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Rallye-WM: Australien

Extremer Chaostag in Down Under

Regen und extrem rutschige Bedingungen am ersten Tag in Down Under. Am Ende führt Hirvonen vor Latvala, dahinter Petter und Henning Solberg.

Michael Noir Trawniczek

„Das sind die schlimmsten Bedingungen, die ich jemals vorgefunden habe“, schüttelt Petter Solberg den Kopf. Und Jari Matti Latvala fügt hinzu: „Dass es schlimm werden würde, haben wir erwartet – aber das ist nicht mehr nur schlimm, das ist richtiggehend gefährlich. Die Reifen geben hier keinen Grip mehr!“

Regen sorgte dafür, dass die für das WM-Feld komplett neuen Schotter-Prüfungen zur totalen Rutschpartie wurden.

Gleich auf der zweiten Prüfung des Tages, SP 4, erwischte es Weltmeister Sébastien Loeb. Der Citroen-Werkspilot überschlug sich und musste aufgeben.

Loeb erklärte wenig später: "Ich bin zu schnell in die Rechtskurve eingebogen. Ich habe einen Fehler gemacht, als ich auf dem Armaturenbrett auf eine Zwischenzeit geschaut habe. Ich war nicht konzentriert. Ich habe vor der Kurve nicht stark genug gebremst und war zu schnell."

Am Nachmittag, auf der ersten SP nach dem Mittagsservice erwischte es den zweiten Citroen-Piloten Sébastien Ogier – in Führung liegend krachte er gegen einen Baum…

So konnten die Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala die Führung übernehmen. Nach dem ersten Tag (nur noch die beiden Superspecial-Prüfungen in Coffs sind zu absolvieren) führt Hirvonen 6,6 Sekunden vor Latvala.

Ford-Teamchef Malcolm Wilson zeigte sich erstaunt über den Ausfall von Loeb: "Man erwartet es gar nicht mehr, dass er einen Fehler macht. Es muss zwei Jahre her sein, dass Loeb ein Fehler unterlaufen ist."

“Das war die Hölle!“

Hirvonen erklärte: „Das war die Hölle! Unglaublich! Es ist dermaßen schwierig, hier um die Kurven zu kommen – denn du hast keine Ahnung, wie viel Grip du hast. An manchen Stellen steigst du in die Eisen und es ist wie auf Eis, du rutscht einfach geradeaus weiter.“

Petter Solberg, der private Citroen-Pilot, dürfte jetzt, nachdem die Werksfahrer aus dem Rennen sind, den Sieg holen – doch der Norweger fabrizierte zwei Dreher, liegt nun mit 41,4 Sekunden Rückstand auf Platz drei.

Nur zehn Sekunden hinter dem Norweger lag der junge Russe Evegny Novikov im Stobart Ford, doch auf SP 7 schlug er gegen einen Felsen und musste aufgeben…

Henning und Ilka auf Platz vier

Ohne größere Probleme lief es offenbar bei seinen Teamkollegen Henning Solberg und Ilka Minor – die beiden liegen mit rund 2,5 Minuten Rückstand auf Rang vier.

Teamkollege Matthew Wilson liegt jedoch nur wenige Sekunden zurück auf Rang fünf, dahinter belegt Khalid Al-Quassimi im Abu Dhabi-Ford den sechsten Platz.

Weil auch weitere der 13 WRC-Fahrer ausgefallen sind, liegt auf Rang sieben bereits der Führende der PWRC, Hayden Paddon.

Citroen versucht, den DS3 von Loeb zu reparieren, sodass der Weltmeister am Samstag unter „Superally“ die Fahrt fortsetzen kann. Ob das gelingt, ist noch nicht geklärt. Bei Ogier scheint eine Fortsetzung unmöglich zu sein.

Auf den abschließenden beiden Super-Specials holten die beiden Ford-Piloten je eine Bestzeit, am Gesamtklassement änderte sich nichts. Somit muss Mikko Hirvonen am Samstag als erster Fahrer auf die Piste, gefolgt von Jari-Matti Latvala.

Sollten die beiden Citroen-Piloten wieder ins Rennen gehen können, beträgt ihr Rückstand auf die Spitze übrigens 19:47,7 (Ogier) bzw. 29:37,8 Minuten (Loeb)...

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