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Rallye-WM: Australien

Taktikspielchen sind vorprogrammiert

Nach einer Pause 2010 kehrt der WM-Tross am Wochenende nach Australien zurück, übersiedelt jedoch an die Coffs Coast. Neue Prüfungen warten.

Michael Noir Trawniczek

Eine mehr oder weniger wunderschöne, auf jeden Fall aber brandneue Webseite haben sich die Veranstalter der Australien-Rallye angesichts der Rückkehr des Events in den WM-Kalender gegönnt, denn im Vorjahr war die Rallye nicht in diesem vertreten.

Einen Zeitplan jedoch, mit den Startzeiten und auch den Längen der einzelnen Sonderprüfungen sucht man bis dato vergeblich. Glücklicherweise hat Ex-Weltmeister Petter Solberg einen solchen auf seiner Website gepostet…

Die Nennliste weist 31 Starter insgesamt auf, davon 13 World Rally Cars.

Am Start stehen bei der Schotterrallye die „üblichen Verdächtigen“. Sébastien Loeb muss als WM-Leader die Prüfungen eröffnen und den losen Schotter von den Straßen fegen – der Weltmeister rechnet in Australien damit, dass er auf den für alle Teilnehmer neuen Prüfungen ganz besonders unter diesem Manko leiden wird.

Und weil am nächsten Tag jeweils der Führende diese „Drecksarbeit“ übernehmen muss, werden die weltbesten Automobilpiloten jeweils auf der letzten echten Sonderprüfung versuchen, einander beim Abbremsen auszutricksen, nur um ja nicht die Führung übernehmen zu müssen.

So kann es sein, dass der wahre sportliche Wettkampf erst am Sonntagmorgen beginnt – während am Freitag und am Samstag tagsüber zwar Gas gegeben wird, die Ergebnisse jedoch am Ende des Tages irrelevant werden.

Als Favoriten werden neben Loeb (der die Rallye 2009 gewinnen konnte) aufgrund der für ihn erschwerten Bedingungen somit auch die beiden anderen Citroen-Piloten Sébastien Ogier und Petter Solberg gehandelt, wobei letzterer als Kundenfahrer wohl nur dann die „Lizenz zum Siegen“ erhält, wenn keiner der beiden Sébs Siegchancen hat.

Freilich hoffen auch die beiden Ford-Werkspiloten darauf, auf dem losen Untergrund wieder einmal ein Erfolgserlebnis einfahren zu dürfen – doch in diesem Jahr hat Ford nicht einmal auf Schotter die nötigen Erfolge einfahren können, Mikko Hirvonen wirkt ausgepowert und verzweifelt, Jari Matti Latvala ist zwar schnell, aber immer noch unstet unterwegs.

Apropos unstet: Bei Stobart Ford erhält wieder einmal der junge und schnelle Russe Evgeny Novikov eine Chance, eine gewisse Beständigkeit unter Beweis zu stellen.

Voller Vorfreude haben Henning Solberg und Ilka Minor die Reise nach Down Under in Angriff genommen – denn der Norweger konnte in Deutschland auf Asphalt überzeugen und erhofft sich nun auf seinem Lieblingsuntergrund ein weiteres Topergebnis einfahren zu können. Topergebnis bedeutet: Der erste Rang hinter den vier Werkspiloten plus Petter Solberg, sprich Platz sechs, wenn die Genannten ohne große Probleme ins Ziel kommen.

Das Mini Werksteam, das in Deutschland für Aufsehen sorgen konnte (Dani Sordo belegte Platz drei), wird in Australien nicht am Start sein. Lediglich Privatier Daniel Oliveira wird ein privates John Cooper Works Mini WRC pilotieren, womit die Marke wahrscheinlich nicht oder dank mehrmaliger Inanspruchnahme von „Superally“ weit hinten im Endergebnis aufscheinen wird.

Die Australien-Rallye zählt auch zur seriennahen PWRC – dort hofft Hayden Paddon in Abwesenheit seiner Konkurrenten Patrik Flodin und Martin Semerad (haben Australien als Streicher nominiert) seinen Vorsprung von derzeit 25 Punkten mit einem Sieg zu verdoppeln und damit bei nur noch zwei ausstehenden Rallyes die Vorentscheidung zum Titelgewinn herbeizuführen.

Die Rallye übersiedelte an die Coffs Coast in New South Wales, von der Hauptstadt Sidney 535 Kilometer nördlich gelegen. 26 Wertungsprüfungen über eine Distanz von 369 Kilometern sind zu absolvieren.

Eine Superspecial am Hafen der Coffs Küste, in der Jetty Area, einem Promenadengebiet, wird mehrmals in Angriff genommen. Der Servicepark wurde beim nationalen Flughafen errichtet.

Am Donnerstagabend wird die Rallye mit zwei Superspecialprüfungen eröffnet, am Freitag wird im Hinterland von Coffs gefahren, am Samstag zieht der WM-Tross in den Süden, während am Sonntag die Rallye im Norden von Coffs ihren Abschluss findet.

In Australien herrscht derzeit Winter – dennoch wird ein warmes und trockenes Wetter erwartet.

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