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ARC: Herbstrallye Dobersberg

Race Rent Austria: Bunt gemischtes Starterfeld

Beim großen ARC-Finale rund um Dobersberg finden sich im Servicezelt von Race Rent Austria bunt gemischte, interessante Piloten ein: Von Testpilot Michael Kogler über Michael Denk bis hin zu den charismatischen "Freunden mit dem Colt" - insgesamt treten sieben Teams bei der Herbstrallye an.

Fotos: Harald Illmer, Race Rent Austria

Sieben Autos wird Race Rent Austria beim großen Saisonfinale der Austrian Rallye Challenge, bei der bereits über Kultstatus verfügenden Herbstrallye Dobersberg am Samstag, den 19. Oktober zum Einsatz bringen. Teamchef Wolfgang Schmollngruber wird wie immer jedes Auto persönlich abfertigen. Am Start steht ein breit gefächertes RRA-Feld, beginnend mit dem wie schon bei der Niederösterreich-Rallye als Vorausauto startenden jüngsten "Baby" aus dem Hause Race Rent Austria, dem brandneuen RRA Dytko Fiesta Proto, den abermals Michael Kogler und Copilotin Theresa Krautsieder pilotieren werden. Endend mit Startnummer 63, jenem Mitsubishi Colt CZT M1, den Daniel Schoissengeier bei seiner erst zweiten Rallye unter der professionellen Begleitung des erfahrenen Copiloten Andreas Thauerböck in Angriff nehmen wird.

Kogler/Krautsieder: Das "Proto-Baby" lernt laufen

"Ich freue mich schon sehr auf das Rallye-Wochenende", sagt Michael Kogler, der in Dobersberg erneut als eine Art "Edeltestpilot" für Race Rent Austria tätig sein wird. Wie schon bei der Feuertaufe im Vorausautofeld der Niederösterreich-Rallye werden Michael und seine Copilotin Theresa Krautsieder den "jüngsten Wurf" des Race Rent Austria Teams, den RRA Dytko Fiesta Proto als Vorausauto mit der Startnummer 0 "auf Herz und Nieren prüfen". Michael Kogler erklärt: "Bei der Niederösterreich-Rallye hat das Race Rent Austria-Baby seine ersten Gehversuche unternommen - jetzt freue ich mich darauf, damit den logischen nächsten Schritt vorzunehmen und es ins Laufen zu bringen."

Bei der NÖ-Rallye musste sich Kogler auch auf die ihm bis dahin unbekannte Rolle als Vorauspilot eingewöhnen - vor der Herbstrallye weiß Michael ganz genau, was ihn erwartet: "Wir haben bei der Niederösterreich-Rallye gelernt, worauf wir als Vorausauto zu achten haben. Wir können mit dem Auto natürlich immer wieder etwas probieren, wir können punktuell schauen, was möglich ist, ob ich meine frühere, im 2WD-Citroen gelieferte Performance mit dem Prototypen übertreffen könnte - aber Priorität haben die Pflichten als Vorausauto. Das heißt, dass wir schauen, ob die absolute Sicherheit für die Zuschauer gewährleistet ist und dass die nach uns startende Nummer 1 des regulären Feldes eine freie Bahn vorfindet." Neben den Vorausauto-Vorgaben geht es Michael Kogler auch darum, ein Projekt für 2020 auszuloten. Michael nickt: "Ich versuche, das Bestmögliche meiner Erfahrung einzubringen, sodass Wolfgang und seine Crew das Auto optimal weiterentwickeln können - ich sehe es als eine WIn/Win-Situation für alle Beteiligten."

Denk/Medinger: Welle des Positiven

Der Blick auf die vorjährige Herbstrallye Dobersberg zaubert Michael Denk alles andere als ein Lächeln ins Gesicht: "Wir hatten zwei Patschen und nur einen Ersatzreifen dabei - also ziemlich suboptimal. So wurden wir am Ende Vorletzte." Daher möchte sich Denk, der wieder mit Peter Medinger an den Start gehen wird, gar nicht länger mit dem Vorjahr auseinandersetzen - zu gut läuft es heuer für den 43-jährigen Kirchberger. Denk holt aus: "Ich reite heuer auf einer Welle des Positiven - die Saison war ein Wahnsinn bisher!" Tatsächlich kann Michael Denk voller Freude auf die Saison 2019 zurückblicken: Bei der ORM-Rallye im Wechselland konnte er Platz zehn erringen, bei der Niederbayern-Rallye gelang ihm mit Platz sieben sein bislang bestes Gesamtergebnis. Denk sagt: "Ich bin so positiv gestimmt! Ich freue mich auf die Rallye, auf das Waldviertel, auf die Leute dort - ich bin wirklich mit allem zufrieden. Und ich möchte den Schwung aus Niederbayern nach Dobersberg mitbringen."

