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Wie konnten Solberg und Sordo von einem Sieg träumen?

Auf reinem Asphalt zieht Loeb wieder einmal Kreise um die Konkurrenz. Petter Solberg und Sordo auf den Plätzen zwei und drei – doch Latvala in Schlagdistanz.

Michael Noir Trawniczek

Mit nur einer Bestzeit gab sich Sébastien Loeb am Nachmittag bereits ein wenig bescheidener – so wie er es immer macht, am Samstagnachmittag. Sein Vorsprung betrug zu Mittag rund 46 Sekunden, am Samstagabend sind es 44,4 Sekunden.

Der siebenfache Weltmeister ist, wie zu erwarten war, das Maß der Dinge – wie Petter Solberg oder Dani Sordo vor der Spanien-Rallye auf die Idee kamen, Loeb könnte als Titelgewinner weniger motiviert, weniger schnell und zu schlagen sein, bleibt ein Rätsel. Beide wollten den Sieg „unbedingt“, beide haben nicht den Funken einer Chance gegen Loeb, schon gar nicht auf reinem Asphalt.

Sowohl Ordo als auch Solberg markierten jeweils eine Bestzeit, Solberg auf der zwölften und für den Samstag letzten Prüfung, Sordo gleich auf der ersten SP am Nachmittag.

Dabei hätte Sordo auf SP 10 noch schneller fahren können, wäre er nicht auf den langsam fahrenden Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen aufgelaufen, dessen Focus wohl an einem Turboproblem litt.

Nach zwölf Kilometern fuhr Sordo dicht hinter Hirvonen, der den Citroen hinter ihm zunächst nicht wahrgenommen hat. Erst als Sordo gegen seinen hinteren Stoßdämpfer krachte, fuhr Hirvonen zur Seite. Der Finne entschuldigte sich danach dafür, dass er Sordo aufgehalten hat.

Ohne den Zwischenfall hätte Sordo vorbei an Jari Matti Latvala, dem schnelleren der beiden Ford-Piloten, hinter Loeb und Petter Solberg auf Rang drei vorrücken können. Nach SP 10 fehlten dem Lokalmatador jedoch nur noch drei Zehntelsekunden auf den ersehnten Podestplatz.

Obwohl sich Latvala ob der Fortschritte an seinem Auto begeistert zeigte (weichere Federn, andere Dämpfereinstellung), konnte Sordo auf der darauf folgenden und 20,5 km langen SP „La Mussara“ mit einer zweitbesten Zeit hinter Loeb an Latvala vorbei den dritten Platz erobern.

Auch auf der letzten SP des zweiten Tages, der 16,3 km langen SP 12 „Riudecanyes“ konnte Sordo seinem Widersacher Latvala weitere 4,7 Sekunden abknöpfen und damit Platz drei weiter absichern.

10,1 Sekunden fehlen Latvala auf den dritten Platz - ein Rückstand, der am Sonntag auf den vier noch ausstehenden Prüfungen zu insgesamt rund 88 Wertungskilometern noch aufzuholen wäre…

Obwohl Hirvonen bei seinem Turboproblem sehr viel Zeit verloren hat, rangiert er weiterhin auf Platz sechs – sein Rückstand beträgt jedoch schon mehr als sechs Minuten. Stobart Ford-Pilot und Teamchefsohn Matthew Wilson liegt nur rund 15 Sekunden hinter dem Werkspiloten auf Rang sechs.

Von hinten droht dem Briten keine Gefahr, denn Frigyes Turan liegt im Peugeot 307 WRC 1:20 Minuten hinter Wilson auf Rang sieben.

Weitere zwei Minuten dahinter immer noch Henning Solberg im schnellsten Super 2000-Boliden bei dieser Rallye – allerdings fehlen Khalid Al-Quassimi nur noch vier Sekunden auf den Ford Fiesta S2000-Piloten.

Mit mehr als 13 Minuten Rückstand belegt der amerikanische Monster-Pilot Ken Block im zweiten Stobart Ford einen einsamen zehnten Platz.

Bei den Junioren der JWRC ist Hans Weijs junior nach dem Abflug von Aaron Burkart am Vormittag auf Titelkurs unterwegs – der Citroen C2 S1600-Pilot belegt hinter Yeray Lemes im Renault Clio R3 einen sicheren zweiten Platz.

Burkart wird am Sonntag die Fahrt unter „Superally“ fortsetzen, hat aber aus eigenen Kräften heraus keine Chance mehr, Hans Weijs junior vom Titelgewinn abzuhalten.

Immer noch führt BRR-Pilot Hermann Gassner junior im Mitsubishi Lancer Evo IX überlegen in der Gruppe N, der Deutsche liegt auf dem guten 15. Gesamtrang.

Am Sonntag werden noch zwei Prüfungen je zweimal befahren: Die 42 Kilometer lange SP „El Priorat“, für viele Piloten die „Königs-SP“ und die rund vier Kilometer kurze SP „La Serra d’Almos“. Um 8.40 Uhr wird der erste Durchgang eingeläutet, um 12.30 Uhr werden die beiden Prüfungen zum zweiten Mal absolviert.



Nach Tag 2 (SP 12)

 1.  Sébastien Loeb      Citroen     2:40:01.9
 2.  Petter Solberg      Citroen        + 44.4
 3.  Dani Sordo          Citroen      + 1:01.3
 4.  Jari Matti Latvala  Ford         + 1:11.4
 5.  Mikko Hirvonen      Ford         + 6:12.5
 6.  Matthew Wilson      Ford         + 6:28.3
 7.  Frigyes Turan       Peugeot      + 7:48.6
 8.  Henning Solberg     Ford S2000   + 9:50.3
 9.  Khalid Al Qassimi   Ford         + 9:54.3
10.  Ken Block           Ford        + 13:20.9

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