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ARC: Kärnten-Rallye

M1-Invasion am 4. Juni in Kärnten

Zwei Monate nach dem ersten "Testlauf" mit drei Autos im Lavanttal startet das M1-Rallye-Masters in Althofen in seine zweite Runde.

Fotos: Harald Illmer

Das Nennergebnis für Althofen überrascht dabei sowohl qualitativ – unter den neun Startern ist mit Andreas Aigner sogar ein ehemaliger Welt- und Europameister für seriennahe Fahrzeuge – als auch quantitativ, denn Anfang April standen, nur zwei Monate nach Bekanntgabe des neuen M1-Reglements, bei der Lavanttal-Rallye erst drei M1-Autos am Start: Neben den beiden Initiatoren Reini Sampl (Audi TTS) und Günther Knobloch (Mitsubishi Evo IX) auch der deutsche Mountainbikeprofi Andi Wittmann (Mitsubishi Evo X). Diese erste M1-interne Challenge konnte das Team Sampl/Schmid vor Wittmann/Aigner für sich entscheiden, Knobloch/Rausch schieden in Führung liegend vorzeitig aus. Die folgenden Wochen nutzten einige weitere Rallyeteams und -piloten, um weitere Fahrzeuge nach dem neuen Reglement vorzubereiten.

Selbst die optimistischsten Prognosen hatten das überraschend gute Nennergebnis jedoch nicht vorhergesehen: Nur zwei Monate nach der Premiere haben letztlich bereits neun Piloten aus drei Nationen für den zweiten Lauf des M1-Rallye-Masters genannt. Die größte Überraschung ist wohl der Start des PWRC- und ERC-Production-Cup-Siegers Andreas Aigner. Er hat einen BMW 650i mit V8-Motor nach M1-Reglement vorbereitet und möchte die Rallye nutzen, um einen Funktionstest unter Wettbewerbsbedingungen durchzuführen. Mit Spannung erwartet wird auch der Einsatz des dreifachen Siegers der Kärnten-Rallye, Alfred Kramer. Er setzt gemeinsam mit Co-Pilot Jürgen Blassnegger einen nach M1-Reglement vorbereiteten Mitsubishi Evo 9 aus dem Hause Race Rent ein.

Ebenso Günther Knobloch, 2015 bei seinem zweiten Start bereits Gesamtsieger der Kärnten-Rallye; er geht heuer gemeinsam mit seinem Kärntner Co-Piloten Jürgen Rausch an den Start. Ebenfalls auf einen Mitsubishi Evo X setzt Mountainbikeprofi Andi Wittmann – er konnte bei seiner Rallyepremiere im Lavanttal mit einigen Topzeiten bereits ein Ausrufezeichen setzen. Ebenso hoch einzuschätzen ist das Duo Reini Sampl/Melanie Schmid im Audi TTS, mit dem Sampl beim Rallye-ÖM-Lauf in Liezen mit Gesamtrang neun bereits aufzeigen konnte, natürlich aber auch Gerald Bachler, der seinen Subaru Impreza bei der Zwettl-Rallye auf einen tollen siebenten Gesamtrang steuern konnte.

Das italienische Duo Ravaglioli/Villa im Ford Mustang GT wird besonders von V8-Fans mit Spannung erwartet, die Steirer Florian Liendl und Eveline Gauster bringen einen ebenso neu aufgebauten Audi S3 an den Start: Premieren-Einsatz für Liendl, zumindest Gauster konnte im Wechselland bereits erste Rennerfahrung im S3 sammeln. Das Team Pirz/Reitmaier im Peugeot 206 GTI hat sich die Veranstaltung ebenso dazu ausgesucht, um mit dem neu vorbereiteten "Löwen" seine Premierenrallye zu bestreiten. Seriöse Einschätzungen zu den möglichen Platzierungen der neuen M1-Boliden im Gesamtklassement des über hundert Teilnehmer starken Starterfeldes sind vorab nur schwer zu treffen.

Günther Knobloch, Initiator des M1-Rallye-Masters hierzu: "Wir sehen in Kärnten sehr viele neue Fahrzeuge, da ist die Performance schwer einzuschätzen. Was wir von den Tests im Winter jedoch sagen können ist, dass das selbe Auto im M1-Trimm um rund eine Sekunde am Kilometer langsamer ist als im N4-Trimm, das hat sich auch im Lavanttal so bestätigt. Warum? In den Bereichen Motor, Getriebe und Elektronik wird in der neuen M1-Klasse gänzlich auf Tuning verzichtet."

"Die Subarus und Mitsubishis haben dank des fehlenden Restriktors zwar die gleiche Spitzenleistung, im Bereich Drehmoment verlieren die M1-Fahrzeuge durch den Serien-Ladedruck jedoch hingegen mehr als 30 Prozent, rund 200 Nm. Das Duo im Auto macht aber natürlich immer noch den größten Unterschied – trotzdem denke ich persönlich, dass auch in Kärnten unter normalen Umständen kein M1-Fahrzeug um den Gesamtsieg mitfahren kann. Im Bereich der Top 10 erwarte ich hingegen mehrere Fahrzeuge, ich persönlich schiele ehrlich gesagt sogar Richtung Top 5 – immerhin konnte ich letztes Jahr in meinem Gruppe-N-Evo trotz eines fehlenden zweiten Ganges letztlich den Gesamtsieg einfahren", erinnert sich Knobloch.

Er fährt fort: "In Hinblick auf die Entwicklung der M1-Kategorie sind wir alle überwältigt – neun der 13 Autos, die wir aktuell kennen, sind in Kärnten am Start, eine absolut unglaubliche Zahl nach vier Monaten. Aktuell arbeitet die 'Arbeitsgruppe M1-Rallye-Masters' neben dem Feinschliff am Reglement bereits auf mehreren Ebenen an einer sinnvollen Eingliederung in die Meisterschaft für 2017; Detailinformationen dazu hoffen wir bis zur nächsten Veranstaltung der Rallye Masters in Weiz weitergeben zu können."

"Jetzt freuen wir uns alle aber erst mal auf eine tolle Veranstaltung in Kärnten am Samstag, bei der ein neues System im Bereich der Startnummernvergabe ausgetestet wird. Die Startnummern werden hier erstmals nach einer Klassenreihung vergeben und nicht nach der sportlichen Erwartungshaltung. Das System soll einerseits besonders bei Wetterumschwüngen zu mehr sportlicher Fairness in den einzelnen Klassen beitragen, zudem soll so auch der Verlauf der Rallye für die Zuseher spannender gestaltet werden. Ein interessanter Ansatz, wir lassen uns überraschen. Jetzt freuen wir uns erstmal darauf, die M1-Boliden inklusive der beiden V8-Donnerbolzen ab Startnummer 40 vor den Fans auf den Prüfungen in Kärnten zu sehen", so Knobloch abschließend.

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