
Rallyesprint 2011 | 18.08.2011
Vorübung – und Vortest
Prinzipiell hat Andy Hulak Wort gehalten: Die Action, die er außer Konkurrenz bot, war der eines Super-Athleten absolut würdig…
Foto: Hulak
Prinzipiell hat Andy Hulak Wort gehalten: Die Action, die er selbst außer Konkurrenz fahrend auf der Strecke bot, war der eines Super-Athleten wie aus dem Buch absolut würdig. Selbst als er – nach seiner Auffassung – wegen des an der Grenze zur Überhitzung stehenden Motors vor SP 2 in Richtung des Ziels im Käshof „schlich“, legte er noch Driftschwünge hin wie Colin McRae selig an seinen besten Tagen.
Aber damit wäre auch schon die schlechte Nachricht angesprochen: An der Thermik des an sich prächtig starken Motors schien Einiges im Argen zu liegen. Und damit nicht auch dieser wertvolle Treibsatz den Weg von allem Irdischen antreten müsse, schlug Andy vor allem auf der zweiten Prüfung ein eher gemäßigtes Tempo an, um das Auto anschließend ganz abzustellen. Einen kostspieligeren Schaden als bereits eingetreten wollte der Ex-Divisionschamp des Rallycross dem Turbo-geladenen Cosworth-Motor auf keinen Fall zumuten. Einen Folge-Schaden, wie man so sagt.
Schon am ersten Tag, als Andy Hulak noch seinen Mechaniker Christian Schrott mitfahren hat lassen, zeigte der Motor deutliche Überhitzungserscheinungen, die hier noch durch Aktivieren der Heizung einigermaßen in Grenzen gehalten werden konnten, am Samstag allerdings den Rahmen deutlich sprengten. Was alles Andere betrifft, so hat sich der Test-Lauf (die Betonung liegt auf „Test“) in Bruckneudorf ohne jeden Zweifel gelohnt. Hinsichtlich des Fahrverhaltens, des Handlings und auch des Ansprechverhaltens des frisch erworbenen Ford Sierra Cosworth zog Andy Hulak ein äußerst erfreutes Resümee.
Hier scheinen bis auf Weiteres keine großartigen Umbauten nötig zu sein, auch nicht im Hinblick auf die in der nächsten Zeit geplanten Rallycross-Einsätze, wo es vor allem wichtig ist, kurzzeitig maximale Performance zu liefern. Ohne ein Mindestmaß an Zuverlässigkeit will sich Andy Hulak aber keinesfalls in den Rallycross-Wettbewerb hineinwagen: Motorreparaturen können auch nach kurzzeitiger überdurchschnittlicher Belastung sehr teuer werden.
Aber da hat eben der Probelauf beim 27. Rallyesprint einen wertvollen Dienst geleistet, weswegen sich das Team Hulak auf diesem Wege auch noch herzlich bei Rallyeleiter Michael Straßegger für die bereitwillig vergebene Starterlaubnis bedanken möchte. Andy Hulak versuchte auch bestmöglich, sich zu revanchieren, und zumindest zwei Prüfungen lang haben die Besucher der Veranstaltung sehr viel zusätzliche Action gehabt.
Nun geht es zur Arbeit in der Werkstatt, wobei ein paar Beratungsgespräche mit Alois Forstenlechner, dem kundigen Vorbesitzer (und ebenfalls ein ehemaliger Spitzenmann des heimischen Rallycross), sicher unvermeidlich sein werden, um eine möglichst genaue Problemanalyse zu erstellen. Die genaue derzeitige Schadenshöhe steht noch nicht fest, die Palette der möglichen Fehlerquellen beginnt beim kleinen Knoten im Kühlkreislauf, aber auch ein Schaden an der Zylinderkopfdichtung oder am Kopf selber kann vorerst nicht ausgeschlossen werden.
Tatsache ist: Zumindest, solange das möglich war, hat Andy Hulak den Ford Sierra Cosworth enorm gefordert, und da er gedenkt, das in Zukunft noch viel stärker zu tun, wird er sich schwerpunktmäßig intensiv der „Gesundung“ des Motors widmen. Damit beide bei der endgültigen Rallycross-Premiere kraftvoll „zubeißen“ (zuschlagen) können.
Nähere Infos folgen, wenn’s soweit ist.