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Super-Seb holt im Chaos den Sieg

Kurioses Ende der San Remo: Einsetzender Regen wirbelt das Klassement durcheinander, Loeb gewinnt vor Panizzi und Märtin, Grönholm out!

Manfred Wolf

Auf der vorletzten Prüfung (26,54 km, „Vignai 2“) des italienischen Rallye-Klassikers machte einsetzender Regen die ohnehin schon schwierige Rallye zu einer noch größeren Herausforderung für die Teams.

Und in dieser Situation erwies sich Gilles Panizzi mit seinem Peugeot 206 WRC als der mit Abstand beste Pilot. Das hatte aber auch mit dessen Reifenwahl zu tun: Während die meisten anderen Piloten mit Slicks am Start der SP standen, zog San-Remo-Spezialist Panizzi Intermediates auf.

Damit war er 20 Sekunden schneller als der Rest, der von einem weiteren Peugeot angeführt wurde: Marcus Grönholm war seinerseits dabei 8,4 Sekunden schneller als der Führende Citroen-Pilot Sebastien Loeb.

Direkt dahinter erreichte Markko Märtin die viertschnellste SP-Zeit, hinter ihm findet sich das Duo Bernardi/Brissat auf einem Renault Clio Super 1600!

Damit schnappte sich Gilles Panizzi in der Gesamtwertung den vierten Platz von Carlos Sainz (Citroen), der Spanier konnte auf der Regen-Prüfung die sechstbeste Zeit erzielen.

Dann kam die alles entscheidende, letzte Sonderprüfung: „Colle Doggia 2“, 21,52 Kilometer lang: Und in der Zwischenzeit goss es wie aus Kübeln und es war klar, dass Panizzi, mit den richtigen Reifen ausgestattet, auch auf dieser Prüfung kaum zu schlagen sein wird.

Die große Frage war lediglich, wie viel Zeit der Franzose auf die Konkurrenz gut machen konnte. Es sollte eine ganze Menge werden: 1:16,7 verlor der zweitbeste WRC-Pilot, Richard Burns (Peugeot). Zeitgleich mit Burns hatte Sebastien Loeb die Prüfung absolviert, damit war klar, dass sich der Citroen-Youngster den Sieg gesichert hatte.

Während Burns damit wieder in die Punkte rutschte und so auch die Führung in der Rallye-WM behält, erwischte es wieder einmal seinen finnischen Teamkollegen und Vorjahres-Weltmeister Marcus Grönholm.

Der hatte sich, mit Slicks im heftigen Regen, kurz nach dem Start der allerletzten Sonderprüfung in die Botanik verabschiedet, Grönholm blieb nur die Aufgabe und damit eine weitere Nullnummer in diesem Jahr.

Andererseits konnte im Peugeot-Hauptquartier doch noch gefeiert werden: Ford-Pilot Markko Märtin verlor nämlich 1:28,9 Minuten, wodurch Gilles Panizzi nicht nur den dritten Platz seines ausgefallenen Teamkollegen Grönholm übernahm, sondern in der Gesamtwertung auch am Esten vorbei auf den zweiten Platz rutschte.

Carlos Sainz sicherte sich mit einer abgeklärten Fahrt den vierten Platz. Hinter „El Matador“ kam es, bis auf den „Sprung“ von Richard Burns keine Verschiebungen mehr: Francois Duval (Ford) holte einen hervorragenden fünften Platz, Colin McRae (Citroen) wurde unauffälliger Sechster. Dann Burns vor Bugalski, der als vierter Citroen-Pilot den letzten Fahrer-WM-Punkt kassiert.

Ausgezeichneter Neunter wird Peugeot-Semi-Privatier Cedric Robert, Tommi Mäkinen bringt seinen Subaru auf dem zehnten Platz ins Ziel, Platz elf geht an Roman Kresta im privaten 206 WRC. Als Zwölfter kommt Skoda-Pilot Didier Auriol ins Ziel der letzten SP, gerade noch, denn an seinem Fabia trat gegen Ende der Prüfung ein Hydraulik-Defekt auf.

In der WM kündigt sich ein dramatisches Finale an: Durch das „Glück in letzter Sekunde“ behält Richard Burns die alleinige WM-Führung (57 Punkte), andernfalls hätte Sebastien Loeb mit seinem Sieg gleichgezogen. So liegt Loeb nun mit 55 Punkten an zweiter Stelle, Carlos Sainz hält bei 53 Zählern. Ein heißer Herbst liegt vor uns…

Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

Ergebnis

LOEB, Sebastien Citröen Xsara WRC 4.16.33.7
PANIZZI, Gilles Peugeot 206 WRC 4.17.02.0
MARTIN, Markko Ford Focus WRC 4.17.28.3
SAINZ, Carlos Citröen Xsara WRC 4.19.06.9
DUVAL, François Ford Focus WRC 4.20.32.6
McRAE, Colin Citröen Xsara WRC 4.20.57.5
BURNS, Richard Peugeot 206 WRC 4.23.43.2
BUGALSKI, Philippe Citröen Xsara WRC 4.23.46.3
ROBERT, Cedric Peugeot 206 WRC 4.23.59.4
MAKINEN, Tommi Subaru Impreza WRC 4.24.05.9
KRESTA, Roman Peugeot 206 WRC 4.28.09.4
AURIOL, Didier Skoda Fabia WRC 4.31.22.8

Fahrer-WM

1. Richard Burns 57
2. Sebastien Loeb 55
3. Carlos Sainz 53
4. Petter Solberg 48
5. Markko Märtin 43
6. Marcus Grönholm 38
7. Colin McRae 36
8. Tommi Mäkinen 21
9. Harri Rovanperä 18
10. François Duval 15
11. Gilles Panizzi 14
12. Toni Gardemeister 9
13. Didier Auriol 4

Marken-WM

1. CITROËN 125
2. PEUGEOT 121
3. SUBARU 76
4. FORD 71
5. SKODA 21
6. HYUNDAI 12

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