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ARC: Rallyesprint St. Veit

St. Veiter Comeback rundum optimiert

Mit neuem Organisationsteam gibt der seit 2007 bestehende Lauf zwei Jahre nach dem Abschied ein Comeback als kompakter Rallyesprint.

Fotos: Harald Illmer

Die ebenfalls neu organisierte Austrian Rallye Challenge feiert diesmal in Kärnten sogar ihren Saisonauftakt, im Alpe Adria Rally Cup fährt man Lauf zwei. Ein Knüller wird jene 20,2 Kilometer lange Sonderprüfung, die schon Wittmann und Co. begeistert hat. Bereits zugesagt haben Lokalmatadore wie die Leitgebs in ihren brüllenden S2000-Boliden sowie der St. Veiter Rekordsieger Alfred Kramer.

Nach dem stillen Pausenjahr zählen Kärntner Rallyefans bereits sehnsüchtig die noch verbleibenden Tage bis zum großen Comeback in und um St. Veit an der Glan. Der Rallyesprint St. Veit bildet den Auftakt zur Austrian Rallye Challenge (ARC) und zählt auch zum – ebenfalls nach einem Jahr der Funkstille zurückgekehrten – Alpe Adria Rally Cup (AARC).

Prunkstück und Höhepunkt der Premiere der neuen Rallyeveranstalter ist eine 20,2 Kilometer lange Prüfung (SP 3/4, Schaumboden-Gradenegg) mit einer ganz besonderen Geschichte, die die Neo-Organisatoren unisono ins Schwärmen bringt: "Diese Prüfung ist wirklich legendär. Dort flog schon 1969 der damalige Lokalmatador Klaus Russling über die Kuppen, als dieses Teilstück zur damaligen Alpenfahrt-Rallye zählte. Zwar fahren wir die SP in die andere Richtung, doch wir gehen davon aus, dass so manche Fans oder auch Aktive allein wegen der abwechslungsreichen Streckencharakteristik und dem Kultstatus dieser Prüfung zu unserem Sprint pilgern werden."

Was alte Hasen bei Erwähnung der besagten Prüfung hellhörig werden lässt, erklären sich die Veranstalter mit der Vielfältigkeit dieser Strecke: "Auf diesen 20,2 Kilometern findet man fast alles, was den Rallyesport ausmacht: Schnelle langgezogene Kurven, Spitzkehren, ein Sprung und wechselnde, völlig unterschiedliche Asphaltbeläge. Abgerundet wird das Ganze mit rund vier Kilometern losem Untergrund, sprich Schotter." Für die Fans bieten sich auf der Kultsonderprüfung einige attraktive "Action Points" – die Organisatoren empfehlen beispielsweise den Abzweig in Hart oder auch Wegscheide und Steiner, Pflausach. Das Gustostückerl der mit seiner elften Ausgabe eingeläuteten zweiten Phase der Kärntner Rallyeveranstaltung kam erst kurzfristig zustande, die Veranstalter senden ein großes Dankeschön an die Gemeinden Liebenfels, Frauenstein, Straßburg, Möbling sowie die Stadt St. Veit.

Um kein allzu großes finanzielles Risiko einzugehen, entschieden sich die neuen Organisatoren für eine kompakte Sprintrallye – übrigens auf Anraten des bekannten Vorgängers Wolfgang Troicher, der von 2007 bis 2015 exakt zehn Mal für Rallyeflair rund um St. Veit und auch Althofen gesorgt hat. Jener Wolfgang Troicher ist es übrigens auch, der gemeinsam mit seiner Gattin Alexandra den länderübergreifenden Alpe Adria Rally Cup organisiert und beim Herstellen der Trophäen auch selbst Hand anlegt. Aus dieser Zusammenarbeit entstammt die Optimierung als Sprintrallye mit zwei Prüfungen, die jedoch – mit einem zwischengelegten Regrouping – beide direkt hintereinander absolviert werden. Erklärung der Veranstalter: "Normalerweise brauchst du ganz sicher zwei Zeitnahme- oder auch Streckensicherungteams und ähnliches, da mindestens zwei oder auch mehr unterschiedliche Prüfungen jeweils am Vormittag und Nachmittag absolviert werden und sich die beiden Trupps jeweils von SP zu SP ablösen. Bei unserem Konzept kommen wir die gesamte Zeit mit je einem einzigen Trupp aus, was die Ausgaben naturgemäß reduziert."

