RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Loeb führt - doch aufgeben möchte Grönholm nicht

Nach einem Dreher verlor Marcus Grönholm die Führung, liegt nun 21,8 Sekunden hinter Sébastien Loeb. Mikko Hirvonen einsamer Dritter. Manfred Stohl ungefährdeter Vierter.

Michael Noir Trawniczek

Am Vormittag war der zu diesem Zeitpunkt Führende der Rallye Zypern, Marcus Grönholm, noch um einen Tick schneller als sein großer Gegenspieler und Verfolger, Weltmeister Sébastien Loeb - wenngleich der Franzose bereits vor dem Mittagsservice zwei SP-Bestzeiten in den großteils losen Schotter brennen konnte.

Am Nachmittag jedoch kam die große Wende: Zunächst knöpfte Loeb dem Finnen auf SP 13 läppische sechs Zehntelsekunden ab - die Prüfung wurde erschwert durch jene Steine, welche mitunter auch von den Zuschauern auf die Straße geworfen wurden - "really stupid", sagte dazu Grönholm, der zu diesem Zeitpunkt immer noch 7,9 Sekunden Vorsprung auf Loeb aufwies.

Doch in SP 14 leistete sich Grönholm einen Dreher, der ihn rund acht Sekunden und somit knapp die Führung kostete. Auf SP 15 vergrößerte Loeb seinen taufrischen Vorsprung - aus einer Sekunde wurden deren 17.

"Marcus und ich trafen eine unterschiedliche Reifenwahl. Diese Prüfung war sehr hart für die Reifen - und mit meinen Pneus konnte ich hier wirklich hart puschen", erklärte Loeb im Anschluss an die 15. Prüfung. "Ich wollte nichts riskieren und den Wagen auf der Straße halten", erklärte Marcus Grönholm. Nach der abschließenden SP 16 führt Kronos-Pilot Loeb exakt 21,8 Sekunden vor Marcus Grönholm, der finnischen Ford-Speerspitze.

Gigantenduell geht in die nächste Runde

Die Entscheidung wird also auf den morgigen Sonntagvormittag verschoben - noch ist alles möglich, es sind noch rund 88 Wertungskilometer zu absolvieren. Grönholm deutete an, dass er ganz sicher nicht aufgeben werde. Das zypriotische "Duell der Giganten", bei der härtesten Rallye im WRC-Kalender, geht morgen in die dritte Runde...

Mikko Hirvonen, im zweiten Werks-Ford, weist als Dritter bereits einen Rückstand von über vier Minuten auf - wie viele Piloten achtete auch er darauf, sein Fahrzeug nicht zu beschädigen: "Es ist sehr, sehr schwierig, da liegen die Steine mitten auf der Straße, du musst höllisch aufpassen, dass du dir dein Auto nicht zerstörst. Ich habe nichts riskiert, meine Pace war auch so gut genug."

Stohl kann als Vierter nur noch auf Ausfälle hoffen

Denn auch Manfred Stohl, der als Vierter quasi in Lauerstellung auf einen Fehler des Finnen wartete, musste angesichts der vielen Steine vorsichtiger fahren. Wodurch sein Rückstand auf Hirvonen von 38,2 Sekunden vor dem Mittagsservice auf 56,8 Sekunden anstieg. "Ich bin es locker angegangen, wollte nicht zu viel Risiko auf mich nehmen und den Wagen schonen. Im Moment kann ich nichts anderes tun", erklärte der Wiener. Dass Stohl und seine Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor am Sonntag dennoch das Podest besteigen und somit an ihren Vorjahrserfolg anknüpfen können, ist jedoch immer noch möglich. Die Zypern-Rallye wird auch morgen ihre Opfer fordern - die Technik der WRC-Boliden wird bis aufs Äußerste beansprucht, es sind noch sechs Wertungsprüfungen zu absolvieren...

Von hinten droht "Stohlito" keine Gefahr - Toni Gardemeister, der nach einem Abflug von Subaru-Werkspilot Chris Atkinson (auf SP 15) dessen fünften Gesamtrang übernehmen konnte, liegt bereits über zwei Minuten hinter dem Österreicher.

Petter Solberg entnervt

51,4 Sekunden hinter Gardemeister liegt Xavier Pons im 2005er-Xsara auf Rang 6, über drei Minuten dahinter belegt Petter Solberg den siebenten Rang und stellt damit den bestplatzierten Subaru-Fahrer - für die Japaner somit abermals ein enttäuschender Verlauf bei dieser Rallye. Entnervt gab Solberg zu Protokoll: "Es ist einfach unmöglich, ich drehe mich immer wieder, ich kann überhaupt nichts tun." Der verunfallte Chris Atkinson rutschte auf Rang 9 ab - auf den Achten, Henning Solberg im zweiten OMV-Peugeot, fehlen Atkinson mehr als zwei Minuten. Hinter Atkinson liegen Kronos-Nr. 2 Dani Sordo, Stobart-Pilot Matthew Wilson und Mitsubishi-Fahrer Fuomi Nutahara auf den Rängen 10 bis 12.

Morgen Sonntag wird um 8.54 Uhr Ortszeit (7.54 h MEZ) mit der rund 25 Kilometer langen SP 17 Vavatsina - Mandra Kambiou die dritte Etappe der Zypern-Rallye eingeläutet. Um 14.56 Uhr Ortszeit (13.56 h MEZ) werden die letzten 13 Kilometer der SP 22 in Anngriff genommen - bevor es dann zur Siegerehrung geht. Wer dort ganz oben auf dem Podium stehen wird, und ob auch "unser" Manfred Stohl zu den Glücklichen gehören wird - all das ist noch offen. Es gilt das Motto: Alles ist möglich!

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Zypern

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Vorschau ZM Racing

Drei Teams vertreten die Farben von ZM-Racing

Neben Fabian Zeiringer (Stmk) und Christoph Zellhofer (NÖ), startet auch der Deutsche Gast Björn Satorius unter der Flagge von Max Zellhofer in Kärnten

Lavanttal-Rallye: Zeremonienstart

Anheiz-Show im Herzen Wolfsbergs

Den Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg bildet heute Abend der traditionelle Zeremonienstart auf dem Hauptplatz der Kärntner Bezirkshauptstadt / Sämtliche teilnehmenden Teams präsentieren sich dabei den Fans

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.

Lavanttal-Rallye: Lokalmatadore

Ein heißer Fight um den vorletzten Platz

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April hat der 71-jährige Lokalmatador Kurt Jabornig nur das Ziel, nicht Letzter zu werden / Insgesamt sitzen 36 Teilnehmer/innen mit Kärntner Wurzeln in den Boliden