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Loeb gewinnt auch das Finale 2010

Sébastien Loeb gewinnt die letzte Rallye mit der alten WRC-Generation – dahinter belegen Petter Solberg und Latvala die Plätze zwei und drei.

Sébastien Loeb hat sich weltmeisterlich aus der Saison 2010 und vom Citroën C4 WRC verabschiedet. Der Citroën-Star hat beim Finale in Wales seinen insgesamt 62. WRC-Sieg eingefahren. Privatier Petter Solberg beendete die letzte Rallye des Jahres als Zweiter, Ford-Pilot Jari-Matti Latvala wurde Dritter und sicherte sich damit in der Fahrer-Gesamtwertung den zweiten Platz hinter Weltmeister Loeb. Solberg beendete die Saison als Gesamtdritter.

Loeb und Solberg hatten sich in Wales ein spannendes Sekundenduell um den Sieg geliefert. Bis zum Samstagmorgen mischte auch Sébastien Ogier im zweiten Werks-Citroën mit, der Franzose schied dann aber nach einem Überschlag aus. Von da an machten Loeb und Solberg die Sache unter sich aus, beide blieben auf den tückischen Pisten aber nicht von Fehlern verschont. Der Weltmeister ging mit einem Vorsprung von nicht einmal fünf Sekunden auf den Norweger in die vier Prüfungen des Sonntags. Bereits in der ersten WP am Morgen baute er seinen Vorsprung auf über elf Sekunden aus, zur Mittagspause waren es über 14 Sekunden.

Solberg wollte sich aber nicht geschlagen geben und kündigte für den Schlussspurt noch eine Attacke an. In der dritten Kurve der vorletzten Prüfung kam er jedoch für 50 Meter von der Piste ab, danach entschied er sich, den zweiten Platz zu sichern und ging vom Gas. Im Ziel nach 20 Wertungsprüfungen hatte Loeb schließlich 19,1 Sekunden Vorsprung auf Solberg.

"Es war wirklich hart, den Petter war sehr, sehr schnell und er hat fast keinen Fehler gemacht", sagt Sieger Loeb. "Es war schwierig, ein harter Kampf. Der alte Junge ist immer noch ganz schön schnell. Aber ich habe es sehr genossen, ich hatte in den Prüfungen viel Spaß."

Und Solberg kann auch seinen zweiten Platz feiern, zu dem ihm Loeb und Beifahrer Daniel Elena mit als Erste gratulierten. Dass er als Privatier Dritter in der Fahrerwertung geworden sei, sei "fantastisch", so Solberg. Und Platz zwei in Wales sei schließlich auch nicht schlecht: "Wir hatten einen tollen Fight, aber es ist verdammt schwierig, die Werksteams zu schlagen. Aber ich habe hart gekämpft."

Loeb und Solberg fuhren in ihrem Kampf um den Sieg einsam vorne weg. Nach Ogiers Aus war hinter ihnen schon eine große Lücke entstanden, die am Ende über 1:16 Minuten betrug. Auf Platz drei lag lange Ford-Pilot Mikko Hirvonen, der aber von seinem Teamkollegen Latvala mächtig unter Druck gesetzt wurde.

Latvala lag zu Beginn der Rallye am Freitag in Führung, verlor dann aber am Freitagabend wegen eines Reifenschadens über eine Minute und fiel zurück auf den sechsten Platz. Im weiteren Ralölyeverlauf arbeitete er sich wieder nach vorn, in der vorletzten Prüfung gelang es ihm mit der Bestzeit, den dritten Platz zu übernehmen. In der letzten Prüfung blieb er Dritter, auch weil Kollege Hirvonen auf den letzten Kilometern vom Gas ging. Er wollte Latvala im Kampf um den zweiten Gesamtplatz im Weg stehen.

"Zweiter der Meisterschaft, das ist ein unglaubliches Gefühl. Es ist eine große Überraschung, denn davon hatte ich nur geträumt", jubelt Latvala, der bei Ford als klare Nummer zwei hinter Hirvonen in die Saison gestartet war. "Es war mein Saisonziel, in der Gesamtwertung in die Top 3 zu kommen. Dass ich in dieser Saison siegen konnte, ist ein Bonus, damit hätte ich als Nummer zwei nie gerechnet. Und ich war in diesem Jahr auch sehr konstant und freue mich darauf, im nächsten Jahr um den Fahrertitel zu kämpfen!"

Teamkollege Hirvonen dagegen ist froh, dass die Saison vorbei ist. Sie hatte mit dem Sieg beim Auftakt in Schweden zwar gut begonnen, aber sein Traum vom Titelkampf war dann bald ausgeträumt. "Ich freue mich jetzt wirklich auf die Zukunft. Wir haben große Hoffnungen in das neue Auto und ich freue mich schon sehr auf den Fight im nächsten Jahr."

Dani Sordo, der in Wales für das Citroën-Junior-Team am Start war, beendete die Rallye als Fünfter vor den beiden Stobart-Piloten Henning Solberg und Matthew Wilson.

Kimi Räikkönen entschied sich, in den tückischen Prüfungen nichts zu riskieren, sondern auf Nummer sicher zu gehen. Das ging auf: Der Finne kam heil durch und belegte am Ende Platz acht. "Wir haben keinen Fehler gemacht und sind Achter geworden, von daher war es eine gute Rallye für uns", sagt Räikkönen. Ob dies sein letzter WRC-Lauf war, oder ob er 2011 bleibt, ist noch nicht entschieden: "Ich würde es euch sagen, wenn ich es wüsste, aber ich weiß es selbst noch nicht. Ich habe mehrere Optionen, hoffentlich werden wir mit etwas kommen. Die WRC wäre die eine Option, und das würde ich gern machen."

Mads Østberg wurde ins einem Subaru Impreza WRC Neunter, Andreas Mikkelsen fuhr im Škoda Fabia als bester S2000-Pilot auf den zehnten Platz und damit auf den letzten Punkterang.

Mikkelsen gewann die SWRC-Wertung, doch der erste Weltmeister der heuer neu eingeführten SWRC heißt Xavier Pons. In der PWRC krönt sich Armindo Araujo zum zweiten Mal zum Weltmeister, die Titelverteidigung ist geglückt.

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