"Mitbringen" wird Michael auch Verena Pohn - sie ist verantwortlich für die Cystische Fibrose Hilfe (www.cystischefibrose.info). Wie in den Jahren zuvor sammelt Denk "Kilometergeld" für den guten Zweck, die Forschungsarbeit im Zusammenhang mit dieser noch unheilbaren Kinder-Erbkrankheit: "Wir spenden Kilometergeld, das von meinem Sponsor ISTAC verdoppelt wird. Im Vorjahr haben zudem einige Kollegen spontan gespendet, worauf ich natürlich auch heuer wieder hoffe. Verena Pohn wird wieder im Rahmen der Siegerehrung das Spendengeld entgegennehmen - sie wurde ein richtiger Rallyefan und kommt schon am Samstagmorgen nach Dobersberg, um uns auf den Prüfungen anzufeuern - was mich natürlich ganz besonders freut."

Leitner/Kiesenhofer: "Das macht süchtig!"

Rudolf Leitner gab bei der vorjährigen Herbstrallye Dobersberg sein Rallye-Debüt und outet sich als "rallyesüchtig". Lachend gesteht er: "Eigentlich war nur eine Rallye vorgesehen - eben hier in Dobersberg. Doch dann war das Fahren so schön, noch viel schöner als ich es mir vorgestelt hatte, sodass ich heuer schon fünf Rallyes absolviert habe. Das macht wirklich süchtig!"

Leitner, der wieder mit Michael Kiesenhofer einen Mitsubishi Carisma GT zünden wird, hat sich diesmal konkrete und ehrgeizige Ziele gesteckt - nicht ohne Grund: "Das ist nun die erste Rallye, die ich ein zweites Mal fahre. Ich kenne die Prüfungen nun schon ein wenig und bin mit dem Format einer Rallye viel besser vertraut - auch mit dem ganzen Drumherum, den Verbindungsetappen, dem Roadbook und so weiter. Ich kann mich mehr auf das eigentliche Fahren konzentrieren und daher möchte ich es in die Top 20 schaffen."

Hahn/Hahn: Die Freunde mit dem Colt...

Philip Hahn kennen die Fans als Copilot - schließlich navigierte er bereits für Race Rent Austria-Juniorchef Alexander Schmollngruber oder auch für Martin Rossgatterer. Letzterer war einst selbst ein "Copilot auf Abwegen", ist dank seines hohen Grundspeeds längst auch als Pilot eine anerkannte Größe. Philip Hahn verspürte 2017 die Lust, die Seiten zu wechseln: "Wir sind alle ein Freundeskreis, arbeiten auch als Mechaniker und 2017 habe ich es hier bei der Herbstrallye Dobersberg zum ersten Mal selbst als Fahrer probiert. Und es lief super! Danach bin ich gleich einmal eine ganze Saison gefahren."

Auf dem "heißen Sitz" nimmt bei Philip dessen Vater Leopold Hahn Platz: "Er sagte gleich: 'Ich fahre mit!'. Und das Tolle ist: Er hatte in der vorigen Woche seinen letzten Arbeitstag und kann von nun an die Pension genießen." Ob das vermehrte Rallyeeinsätze zur Folge hat oder auch der Vater Fahrergelüste verspüren könnte? Philip lacht: "Das kann durchaus der Fall sein. Angeboten habe ich es ihm auf jeden Fall." Am Wochenende jedoch sitzt noch Philip hinter dem Steuer des Mitsubishi Colt M1: "Ich habe zum ersten Mal neue Reifen dabei - doch ich möchte die Rallye 'pomale' beginnen und mich dann langsam steigern." Zum,al es zu einem spannenden, sicher aber witzigen "Markenduell" kommen könnte - doch dazu gleich im nächsten Kapitel...

Schoissengeier/Thauerböck: Einmal "zu vorlaut" gewesen...

Denn zu dem erwähnten Freundeskreis rund um Martin Rossgatterer und Philip Hahn gehört auch Daniel Schoissengeier. Er half stets als Freund und Mechaniker bei den Hahn'schen Rallyeeinsätzen mit - bis er einmal "vorlaut" meinte: "Das kann ich auch!" Prompt fand sich Daniel auf der Nennliste der Mühlsteinrallye 2019 wieder: "Sie haben mich für die Rallye angemeldet und Philip war mein Beifahrer." Hahn lacht: "Das wollte ich mir natürlich aus nächster Nähe ansehen." Und Schoissengeier gibt ganz offen zu: "Ich habe es mir einfacher vorgestellt. Das Aufschrieb erstellen - alles andere als ein Kindergeburtstag." Prompt gab es ein par "Schreckmomente": "Ich habe manchmal einen Cut nicht gut getroffen - aber dann hat mich Philip wirklich gut durch die Rallye geleitet."

