, sodass ihm vor der letzten Prüfung nur noch 5,1 Sekunden fehlten.

Petter Solberg behält Platz zwei

Auf der abschließenden Vier Kilometer-SP sicherte sich dann aber Solberg knapp die Bestzeit, sodass er am Ende jubeln konnte: „Ich bin sehr gut gefahren - das Gefühl ist gut und ich bin sehr froh. Das ist sehr gut für die Weltmeisterschaft. Ich hatte die Reifen immer unter Kontrolle…“

Sordo, der wie Solberg eigentlich einen Sieg erringen wollte und sich aber am Freitag noch mit Platz sechs zufrieden geben musste, konnte sich im Laufe des Wochenendes gewaltig steigern, sodass er letztlich auch mit Platz drei zufrieden sein konnte: „Der dritte Platz ist gut und ich bin sehr happy – aber auf der letzten Prüfung habe ich zu viel gewollt.“

Ford wieder ohne Podestplatz

Für die Ford-Werkspiloten war einmal mehr kein Platz auf dem Siegerpodest – der schnellere der beiden, Jari Matti Latvala, belegte mit 1:19 Minuten Rückstand den vierten Platz. Der Finne erklärte höchst motiviert: „Ich musste meine Augen öffnen um zu sehen, wie man auf Asphalt fährt - aber nächstes Jahr sind Podestplätze auch auf Asphalt angesagt!“

Stallkollege Mikko Hirvonen konnte mit über sechs Minuten Rückstand den fünften Platz belegen und gab zu Protokoll: „Es ist heute ein bisschen besser gelaufen – jetzt warten neue Herausforderungen auf uns. Wir wollen versuchen, die Großbritannien-Rallye zu gewinnen.“

Auf Platz sechs landete Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson, dahinter belegte Khaild Al-Quassimi im dritten Werks-Ford den siebten Platz.

Auf Rang acht kam Henning Solberg ins Ziel, er war einmal mehr der schnellste der Super 2000-Piloten und konnte mit dem achten Platz zufrieden sein.

Zufrieden war auch der amerikanische „Videokünstler“ Ken Block, der im zweiten Stobart Ford als Neunter in den Genuss von WM-Punkten kam.

Den letzten WM-Zähler konnte noch Sébastien Ogier einheimsen, der nach seinem Abflug vom Samstag unter „Superally“ die Fahrt fortsetzen konnte. Ogier erklärte: „Wir haben versucht, gegen Sébastien zu kämpfen, doch ich habe gestern einen Fehler gemacht...“

JWRC: Dramatisches Finale

Ungemein dramatisch verlief der Sonntagvormittag in der Junioren-Weltmeisterschaft JWRC. Am Samstag war der Tabellenleader Aaron Burkart „kurz vor dem Weinen“, nachdem er in der letzten Kurve einer Sonderprüfung ein Rad verlor und einen Hang hinab stürzte. Denn so war plötzlich Hans Weijs junior auf Titelkurs unterwegs…

Burkart setzte jedoch am Sonntag die Fahrt unter „Superally“ fort. Weijs junior attackierte weiter und konnte die Führung übernehmen.

Doch auf SP 14 stoppte der Citroen C2 S1600, Weijs verlor mehr als elf Minuten, konnte aber die Fahrt fortsetzen.

Unterdessen hat Burkart sich bis auf Platz vier vorgearbeitet. Und weil Hans Weijs junior nur den dritten Platz belegen konnte, verpasste der Niederländer so den nach dem Burkart-Out bereits sicher geglaubten Titel. Enttäuscht erklärte Weijs junior: „Ich hoffe, dass im nächsten Jahr jemand in mich investieren wird – normalerweise benötigt man dafür den Titelgewinn….“

Überglücklich hingegen Aaron Burkart im Ziel der letzten Sonderprüfung – erneut ist der Deutsche „nahe am Weinen“, doch diesmal vor Glück: „Ich bin wirklich nahe am Weinen, das kann ich euch sagen – ich kann es einfach nicht glauben, das ist total verrückt!“

So verrückt es auch sein mag – der 28-jährige Suzuki Swift S1600-Pilot Aaron Burkart schließt das Jahr 2010 als neuer Junioren-Weltmeister ab.

Gassner junior gewinnt die Gruppe N

Glücklich zeigte sich auch BRR-Pilot Hermann Gassner junior im Mitsubishi Lancer Evo IX: „Der Wagen lief sehr gut und wir konnten die Gruppe N-Wertung gewinnen, das ist also ein perfektes Resultat für uns.“

Der nächste WM-Lauf, das Grande Finale, findet von 12. bis 14. November bei der Rallye Großbritannien in Wales statt. Dort werden auch die PWRC und die SWRC entschieden.

Ergebnis & WM-Stände finden Sie in der Navigation rechts oben.

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