RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Wieder ein Schnitzer von Duval

Zwei Prüfungen vor Schluss führt Loeb (Citroen) vor Gardemeister (Ford) und Solberg (Subaru), Duval (Citroen) rollt seinen Xsara und ist out.

Manfred Wolf

Der Weltmeister setzt seine weltmeisterliche Vorstellung ungeachtet jeder Konkurrenz fort. Auch bei seiner Heimrallye auf Korsika dominiert Sebastien Loeb nach Belieben, er gewinnt sowohl die erste als auch die zweite Prüfung der letzten Etappe, die SPs neun (Acqua Doria – Serra die Ferro, 16,14 Kilometer) und zehn (Pont de Calzola – Agosta, 31,8 Kilometer).

Sein Teamkollege musste dagegen alle Hoffnungen auf einen Podestplatz begraben: Nachdem Francois Duval auf der zweiten Etappe durch technische Probleme zurückgefallen war, hatte er sich bereits wieder auf Rang vier vorgearbeitet, seine Chancen auf einen Stockerlplatz waren intakt. Der junge Belgier riskierte auf SP 9 jedoch zu viel, überschlug sich, verlor über 2:40 Minuten und rutschte auf Platz acht ab.

Der Citroen wurde dabei so stark beschädigt, dass an ein Weiterfahren über die SP hinaus nicht mehr zu denken war. Doppelt bitter für Duval: Er verschenkt nicht nur eine gute Platzierung, er vermiest Citroen wahrscheinlich auch die Möglichkeit, bereits bei deren Heimrallye vorzeitig den Marken-WM-Titel zu fixieren.

Beide Male war Ford-Focus-Pilot Toni Gardemeister Zweitschnellster. Der Finne kämpft ja um den Verbleib bei Ford, mit dieser guten Leistung könnte ihm das durchaus gelingen – er war auf den Prüfungen nur knapp langsamer als Citroen-Superstar Loeb.

Beachtlich auch die Zeit von Subaru-Werksfahrer und Lokalmatador Stephane Sarrazin: Der Franzose fuhr auf SP 9 die gleiche Zeit wie Gardemeister, so verlor auch er nur 1,8 Sekunden auf Loeb. Durch den Unfall von Duval profitierte außerdem Sarrazin ebenso, wie die drei Piloten hinter ihm, sie alle rückten um einen Platz nach vor.

Dazu gehört auch Alex Bengue, der zeigt, dass mit dem Skoda Fabia doch gute Zeiten möglich sind. Der junge Franzose liegt bei seiner Heimrallye mittlerweile auf Rang sechs, ihm fehlen nur rund 20 Sekunden auf Roman Kresta, der Platz fünf inne hat – und Bengue holte auf dem ersten Durchgang der heutigen Prüfungen schon über 20 Sekunden auf – ein Kampf bis zum Schluss ist also angesagt.

Doch der Skoda-Pilot muss aufpassen: Hinter ihm kämpft OMV-Pilot Xavier Pons um WM-Punkte, der Spanier fährt bis dato eine starke Rallye und hat mit Rang sieben bereits die so wichtigen Zähler in der Tasche – doch er ist sicher nicht abgeneigt, vielleicht noch auf Platz sechs zu fahren, nur rund 13 Sekunden trennen ihn von dieser Klassierung. Gigi Galli als bester der dieses Mal völlig überraschend furchtbar schwachen Mitsubishi-Truppe liegt auf Rang acht, Neunter ist Peugeot-Debütant Nicolas Bernardi und Harri Rovanperä komplettiert die Top-Ten

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Frankreich

Weitere Artikel:

Erinnerungen eines Sportreporters

Hat die Vergangenheit eine Zukunft?

Im dritten Teil seiner Trilogie "Gestern-Heute-Morgen" blickt der ehemalige ORF-Reporter und motorline.cc-Kolumnist Peter Klein in die Zukunft und stellt die Frage in den Raum, wem diese wohl gehört?

WRC, Zentraleuropa: Nach Tag 3 (SP 14)

Rovanperä klar auf Siegkurs

Kalle Rovanperä steht kurz vor seinem dritten Saisonsieg in der Rallye-Weltmeisterschaft und hat seine Titelchancen damit deutlich verbessert

"Es hätte schlimm enden können"

Wie ein Strohballen Neuville rettete

Nach einem heftigen Crash mit einer Brücke blieb Thierry Neuville unverletzt: Jetzt erklärt er, warum ein Strohballen vielleicht sein Leben gerettet hat

M-Sport will 2027 ein neues WRC-Auto bauen statt den Rally2 aufzurüsten - Teamchef Richard Millener nennt die Upgrade-Option ein Heftpflaster

Illegaler Turbo-Restriktor am Toyota Celica GT-Four: Bei der Rallye Spanien 1995 fällt einer der ausgeklügeltsten Betrugsversuche der Motorsporthistorie auf