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WRC: Argentinien-Rallye

„Es ist nicht so einfach zu gewinnen, wie es manchmal den Anschein hat“

Doppelsieg und Platz vier - Latvala, Ogier und Mikkelsen triumphieren in Argentinien und feiern das beste Teamergebnis von Volkswagen in der Rallye-WM.

Nicht weniger als der größte Einzelerfolg für Volkswagen in der Geschichte der FIA Rallye-Weltmeisterschaft: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Sebastien Ogier/Julien Ingrassia haben bei der Argentinien-Rallyeim Polo R WRC einen bei schwierigen äußeren Bedingungen hart erkämpften Doppelerfolg gefeiert. Mit Platz vier komplettierten Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula den Triumph der Werksmannschaft aus Wolfsburg.

Das Duell Latvala gegen Ogier um den Sieg beim fünften Saisonlauf hielt die vielen begeisterten Fans entlang der 14 Sonderprüfungen lange in Atem, Mikkelsen trug darüber hinaus mit einer unwiderstehlichen Aufholjagd zur Volkswagen Erfolgsgeschichte bei. Volkswagen baute mit dem Doppelerfolg den Vorsprung in der Herstellerwertung weiter aus, in Fahrer- und Beifahrerwertung liegen nach der Argentinien-Rallyenun die drei Volkswagen Duos an der Spitze. Für Latvala war es der zehnte Sieg in der Rallye-WM, der dritte gemeinsam mit Volkswagen.

Vom Start weg entwickelte sich in Argentinien ein packendes Duell um den Sieg - und das bei erbarmungslosen äußeren Bedingungen. Den besseren Beginn erwischten dabei die Weltmeister Ogier und Ingrassia, die die ersten beiden Sonderprüfungen für sich entschieden. Der Konter von Latvala und Anttila folgte auf der längsten SP der Rallye. Auf dem knapp 52 Kilometer langen Teilstück "Ascochinga-Agua de Oro" übernahmen sie mit Bestzeit die Gesamtführung.

Bis zum Ende des ersten Rallye-Tages wechselte die Führung weitere zwei Male zwischen Latvala und Ogier. Samstag und Sonntag standen dagegen im Zeichen von Latvala, der das Duell gegen Ogier an diesen beiden Tagen 8:1 für sich entschied. Der Zweikampf Ogier vs. Latvala prägt nach fünf von 13 Saison-Rallyes auch den Kampf um die Weltmeisterschaft. Latvala verkürzte mit seinem Sieg den Rückstand in der WM auf 24 Punkte.

"Ich bin natürlich überglücklich, die Argentinien-Rallye gewonnen zu haben", strahlt Latvala. "Es ist schon einige Jahre her, dass ein Finne diese Rallye gewonnen hat. Der Zweikampf mit Sebastien war großartig. Mein Co-Pilot Miikka hat großen Anteil an unserem Erfolg, denn seine Ansagen haben uns sicher über die teils extrem schwierigen Prüfungen geführt. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viel analysiert und an uns gearbeitet, was sich hier ausgezahlt hat."

"Großer Dank gilt auch dem ganzen Volkswagen Team, denn unser Polo war stets perfekt vorbereitet und hat den hohen Belastungen bis zum Schluss standgehalten. Dieser Sieg bedeutet mir persönlich sehr viel, denn wir haben diese knifflige Rallye aus eigener Kraft gewonnen und damit gezeigt, dass mit uns in der Weltmeisterschaft weiterhin zu rechnen ist."

Ogier musste sich diesmal mit Platz zwei begnügen: "Diese Argentinien-Rallyehatte die schwierigsten Bedingungen, die ich seit langem erlebt habe. Die Streckenverhältnisse waren extrem hart für die Piloten und Autos, deshalb bin ich mit dem zweiten Platz absolut zufrieden. Glückwunsch an Jari-Matti, der eine starke Leistung gezeigt hat und diesen Sieg verdient. Ich bin sogar froh, dass die Leute merken: Es ist nicht so einfach zu gewinnen, wie es manchmal den Anschein hat."

"Julien und ich haben über das gesamte Wochenende alles gegeben, aber besonders am Schluss waren die Schotterpisten so rutschig und voller Schlamm, dass wir nur noch auf Ankommen gefahren sind. Besonders 'El Condor' zu bezwingen war ein echtes Abenteuer. Trotzdem ist es immer wieder überwältigend, die Prüfung vor so vielen frenetischen Fans in Angriff zu nehmen. Ich freue mich aufs nächste Jahr, dann werde ich erneut einen Anlauf starten, um in Argentinien auch mal ganz oben auf dem Podium zu stehen."

Die Aufholjagd des Wochenendes gelang Mikkelsen/Markkula. Das norwegisch-finnische Volkswagen-Duo musste am Eröffnungstag der Argentinien-Rallyeangesichts eines abgesprungenen Riemens der Lichtmaschine einen Rückschlag verkraften - pures Pech. Platz sieben statt Position drei, fünf Strafminuten statt Kampf um den Sieg - Mikkelsen/Markkula kämpften sich jedoch eindrucksvoll zurück. Am Samstag überflügelten sie mit einer SP-Bestzeit sowie zwei weiteren Top-3-Zeiten drei Konkurrenten und halbierten den Rückstand auf Platz zwei auf unter zwei Minuten.

Der Sonntag stand im Zeichen der konservativen wenngleich erfolgreichen Strategie: Mikkelsen/Markkula sicherten Platz vier mit guten Resultaten auf den beiden Klassiker-Prüfungen "Mina Clavero" und "El Condor" klug ab, verkürzten dabei den ursprünglichen Rückstand von 3:21,3 Minuten zum Podium letztlich auf 23,6 Sekunden. Interessante Randnotiz: In der Summe der puren Fahrzeit - ohne die Strafzeit vom Freitag - hätten Mikkelsen/Markkula locker einen Platz auf dem Podium erreicht.

"Ich habe mich noch nie so sehr über Platz vier gefreut", sagt Mikkelsen. "Nachdem wir am Freitag mit einem kleinen technischen Problem die letzte Prüfung nicht beenden konnten und so fünf Minuten Zeitstrafe kassiert hatten, haben wir fortan versucht, das Beste daraus zu machen. Mehr war einfach nicht drin und ich bin mit unserer Leistung richtig zufrieden."

"Nachdem wir am Samstag sogar schneller als erhofft Platz vier herausgefahren hatten, haben wir es am Sonntag etwas vorsichtiger angehen lassen. Viel Schlamm, dichter Nebel - die letzten SPs waren eine echte Herausforderung. Dennoch haben wir noch einmal viel Zeit gut gemacht und den Rückstand auf Platz drei verkürzt. Alles in allem sind wir mehr als zufrieden."

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