So ergibt sich auch ein abwechslungsreicher Ablauf bei den Regroupings zwischen den jeweiligen Sonderprüfungen. Als Basis dient das bereits vertraute Rennbahngelände von St. Veit, in dem der Servicebereich errichtet und ein großes Festzelt schon ab Freitag Mittag für kulinarische Freuden sorgen wird. Angezapft wird dort natürlich auch jene Biermarke, die als Hauptsponsor einen großen Anteil daran trägt, dass die quasi ins kalte Wasser gesprungenen Neo-Organisatoren bei ihrer Feuertaufe relativ unbelastet und ihrer Begeisterung freien Lauf lassend ans Werk gehen können.

So wird beim Regrouping auf dem Hauptplatz von Straßburg ein wahres Volksfest erwartet. Nach dem zweiten Durchgang der aus den Vorjahren bekannten SP Rastenfeld-Straßburg pilgert der Tross über die öffentlichen Straßen der Verbindungsetappe zurück zum St. Veiter Rennbahngelände. Am späten Samstag Nachmittag wird endlich die ersehnte Kultprüfung angesteuert. Nach dem ersten Durchgang treffen die Rallyeboliden auf dem Hauptplatz von Liebenfels zu einem 40minütigem Regrouping ein, ehe es noch einmal hinaus auf die sagenumwobene SP Schaumboden-Gradenegg geht. Vom Ziel dieser Prüfung aus müssen die Rallyeteams noch das Zielpodium auf dem St. Veiter Rennbahngelände erreichen sowie danach den Parc fermé.

Die offizielle Nennliste des ersten Rallyesprint St. Veit wird erst am 11. Mai verkündet, doch schon jetzt ist bekannt, dass einige der wichtigsten Lokalmatadore ganz gewiss an den Start gehen werden. So haben sich sowohl Heinz Leitgeb als auch dessen Sohn Karl-Heinz Leitgeb angekündigt – und zwar mit zwei kultigen Fahrzeugen: Beide pilotieren S2000-Boliden, die sich wegen ihrer Saugmotoren und des daraus resultierenden Spruchs – in Wahrheit ein regelrechtes Brüllen – bei den Zuschauern großer Beliebtheit erfreuen. Bei Heinz Leitgeb tut das auch dessen Co-Pilot, denn aus dem Gebetsbuch liest niemand geringerer als Kurt Jabornig, ein echtes Kärntner Original, vor.

Ein solches ist auch Alfred "Highlander" Kramer, der sogar die ÖM-Rallye im Lavanttal als Test für den 1. Rallyesprint anlegte, dabei jedoch von der Strecke flog und sich mit Co-Pilot Jürgen Blasnegger überworfen hat – doch wer den "Highlander" kennt, der weiß, dass er längst schon für Ersatz gesorgt hat. Schließlich ist Kramer in der Geschichte der Rallye rund um St. Veit und Althofen mit drei respektive vier Siegen (inklusive des 2014 zusätzlich abgehaltenen Sprints) der bislang mit Abstand erfolgreichste Pilot.

Bereits fix sind auch drei moderne R5-Boliden: Gerald Rigler und der Südtiroler Bernd Zanon lieferten einander bereits beim Auftakt zum Alpe Adria Rallye Cup in der Alpe Adria Rally Trophy ein Gefecht um erste Punkte und werden auch beim zweiten Lauf zum AARC/AART in St. Veit an den Start gehen; zudem soll Markus Steinbock einen Hyundai i20 R5 steuern. Gesichert ist auch der Start des aktuellen Tabellenführenden des AARC, Michael Kogler, im Citroën DS3 R3.

Insgesamt rechnet der für die Organisation verantwortliche und zu diesem Zweck neu gegründete Event- und Rallye Club St. Veit mit rund 70 Teams auf der Nennliste. Zu diesem Organisationsteam zählen Michael Uschan, sonst gerne selbst als Co-Pilot aktiver Rallyefreak, unterstützt von seiner Gattin Sabine, sowie Slalompilotin Ida Wenghofer und ihr Ehemann Georg. Hinzu kommen zahlreiche Helfer beim Event selbst, darunter Feuerwehren und die involvierten Gemeinden – und so rückt das in St. Veit heiß ersehnte Rallyecomeback mit jedem Tag etwas näher, ehe am 19. Mai die Startflagge geschwenkt wird.

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