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WRC: Australien-Rallye

Ogier: „Jetzt wird erst mal gefeiert“

Sebastien Ogier spricht im Interview über den Stellenwert seines dritten Titels, das Risiko in Australien und die Ziele für die restliche Saison.

Am Freitag hatte es noch so ausgesehen, als müsste die Titelfeier verschoben werden. Aber Sebastien Ogier überkam die Schwierigkeiten, die er als erster Starter auf dem losen und staubigen Schotter der Australien-Rallye hatte und sicherte am Ende souverän den Sieg der Australien-Rallye, dem zehnten von 13 Läufen der diesjährigen WM. Damit steht der Volkswagen-Fahrer, ebenso wie sein Team, vorzeitig als Weltmeister der Saison 2015 fest - sein dritter Titel in Folge. In der Pressekonferenz spricht er darüber, was ihm das bedeutet und warum seine Rivalen weiterhin zittern müssen.

Frage: "Sebastien, es war klar, dass dies ein besonderes Wochenende werden würde, aber nun hast du die Weltmeisterschaft gewonnen - wie fühlst du dich?"
Sebastien Ogier: "Ich fühle mich natürlich großartig! Ich denke, nachdem wir die Strecke bei der Recce gesehen haben, hat keiner daran geglaubt, dass der Sieg als erster Starter hier möglich ist. Es sah so gut wie unmöglich aus, aber ich gebe niemals auf und diesmal hab ich es noch mehr versucht. Die ersten zwei Tage waren auf jeden Fall schwierig, aber ich konnte auch eine meiner besten Performances zeigen. Ich bin sehr stolz darauf und ich bin stolz auf das Team. Das hört sich so dahin gesagt an, aber sie verdienen großen Dank. Wir haben diese unglaubliche Leistung gemeinsam geschafft."

Frage: "Fühlt sich der dritte Titel anders an?"
Ogier: "Die Zahl ist eine andere. Für mich wird der Erste immer der Bedeutendste sein - man kämpft so viele Jahre dafür und fühlt sich dann sehr erleichtert. Der Zweite fühlt sich wie eine Bestätigung an. Es ist gut, wenn man sagen kann: 'Der Erste war nicht nur Glück'. Der Dritte ist eine nette Fortführung. Für mich ist es aber auch ein Zeichen, dass wir immer stärker werden. Nach zehn Läufen war es bisher eine perfekte Saison: Julien (Ingrassia, Beifahrer; Anm. d. Red.) und ich haben keine großen Fehler gemacht und es gab nur einzelne kleine technische Probleme mit dem Auto."

Frage: "Deine Rivalen werden nun Angst haben, dass du noch stärker wirst!"
Ogier: "Ich will nicht arrogant sein und sagen, dass das so kommen wird. Ich denke nur darüber nach, was ich besser machen kann. Ich zweifle noch immer an mir selbst, aber das ist wohl menschlich - es ist auch wichtig, um sich zu verbessern. Was diese Saison betrifft - es wird schwierig werden, eine bessere zu hinzubekommen. Das Ziel ist es, den Level zu halten."

Frage: "Bist du an diesem Wochenende Risiken eingegangen?"
Ogier: "Natürlich habe ich etwas riskiert, aber nichts Verrücktes. Ich hatte immer das Gefühl, die Kontrolle behalten zu haben. Ich bin aber auch nur ein Mensch und kann nicht vorhersehen, was passiert. Als Erster auf der Strecke gab es sehr wenig Grip, man fährt seine Linie und die Balance fühlt sich instabil an. Das ist schwierig, aber ich gewöhne mich daran. Ich war schon in vielen Rallyes in dieser Position und beginne Erfahrung darin zu haben, als erster zu starten."

"Ich muss aber auch nach wie vor gegen die Frustration ankämpfen, die aufkommt, wenn ich das Gefühl habe die perfekte Prüfung gefahren zu haben, und wir dann doch immer mehr Zeit verlieren. Dann muss ich es weiter versuchen und den Sonntag warten. Heute war es schön, alle Prüfungen gewinnen und die Rallye auf diese Weise beenden zu können."

Frage: "Was ist das Ziel für die letzten drei Rallyes der Saison?"
Ogier: "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Jetzt muss erst einmal diese gefeiert werden. Ich denke, wir werden eine nette Feier bei der IAA in Frankfurt am Abend haben. Wir können leider nicht mit dem Team feiern, aber es wird bestimmt etwas Besonderes im Flugzeug mit Jost (Capito, Teamchef VW; Anm. d. Red.) und Andre (Dietzel, Leiter Kommunikation bei VW; Anm. d. Red.) und meiner Frau geben."

"Das Ende der Saison wird nun sicherlich entspannter werden. Ich freue mich, dass wir nach Korsika zurückkehren. Das wird für jeden eine neue Erfahrung werden. Nicht jeder freut sich darauf, aber für die Fahrer wird es eine nette Herausforderung. Wir brauchen jetzt nur noch darüber nachzudenken, die Statistiken aufzupolieren und den Level bis zum Ende der Saison zu halten. Mein Ziel ist es, die Saison ohne Fehler zu beenden."

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