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ARC: Kärnten-Rallye Julian Wagner, Fred Winklhofer, Ford Fiesta R1, Kärnten-Rallye 2015

Wagner führt in der Junioren-ARC

Julian Wagner hat auch bei seiner dritten Rallye mit dem Ford Fiesta R1 die Zielflagge gesehen und führt nun sogar die Junioren-ARC an.

Fotos: Daniel Fessl

Mit dem Sieg in der Junioren-ARC (Platz drei in der Klasse RC4 sowie Platz 27 gesamt) konnte Wagner bei der Kärnten-Rallye die Tabellenführung der JARC übernehmen. Die "Trilogie" als Ford Racing Rookie wurde somit erfolgreich abgeschlossen, jetzt möchte Wagner belohnt werden ...

In Kärnten fuhr Julian Wagner die dritte Rallye seiner noch jungen Karriere – auf die Erfahrungen aus den Läufen zuvor konnte er beim Besichtigen jedoch nicht zurückgreifen, wie er berichtet: "Diese Rallye war komplett anders als die beiden davor. Die Kurvenführungen haben mit der Schneerosen- und der Zwettl-Rallye rein gar nichts gemeinsam – in meinen Augen waren die Kärntner Prüfungen doch schwieriger, denn du hast hier oftmals eine Kurve nach der anderen. Ich habe mir beim Erstellen des Aufschriebs schwer getan, und als wir zum ersten Mal über die Sonderprüfungen gefahren sind, war ich regelrecht verblüfft."

Diese Überraschung war jedoch nur von kurzer Dauer, denn mit Fred Winklhofer sitzt ein höchst erfahrener Co-Pilot an der Seite des 20jährigen. Wagner nickt: "Fred hat mir wieder einmal sehr geholfen, er kennt bei der Kärnten-Rallye mittlerweile jeden Stein." Der 55jährige Deutsche stand schon dreimal auf dem Podium der Kärnten-Rallye: 2007 belegte er mit seinem Landsmann Thomas Wallenwein Platz drei, 2009 feierte er mit dem damaligen Jungtalent Patrick Winter den Sieg, 2013 schließlich landete er mit Julians Bruder Simon Wagner auf Platz drei.

Gemeinsam entwickelten Wagner und Winklhofer eine Lösung, um mit den ungewohnten Prüfungen besser klarzukommen: Bei der Besichtigung wurde mit zwei Onboard-Kameras mitgeschnitten, sodass der PlayStation-erprobte Pilot und sein um 35 Jahre älterer Co-Pilot am Abend beim Betrachten des Videos noch einmal den Aufschrieb verfeinern konnten.

Die Rallye selbst hat sich Julian Wagner wieder nach dem zuvor bereits erfolgreichen Muster zurechtgelegt: Behutsamer Beginn, dann sukzessive Steigerung. Diese Vorgehensweise hat sich also auch beim dritten Mal bestens bewährt. Hinzu kam jedoch, dass sich Wagner diesmal auch die Bremse bewusst einteilen wollte. Bei den Rallyes zuvor zeigte die Serienbremse des Ford Fiesta R1 teilweise Ermüdungserscheinungen, daher wurde diesmal von Anfang an weniger links gebremst. Das Konzept ging auf, die Bremse funktionierte nun tadellos.

Freilich hatte Wagner mit dem PS-schwachen Fahrzeug vor allem in den Bergaufpassagen zu kämpfen: "Da verlor ich bis zu 15 Sekunden – okay, davon konnte ich mir bergab immerhin sieben wieder holen." Auch wenn aus Kostengründen nur gebrauchte Reifen eingesetzt wurden, freut sich Wagner über neue Erkenntnisse am Reifensektor: "Wir haben im Lauf der Rallye verschiedene Mischungen ausprobiert, von ganz hart bis ganz weich, und auch da konnte ich wieder einiges dazulernen."

Wenn man von einem kurzen und wenig Zeit kostenden Botanikausflug auf der achten und letzten Sonderprüfung absieht, können Julian Wagner und Fred Winklhofer von einer problemlosen Kärnten-Rallye sprechen. Der Ford Fiesta R1, den Wagner als Ford Racing Rookie 2014 erhielt, lief wie ein Uhrwerk, lobt Vater Friedrich Wagner und fügt hinzu: "Nachdem wir die drei mit Ford abgemachten Rallyes erfolgreich und allesamt im Ziel absolviert haben, möchte ich mich noch einmal bei Ford Austria recht herzlich bedanken. Der Einstieg in den Rallyesport ist dank des Racing-Rookie-Projekts gelungen, Julian hatte viel Freude im Cockpit des Fiesta."

Julian Wagner hat den Fiesta in Kärnten ohne einen Kratzer ins Ziel gebracht, und auch das Ergebnis von Rallye Nr. 3 kann sich sehen lassen: Gesamtrang 27, Platz drei in der Klasse RC4 und vor allem der Sieg in der Junioren-ARC. Womit Wagner die Führung in der JARC-Tabelle übernimmt – recht viel besser kann eine Rookie-Saison eigentlich nicht verlaufen ...

Vater Friedrich Wagner sagt: "Die drei Rallyes haben wir erfolgreich absolviert, im Prinzip wäre damit die Saison bereits zu Ende – doch ich finde, dass Julian eine weitere Rallye verdient hat. Die Frage wird nur sein, mit welchem Auto er fährt, denn ich habe das Gefühl, dass er jetzt für ein etwas stärkeres Auto reif ist."

Dass er im Zuge seiner drei Lern-Rallye-Einsätze schon wieder aus dem R1-Fahrzeug herausgewachsen ist, bestätigt auch Julian Wagner: "Ein etwas stärkeres Auto wäre schon gut bei unserem nächsten Einsatz – ich möchte ja unbedingt die Niederbayern-Rallye fahren, da wäre etwas mehr Power nicht schlecht." Die Niederbayern-Rallye zählt ebenfalls zur Austrian Rally Challenge und steigt am 28. und 29. August.

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