Rallye-WM: Wales | 12.11.2010
Drama im strömenden Regen
Auf der letzten SP des Tages erlitt der führende Latvala einen Reifenschaden – so führt wieder einmal Loeb, doch Petter Solberg und Ogier nur knapp dahinter.
Michael Noir Trawniczek
Foto: Citroen Racing
Das Wetter stellte die Teilnehmer der Rallye Wales GB unter eine harte Prüfung. Bei strömendem Regen wurden am Nachmittag die drei Wertungsprüfungen vom Vormittag ein zweites Mal befahren.
Zunächst, auf der 32 Kilometer langen SP „Hafren“, hatte Rallyeleader Sébastien Loeb Probleme mit dem Wasser, welches aufgrund des Wolkenbruchs in den am Vormittag eingravierten Spurrillen stand.
Er musste quasi für die hinter ihm fahrenden Konkurrenten diese Spurrillen vom Wasser befreien. Prompt verlor er 7,6 Sekunden auf den Bestzeithalter, seinen Teamkollegen Sébastien Ogier und rutschte vom ersten auf den vierten Platz ab.
Auf der nur 4,26 Kilometer kurzen SP „Sweet Lamb“ war dann wieder Loeb am schnellsten unterwegs, so rückte er wieder vor auf Platz zwei hinter dem führenden Ford-Werkspiloten Jari Matti Latvala.
Doch dann erlitt der Finne auf der letzten Prüfung des Freitags, der 27,88 Kilometer langen SP „Myherin“ einen Reifenschaden, was Latvala 1:11 Minuten und somit die Führung kostete.
Am Ende des ersten vollen Rallyetags in Wales liegt somit wieder einmal Siebenfachweltmeister Sébastien Loeb in Führung. Doch Citroen-Privatier Petter Solberg fehlen lediglich 1,8 Sekunden auf den Citroen-Werkspiloten und auch der Gesamt-Dritte, Ogier, liegt nur 3,6 Sekunden zurück.
Mit 42 Sekunden Rückstand belegt der zurzeit schwächere der beiden Ford-Werkspiloten, Mikko Hirvonen den vierten Platz, Dani Sordo liegt rund sechs Sekunden hinter ihm auf Rang fünf. Platz sechs belegt Pechvogel Latvala mit 1:07 Minuten Rückstand.
Henning Solberg bleibt auf Gesamtrang sieben, dahinter belegen Stobart-Pilot Matthew Wilson, Mads Östberg im Subaru Impreza WRC und Citroen-Junior Kimi Räikkönen die restlichen Punkteränge.
SWRC: Sandell in Problemen
Wenig erfolgreich verlief der Freitagnachmittag für Red Bull Rallye Team-Pilot Patrik Sandell: Gleich auf der „Hafren“-SP verlor er über eine Minute, auch auf den folgenden Prüfungen handelte er sich hohe Rückstände ein.
Am Ende weist Sandell mehr als fünf Minuten Rückstand auf, belegt nur noch Platz sieben. In Führung liegt weiterhin Andreas Mikkelsen, diesmal im von Skoda Italien eingesetzten Skoda Fabia S2000 unterwegs, dahinter belegt Jari Ketomaa Platz zwei, Tabellenleader Xavier Pons liegt mit mehr als zwei Minuten Rückstand auf Rang vier. Nach derzeitigem Stand würde der erste SWRC-Champion der Geschichte Jari Ketomaa heißen…
Dramatik auch in der PWRC – dort verlor Patrick Flodin die Führung, diese übernahm nun Tabellenleader Armindo Araujo, doch Flodin liegt nur 1,5 Sekunden hinter dem Weltmeister des Vorjahres zurück. Allerdings würde Araujo auch ein zweiter Platz oder auch ein dritter oder vierter Platz hinter Flodin zur erfolgreichen Titelverteidigung reichen.
Am Samstag stehen am Vormittag und am Nachmittag jeweils vier Sonderprüfungen auf dem Programm, abgeschlossen wird der Tag mit der Asphalt-Superspecial auf dem Crardiff-Bay.