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WRC: Spanien-Rallye

Ogier spielt mit dem „Schottervernachlässigerfinnen“

Weil er am Freitag „nur an Asphalt gedacht“ hat, reichten am Samstagvormittag auch drei Bestzeiten nicht aus: Latvala bleibt 28,3 Sekunden hinter Ogier.

Michael Noir Trawniczek

„Mein Problem ist: Wenn ich mich auf etwas konzentriere, dann blende ich alles andere aus. Als ich hierher kam, habe ich mir ausschließlich über Asphalt Gedanken gemacht, nicht jedoch über die Schotterprüfungen, die wir gestern gefahren sind. Das war gestern mein Problem!“

Ein sympathisch offenes Geständnis wurde hier nach der ersten Samstagsprüfung der Rally de Catalunya ausgesprochen – doch es stammt nicht von einem Neueinsteiger, der seine erste Saison bestreitet, sondern von einem über viele Jahre aufgebauten, nunmehr gut bezahlten Werkspiloten, der sich anschickt(e), heuer Rallye-Weltmeister zu werden, noch dazu von einem Finnen: Jari-Matti Latvala.

Aber weil die von Latvala so sträflich vernachlässigten Schotterprüfungen wie von ihm erwähnt ja bereits gestern absolviert wurden und weil am heutigen Samstag auf Asphalt gefahren wird, fügte der Finne fröhlich hinzu: „Wie auch immer! Heute läuft es viel besser und ich fühle mich gut – mal sehen, was wir tun können.“ Die Antwort: Nicht viel! Denn Sebastien Ogier ist ein schlauer Fuchs, wollte mit seinen 36,6 Sekunden Vorsprung, die er am Freitag als „Straßenfeger“ herausfahren konnte sicher kein Risiko eingehen und macht eher den Eindruck, dass er mit seinem finnischen Teamkollegen „Katz und Maus“ spielt.

Freilich durfte Latvala an diesem Samstagvormittag drei Bestzeiten in den Asphalt brennen – doch Ogier blieb immer nur wenige Sekunden zurück. „Wir wussten, dass Jari-Matti heute Vollgas geben wird – doch das ist nicht unser Ziel“, erklärte Ogier – und so führt der Franzose vor dem Mittagsservice immer noch mit einem Vorsprung von 28,3 Sekunden. Latvala erklärte dazu nur: „Ich kann nur hart attackieren, das ist meine einzige Chance in der Weltmeisterschaft.“

Einen Umsturz gab es auf den Plätzen dahinter. Nach der nur vier Kilometer kurzen SP 8 „Tivissa“ konnte sich Andreas Mikkelsen auf Platz drei schieben, womit wieder einmal drei Volkswagen-Piloten in den Top 3 zu finden waren.

Doch auf der 50 Kilometer langen SP 9 „Escaladei“ fabrizierte Mikkelsen einen Dreher – so konnte M-Sport-Pilot Mikko Hirvonen die dritte Position einnehmen, denn der am Freitag auf Platz drei gelegene Citroen-Werkspilot Mads Östberg klagte darüber, dass er „keinen Rhythmus finden“ würde. Hirvonen liegt als Dritter nun 51,9 Sekunden zurück, Mikkelsen fehlen nach seiner drittbesten Zeit auf der 26,5 Kilometer langen SP 10 „Colldejou“ jedoch nur 5,5 Sekunden auf den Norweger. Weitere 11,5 Sekunden dahinter belegt Östberg den fünften Platz.

Mit 1:40 Minuten Rückstand belegt Dani Sordo im bestplatzierten Hyundai Platz sechs, Teamkollege Thierry Neuville liegt über eine Minute dahinter auf Platz sieben, nur 13,6 Sekunden dahinter lauert mit Martin Prokop im Czech Ford das bestplatzierte Privatteam.

Der am Freitag auf Platz sechs rangierende Robert Kubica musste diesmal aus technischen Gründen zurückstecken – wegen eines Problems mit dem Differenzial konnte der polnische Ford-Pilot nur über die Prüfungen rollen: „Das Auto macht, was es will.“ Kubica liegt nun mit mehr als fünf Minuten Rückstand auf Platz neun, gefolgt von Hayden Paddon im dritten Hyundai sowie Videokünstler Ken Block und Yury Protasov auf den Plätzen zehn bis zwölf.

Auf Platz 13 liegt der Führende der WRC2, Nasser Al-Attiyah im Ford Fiesta S2000, der bereits mehr als eine Minute Vorsprung auf Julien Maurin in der R5-Variante des Fiesta aufweist. Am Nachmittag werden die drei Sonderprüfungen erneut befahren.

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