Der Mitsubishi Colt M1, den Daniel Schoissengeier fährt, ist beinahe wie jener des Duos Hahn: "Philip hat die Version mit Facelift, aber an sich sind die Autos baugleich." Große Ambitionen in Richtung Rallyekarriere haben weder Philip noch Daniel. Philip lacht: "Dazu bin ich viel zu schwer." Und Daniel fügt hinzu: "Ich möchte fahren, so lange es Spaß macht und uns dabei nichts passiert. Aber wie wir alle wissen: Der finanzielle Aspekt ist im Rallyesport ein großes Thema."

Doch auch in punkto Sponsorng hat Daniel Schoissengeier eine durchaus interessante Story zu erzählen: "Meine Freundin ist Chefsekretärin bei der Firma Horst Wiesinger Consulting. Und der Chef meiner Freundin,.Host Wiesinger eben, ist mein Sponsor und unterstützt mich finanziell." Kleines Detail am Rande: "Wir haben uns noch nie gesehen - Horst Wiesinger kennt mich gar nicht persönlich." Ein Hoch auf diesen Rallyesponsor! Übrigens: Der Copilot von Daniel Schoissengeier heißt Andreas Thauerböck und ist als Copilot bekannt. Und: Die beiden kennen einander persönlich. Und falls nicht, werden sie es spätestens bei der Besichtung tun.

Langthaler/Götzendorfer: Schwung aus Kärnten mitnehmen

Stefan Langthaler kennt wie Philip Hahn beide Seiten, ist bekannt als Copilot, aber auch als Fahrer. Als solcher kehrt er erstmals seit der Rallye St. Veit zurück in den Rallyesport. Langthaler erlebte in Kärnten eine Art Schlüsselrallye: Wenige Wochen davor lag er auf der Intensivstation eines Kraneknhauses und wusste nicht, ob er überhaupt jemals wieder eine Rallye fahren wird können. In St. Veit entwickelte er dann so etwas wie "ungeahnte Superkräfte" und errang ein wie er sagt "extrem zufriedenstellendes Resultat". Wie in Kärnten wird wieder Miriam Götzendorfer im VW Golf III Kitcar auf der rechten Seite Platz nehmen - Langthaler ist motiviert bis auf die Zehenspitzen: "Ich mag die Herbstrallye Dobersberg wahnsinnig gerne und bin extrem positiv gestimmt. Unser Ziel ist in erster Linie natürlich das Ziel und ich bin sehr zuversichtlich, möchte den Schwung aus Kärnten unbedingt mitnehmen und auf einem ähnlichen Niveau fahren wie ich das in St. Veit konnte."

Baumgartner/tba: Schneller "Käfer-Glüher" will es wissen

Alexander Baumgartner hat sich relativ kurzfristig für einen Start bei der Herbstrallye entschieden, da er jenen Mitsubishi Lancer Evo III erworben hat, mit dem einst Simon Wagner bei der Jännerrallye aufhorchen ließ. Baumgartner fuhr im Vorjahr bereits mit einem VW Käfer 1300 S die Jännerrallye und konnte heuer damit in Freistadt den großartigen 18. Gesamtrang inklusive Klassensieg und Sieg bei den Historischen erringen. Den Mitsubishi Lancer Evo III pilotierte er im Vorjahr bei der Mühlsteinrallye: "Das hat damals super geklappt - ich wurde Zweiter in der Klasse und Gesamt-Zwölfter."

Alexander Baumgartner macht keinen Hehl daraus, dass sein Herz für die Jännerrallye schlägt: "Die Jännerrallye ist mein Hauptziel und ich sehe die Einsätze davor als optimale Vorbereitung darauf. Mit dem Evo III bin ich doch konkurrenzfähiger als mit dem Käfer und man kann sich besser mit anderen Piloten vergleichen." Ein konkretes Ziel hat sich Aexander für die Herbstrallye noch nicht gesteckt: "Der Einsatz kam so kurzfristig, dass ich mir das Starterfeld noch gar nicht ansehen konnte." Der frischgebackene Evo III-Besitzer wird von der Firma Holzmann Fahrzeuhgbau und dem eigenen Reisebüro Bau,gartner Reisen unterstützt und hat seine Käfer-Einsätze im kleinen Team mit Freunden abgewickelt. Mit Race Rent Austrria macht er nun den nächsten Schritt...

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