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ARC: Schneerosen-Rallye

Christian Mrlik auf Abwegen

Christian Mrlik und Julia Baier erlebten bei der Schneerosen-Rallye einen aufregenden Vormittag, am Ende belegten sie den vierten Gesamtplatz.

Fotos: Daniel Fessl

„Die wahren Abenteuer sind im Kopf – und sind sie nicht in deinem Kopf, dann sind sie nirgendwo“ – die bekannte Textstelle von Andre Heller darf man jedoch nicht wörtlich nehmen. Denn Christian Mrlik könnte dann zu Recht einwenden: Die wahren Abenteuer sind auf den Sonderprüfungen – und sind sie nicht auf den Sonderprüfungen, dann sind sie neben den Sonderprüfungen.

Mrlik, der die Schneerosen-Rallye mit Julia Baier im „Wetten, dass…“-Subaru Impreza in Angriff genommen hat, musste im Kopf zumindest mehrmals die großen Schmerzen subtrahieren oder wegdenken, denn der Waldviertler fuhr mit einem Kreuzbandriss und einem beleidigten Mensikus im rechten Fuß, musste mehr als einmal die Zähnen zusammenbeißen. „Jede falsche Bewegung führt zu einem Schmerzmoment – lustig ist das nicht“, gab Mrlik offen zu.

Highspeed-Dreher & Irrfahrt durchs Elefantengras

„Lustig“ – oder vielmehr ziemlich aufregend – gestaltete sich aber die Rallye für Mrlik und seine Co-Pilotin. Im ersten Regrouping berichtete Christian: „Wir haben ein loses Heck, das erschwert natürlich das Fahren. Auf der zweiten Prüfung hatten wir einen Highspeed-Dreher bei 150 km/h – wir sind glücklicherweise nirgends angeschlagen. Ich habe zwei Kurven gebraucht, um wieder Vollgas zu geben.“ Zu diesem Zeitpunkt lieferte sich Mrlik ein Duell gegen Martin Kalteis, um Gesamtrang vier, und hatte die Nase vorne.

Auch im zweiten Durchgang gab es Abenteuerliches zu berichten: „Wir haben das Elefantengras von Pfaffenschlag niedergemäht. Auf der dritten Prüfung kamen wir von der Strecke ab – Zuschauer, darunter auch meine Lebensgefährtin, haben berichtet, dass wir einfach in dem hohen Gras verschwunden sind, keiner konnte uns sehen. Für uns war es wiederum schwierig, hier wieder herauszufinden, denn wir haben außer Gras nichts gesehen. Du weißt einfach nicht mehr, wo du eigentlich hinfährst. So gesehen hatten wir Glück, denn wir haben wieder auf die Strecke gefunden.“

„Vertrauen wurde immer größer“

Am Nachmittag lief es immer besser: „Das Vertrauen wurde immer mehr, im ersten Nachmittagsdurchgang konnten wir zweimal die drittschnellste Zeit markieren.“ Auf den drittplatzierten Sieger der Vorjahres-Veranstaltung Thayaland-Rallye fehlten vor den letzten beiden Prüfungen 16,1 Sekunden. Das war dann doch zu viel, um noch gutzumachen – so belegten Christian Mrlik und Julia Baier bei der Schneerosen-Rallye den guten vierten Platz.

Klassenrang drei & Platz zwei in der NÖ-Trophy

Von Anfang an wollte der gehandicapte Mrlik vor allem eines: Punkte für die neue Niederösterreich Rallye Trophy sammeln. „Und genau das ist uns gelungen, außerdem konnte ich wertvolle Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Die Rallye war ein voller Erfolg – die Sonderprüfungen sind wunderschön, das Comeback der Schneerosen-Rallye hat viele Zuschauer angelockt.“ In der NÖ-Wertung der Trophy belegte Mrlik hinter Roman Mühlberger Platz zwei. In der Klasse RC2 gab es mit Platz drei einen Podiumsplatz.

Gerne wäre Christian Mrlik auch in zwei Wochen bei der Rebenland-Rallye gefahren – doch jetzt steht die Operation seines bei einem Skiunfall verletzten rechten Knies im Vordergrund, hernach muss er in die Rehabilitation. Oberstes Ziel: „Für die Wechselland-Rallye möchte ich wieder fit sein.“

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