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Rallye-WM: Australien

Totaler Ford-Triumph in Australien

Mikko Hirvonen und Jari Matti Latvala feiern einen klaren Doppelsieg – zudem kamen vier Ford Fiesta RS WRC unter die ersten fünf der Endwertung.

Ford hat die Rallye Australien mit einem Doppelsieg für Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila klar für sich entschieden.

Nach 26 äußerst schwierigen Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 368,96 Kilometer erreichte Hirvonen mit seinem Fiesta RS WRC das Ziel mit einem Vorsprung von 14,7 Sekunden auf seinen Teamkollegen.

Dabei hatte Latvala auf der vorletzten WP in Führung liegend bewusst verzögert, um seinen Landsmann im Kampf um den Fahrertitel zu unterstützen. Hirvonen konnte in der Tabelle mit 181 Punkten den zweiten Rang zurückerobern und liegt jetzt nur noch 15 Punkte hinter Sebastien Loeb.

"Vor Beginn der Saison haben wir uns versprochen, uns gegenseitig zu helfen - heute hat Jari-Matti bewiesen, dass er ein großartiger Teamplayer ist", bedankte sich der mit 31 Jahren ältere Finne. "Er hätte diesen WM-Lauf locker gewinnen können, steckte aber zurück, um meinen Titelambitionen einen Schub zu verleihen - ich weiß das sehr zu schätzen. Vor zwei Jahren habe ich die Weltmeisterschaft um nur einen Punkt verloren. Dies zeigt, dass wir nichts verschenken dürfen."

Die beiden Werksfahrer übernahmen bereits zur Halbzeit der ersten Etappe trotz extrem rutschiger Bedingungen auf den regengetränkten Schotterprüfungen die Kontrolle über den zehnten WM-Lauf des Jahres. Am Freitagabend führte Hirvonen mit 7,0 Sekunden vor Latvala, musste dafür aber auch am Samstag als erster auf die jetzt sehr schnell wieder abtrocknenden, mit einer Staubschicht überzogenen Pisten - ein Nachteil, den der 26-jährige Finne dazu nutzte, um seinerseits die Spitze zu übernehmen.

Latvala startete mit einem beruhigenden Vorsprung von 22,7 Sekunden auf Hirvonen in die abschließende Sonntagsetappe. Auf der 30 Kilometer langen WP 25 "Plums Pudding 2" stoppte Jari-Matti seinen Fiesta RS WRC in Sichtweite der Ziellichtschranke und ließ seinen Teamkollegen auf Rang eins vorrücken. "Mein Dank gilt dem gesamten Team", betonte Hirvonen angesichts des 14. WM-Laufsiegs seiner Karriere.

"Wir haben so lange auf diesen Erfolg gewartet! Ich bin mir sicher, wir können auch weiterhin gemeinsam um erste Plätze und Titel kämpfen. Wir erleben eine sehr schwierige Saison und standen stark unter Druck. Dieses Rallye-Wochenende haben wir als Team kontrolliert und ich freue mich speziell für Ford, dass wir mit einem Doppelsieg nach Hause kommen."

Latvala blickte im Ziel auf eine Veranstaltung zurück, die zu gewinnen er in der Hand hatte. "Ich weiß, dass ich schnell genug war, um auf dem obersten Treppchen zu stehen - das ist sehr gut für mein Selbstvertrauen. Aber ich wollte Mikko helfen. Das ist eine Sache der Einstellung und wie wir mit einer Situation wie dieser gemeinsam umgehen. Mir sind in diesem Jahr Fehler unterlaufen, die unsere Chancen in der Teamwertung beeinträchtigen."

"Das habe ich jetzt wieder gutgemacht. Wir bei Ford verstehen uns gut und halten zusammen - nur so können wir gewinnen", erläutert der amtierende Vizeweltmeister. "Ich bin sehr gerne in diesem Team, wir arbeiten alle eng zusammen. Sicher hätte ich die Rallye Australien gerne gewonnen, aber in diesem Fall spielte das größere Bild eine wichtigere Rolle Es war die Zeit, um Mikko zu helfen. Am Samstagmorgen haben wir die Rallye mit einer ganzen Serie von schnellen Zeiten endgültig für uns entschieden. Danach war mir klar, dass wir die Doppelführung sicher ins Ziel bringen können."

Sein bisher bestes Ergebnis seiner WM-Karriere erreichte Khalid Al Qassimi Er fuhr am Ende einer für ihn problemlosen Rallye auf den fünften Rang. "Das ist ein toller Tag in der Geschichte des Motorsports meines Landes", freut sich der 35-Jährige. "Wir hatten es uns zum Ziel gesetzt, so nah wie möglich an die Top 5 heranzukommen - unsere eigenen Erwartungen konnten wir mehr als übertreffen."

"Trotz der schwierigen, durchaus wechselhaften Bedingungen sind wir fehlerfrei durchgekommen. Vor den letzten Wertungsprüfungen dieser Rallye war ich extrem nervös, weil ich dieses Ergebnis nicht mehr riskieren wollte."

Seine Erleichterung über den Doppelsieg bei dem australischen WM-Lauf konnte auch Malcolm Wilson, der Direktor Ford-Teams, nicht verbergen. "Dies ist ein ebenso phänomenales wie souveränes Resultat in einer für das gesamte Team so schwierigen Saison", unterstrich der Brite. "Mikko hat sich im Kampf um die Weltmeisterschaft zurückgemeldet. Die Bedingungen waren speziell am Freitag heimtückisch. Mikko und Jari-Matti standen unter großem Druck, diesen Doppelerfolg bis ins Ziel zu verteidigen."

Zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich auch Gerard Quinn, der Motorsport-Chef von Ford-Europa: "Wir mussten in diesem Jahr in der Rallye-Weltmeisterschaft einige wirklich bittere Rückschläge hinnehmen und verpassten so manchen Sieg nur knapp. Aber wir haben nie aufgegeben und sind auch hier in Australien cool geblieben, um einen fantastischen Doppelsieg trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen sicher nach Hause zu bringen."

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