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Rallye-ÖM: BP Lavanttal Rallye

Einmel mit Turbo, einmal ohne, und erstmals mit echten Rennreifen: Gschwandner/Auer-Kaller & Putz/Cerny erzählen ihre Volvo-Story!

Dass Georg Gschwandner mit Beifahrerin Alexandra Auer-Kaller im Lavanttal ihre Premiere mit dem 240er Turbo feiern würde, stand von vornherein fest. Dass aber der Porsche von Kurt Putz nicht rechtzeitig fertig wurde, stand nicht im Drehbuch.

So kam es das in Windeseile ein zweiter Volvo startklar gemacht werden musste, welcher aber nicht von einem Turbo beatmet wurde. Also stand auch von vornherein fest, dass es ein Kampf mit ungleichen Waffen werden würde.

Aber auch in verschiedenen Klassen ging man an den Start: Kurt Putz mit Beifahrer Manfred Cerny in der Division II WK6 der Historischen, Georg Gschwandner mit Beifahrerin Alexandra Auer-Kaller in der WK7 (weil Turbo) der gleichen Division.

Endgültig verabschiedete man sich auch von der letzten Altlast des ehemaligen Volvo Cup Reglements und nutzte zum ersten Mal echte Rennreifen. Im Nachhinein betrachtet kam endlich das zum Vorschein, was Georg Gschwandner und auch einige andere Kenner der Szene schon längst behaupteten und auch zum Bruch mit einigen Cup-Gefährten geführt hatte, nämlich das die Einheitsganzjahresreifen auf Asphalt unter Wettbewerbstempo knapp an der sicherheitstechnischen Fahrlässigkeit waren...

Man war also von erstem Meter weg schier unendlich begeistert nun auch mit dem Volvo so etwas wie eine Straßenlage zu haben. Georg Gschwandner's Turbo marschierte brav den Berg hinauf, bergab hatte die Bremsanlage allerdings ihre liebe Not das 1500kg schwere Gerät zu verzögern. Nach mehrmaligen Pumpen und viel Handbremse war man aber überwältigt ob der neuen Reifen im Ziel der ersten SP.

Kurt Putz, bergauf leistungstechnisch hoffnungslos unterlegen, machte bergab einiges des Rückstandes mit einer besonnen Fahrlinie wieder weg. Für Georg Gschwandner und Alexandra Auer Kaller, kam dann auf SP2 des ersten Tages etwa 1,5km vor dem Ziel das dicke Ende.

Nach längeren Beanspruchen der Bremsanlage quittierte die gänzlich ihren Dienst und die Auswahl bestand zwischen rechts Bäume und Abgrund oder links Bäume und Waldhang bergauf. Man entschied sich für links und notlandete den Elch mit etwa 80 - 90 km/h auf einen Erdwall, nicht ohne vorher ein paar gröbere Steine aus ihrer ursprünglichen Lage zu bringen.

Vorne stand der Wagen etwa 40° in die Höhe und rechts hinten war das Heck in die Straße gegraben... - Die Scheinwerfer hingen wie Lampions in den Bäumen. Nach etwa 40 min wurde man von starken Feuerwehrmännern herausgehoben.

Man schleppte sich in der Hoffnung am zweiten Tag wieder starten zu können in das Service. Nach genauerer Untersuchung wurden per Telefon zu Hause die notwendigen Ersatzteile geordert. Zweieinhalbstunden später waren diese da und gegen zwei Uhr früh Stand der Elch wieder auf allen Vieren.

Kurt Putz fuhr derweilen in Anbetracht der Motorleistung und der Steigungen der SP's des ersten Tages sensationell. Das Grinsen von Kurt und Manfred nach jeder bewältigten SP mit den nun mehr am Volvo montierten Rennreifen sprach Bände.

Georg Gschwander beschränkte sich am zweiten Tag darauf, den Volvo möglichst schonend über die SPs zu bringen. Als Folge des Unfalls des ersten Tag, verabschiedete sich dann ein Teil der Motoraufhängung, was den Motor etwas aus der angestammten Position brachte und somit den Heizkühlerschlauch zum reißen brachte. Man musste 12 km bergab rollen, um den Motor mittels Fahrtwind wieder halbwegs zu kühlen, was ohne Servo und Bremskraftverstärker eher in der Abteilung abenteuerlich einzuordnen ist.

Der Stopp dieser SP befand sich Gott sei dank neben einen Gasthaus mit fließendem Wasser. Trotzdem musste man sich mit kaputtem Schlauch noch 15km ins Service retten. Schlauch erneuert, Motor mittels Gurt befestigt... - Kurt Putz hingegen fuhr weiter sensationell mit dem serienmäßigen Saugvolvo um dann spätesten am Schotterabschnitt des Rundkurses zu zeigen, wo der Volvo wirklich zu Hause ist.

Erwähnenswert auch noch - der Volvo von Kurt bekam am gesamten Wochenende keinen Kratzer, nur der linke Außenspiegel fiel einem in die Ideallinie laufenden Begrenzungspflock zum Opfer. Kurt Putz gewann die WK6 der historischen ÖM Division II und wurde in der historischen ÖM Division II Zweiter. Georg Gschwandner gewann die WK7 und wurde in der historischen ÖM Division II Dritter: "Ein großes Danke an die Mechaniker Grafix und Harry für die nächtliche Wiederbelebung des 240ers und an Marlies für das eilige Anliefern der Teile."

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