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WRC: Australien-Rallye

Spannender und umstrittener zweiter Tag

Hängende Staubwolken und starke Reifenbelastung am zweiten Tag – Ogier profitiert, entreißt Meeke die Führung, doch nur 3/10 Vorsprung.

Der schmale Grat zwischen zu viel und zu wenig Risiko war das Zünglein an der Waage des zweiten Tags der Rallye Australien. Die längste Prüfung des zehnten Laufs der Rallye-WM und die spektakuläre Nachtprüfung am Ende verlangten Fahrer, Beifahrer und Autos alles ab. Am besten kam dabei Sebastien Ogier in seinem Polo davon. Der Titel-Anwärter konnte die Gesamtführung der Rallye übernehmen, mit einem knappen Abstand zu Kris Meeke (Citroen, +0,3) und Volkswagen-Kollege Jari-Matti Latvala (+2,6).

Stehender Staub von den vorher gefahrenen Rivalen war schon bei Tageslicht zum Problem geworden. Bei Nacht wirkten sich Bedingungen noch gefährlicher aus. Die Autos starteten daher mit einem Abstand von fünf, statt drei Minuten. "Das ist Wahnsinn, mit dem Staub", beschwert sich Thierry Neuville (Hyundai) nach seinem letzten Lauf des Tages. "Die Starter weiter hinten werden total behindert."

Was am Vortag noch ein Nachteil auf losen Schotter für Titelverteidiger Ogier, der nur den Citroen von Stephane Levebvre vor sich hatte, spielte dem amtierenden Champion diesmal in die Karten. Meeke, der als Siebter startete, tobte hingegen nachdem er 2,7 Sekunden auf Ogier verloren hatte, und war noch nicht in der Verfassung Interviews zu geben.

In den drei Prüfungen zuvor hatte sich Meeke die Gesamtführung von Latvala zurückholen können. Auch Ogier war an seinem Titel-Rivalen vorbeigezogen, als er die elfte Prüfung für sich entschied. Nach der Nachtprüfung sagt Ogier: "Ich hatte ein wenig Angst vor dem Staub am Anfang, aber s es ging. Es war dennoch keine gute Prüfung für mich. Ich konnte nicht den richtigen Rhythmus finden und Vollgas fahren. Ich wollte auch nicht zu viel Risiko eingehen. Es wird eng werden - ein großer Tag morgen."

"Mir sind ein paar Fehler unterlaufen und ich habe dadurch Zeit verloren", ärgert sich Latvala. "Morgen muss ich konstanter fahren. Wie werden auf jeden Fall um den Sieg kämpfen."

Am Vormittag war Hayden Paddon zur Überraschung geworden, als er beide WPs für sich entscheiden konnte. Schon in WP11 verlor der Neuseeländer jedoch schon wieder und schloss den Tag als Gesamtfünfter (+19,4) ab. Platz vier konnte der dritte Polo von Andreas Mikkelsen (+9,1) verteidigen. Der Norweger hatte am Vormittag seine beste Prüfung gefahren (zweitbeste Zeit in WP9) aber insgesamt an Zeit verloren.
Titelentscheidung am Sonntag?

Opfer der Nachtprüfung wurde Elfyn Evans (M-Sport, +3:15.1, Gesamtplatz neun), der nach schwerem Fahrfehler nach eigner Aussage Glück hatte, nicht aus der Rallye ausgeschieden zu sein. Sein Ford-Kollege Ott Tanak steht nach den zwölf Prüfungen auf Rang sechs (+39,1). Das Hyundai-Duo Neuville (+1:03.9) und Dani Sordo (+1:10.2) positionierten sich auf den Plätzen sieben und acht für den Abschlusstag.

In der WRC2-Wertung bleibt Tag Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC) in Führung vor Juri Protasow (+14.2) und Abdulaziz Al-Kuwar (+1:12.0).

Am Sonntag erwarten die Fahrer noch weitere 59,53 Kilometer in vier Wertungsprüfungen und die Powerstage "Weddings Bells" (9,23 Kilometer). Mit einem Sieg könnte Ogier seinen dritten Titel klar machen. Der Druck liegt daher auf Latvala, der mindestens zehn Punkte mehr als Ogier holen muss, um seine Chance zu wahren. Mit weniger als drei Sekunden zwischen den ersten drei Fahrern sieht es aber auch nach einer spannender Entscheidung um den Sieg aus.

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