RALLYE

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Sternzeichen: Schütze, Aszendent „furchtlos“

Reini Sampl ist Querschnittgelähmt, doch trotz dieser Einschränkung wird er seine erste Rallye fahren. Im motorline.cc-Interview verriet er, wie es dazu kam.

Michael Hintermayer
Fotos:Sampl,Niechwiadowicz

Reini Sampl wird bei der Jacques Lemans-Rallye sein Rallyedebüt geben. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, doch der ehemalige Ski-Rennläufer ist seit einem schweren Sportunfall Querschnittsgelähmt und wird die Rallye mit einem speziell umgebauten Mitsubishi bestreiten. Im motorline.cc-Interview verriet uns der Ausnahmesportler, wie es dazu kam, diesen mutigen Schritt zu wagen.

Reini, du hattest vor einigen Jahren einen schweren Unfall, der dein Leben von Grund auf verändert hat-Wie kam es dazu?
„Ja richtig, ich hatte 1996 einen schweren Unfall beim Skifahren. Ich hatte zuerst das Skifahren und dann erst das gehen gelernt, wie man so schön sagt. Bei einem Trainingslauf flog ich etwas zu weit über einen Sprung und bin daraufhin schwer gestürzt. Seitdem verbringe ich mein Leben im Rollstuhl.“


Du bist noch immer erfolgreich als Skifahrer bei den Paralympics aktiv. Warum setzt du dich jetzt ins Rallyeauto und woher kommt der Wunsch, im Motorsport dabei zu sein?
„Ich habe als kleiner Bub schon davon geträumt, Rennen zu fahren. Diesen Traum möchte ich mir jetzt erfüllen. Im Nachhinein gesehen war dieser Unfall kein „negativer Schicksalsschlag“, wie andere es immer behaupten. Ich führe ein echt cooles Leben, von dem andere nur träumen können. Diese Rallye ist nur ein Test. Darum gibt es keine Erwartungen für mich. Ich werde Großteils das Auto nur mit einer Hand steuern können und ich denke, ich brauche nicht erklären wie schwierig das ist. Gott sei Dank habe ich mit Andreas Aigner, der quasi mein Mentor und Teamchef sein wird jemanden gefunden, der dieses Vorhaben unterstützt und möglich macht.“

Wie wurde dein Fahrzeug abgeändert und was kostet so ein Umbau etwa?
„Das ist nicht so tragisch. Das Auto wurde auf ein Handgas-System umgebaut, sonst ist alles Serie. Der Hebel kostet circa 2000 Euro, aber wenn man sich die Gesamtkosten eines Rallyeautos denkt, ist der Umbau ziemlich günstig.“

Viele bekannte Rallyefahrer, wie zum Beispiel Walter Röhrl oder Franz Wittmann waren ebenfalls im Skisport aktiv. Denkst du es gibt einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Sportarten?
„Ich denke schon. Beide, der Skifahrer und der Rallyefahrer lieben die Geschwindigkeit und die Präzision und im Prinzip ist die Kurvenführung im Ski, sowie im Rallyesport dieselbe. Aber eben nur im Prinzip. Darum denke ich, dass es da einen Zusammenhang gibt.“

Für viele Leute ist das Rennfahren an sich nicht zu verstehen. Die enormen Fliehkräfte, sowie die Geschwindigkeit. Man muss schon Topfit sein, um einen Rennwagen bewegen zu können. In letzter Zeit gibt es immer mehr Leute, wie zum Beispiel Robert Kubica oder Alex Zanardi, die trotz ihrer Einschränkungen Wunder vollbringen. Wie denkst du darüber?
„Grundsätzlich denke ich, dass das Gehen überbewertet wird. Viele Leute denken, dass wenn du nicht mehr gehen kannst 90 Prozent deines Lebens verloren gehen. Dies ist aber nicht der Fall. Dir gehen vielleicht 25 bis 30 Prozent deines Lebens verloren und zu Alex Zanardi kann ich nur sagen, dass er der absolute Hammer ist. Was er geschafft hat, wird ihm so schnell keiner nachmachen und es ist auch ein guter Beweis, wie zum Beispiel bei Robert Kubica, dass man trotz solcher Einschränkungen auch ganz vorne im Sport mit dabei sein kann.“

Mir ist zu Ohren gekommen, dass du schon auf der Rundstrecke an den Start gehen wolltest, ist da etwas dran?
„Ja, das stimmt. Ich nehme regelmäßig an Fahrtrainings teil und habe auch schon Testfahrten für den Porsche-Cup bei Zawotec absolviert. Nächstes Jahr möchte ich dann wirklich im Motorsport durchstarten, egal ob Rundstrecke oder Rallye. Diese Rallye ist nur ein Test, weil ich wissen will, ob das Rallyefahren für mich überhaupt möglich ist. Darum habe ich auch keine Erwartungen. Außerdem ist unser Mitsubishi fast ein Serienauto und gegen ein Gruppe-N Fahrzeug fahre ich quasi mit einem Einkaufswagen spazieren. Aber der Mitsubishi ist das einzige Auto, dass eine Automatik besitzt, die einigermaßen Rallyetauglich ist. Mein Ziel ist durchzukommen. Den Rest wird man sehen.“

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