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WRC: Sardinien-Rallye

Östberg mit gesteigertem Selbstvertrauen

Citroen-Pilot Mads Östberg im Interview über seinen zweiten Platz bei der Sardinien-Rallye und warum er der Käse im „Volkswagen Hamburger“ ist.

Mads Östberg eroberte bei der Italien-Rallye eines seiner besten Ergebnisse überhaupt. Der Citroen-Werksfahrer fuhr auf Platz zwei und hielt am Sonntag Volkswagen-Ass Jari-Matti Latvala in Schach. Für Östberg war es nach Schweden und Großbritannien 2011 der dritte zweite Platz seiner Karriere. Seit seinem Sieg in Portugal 2012 war es auch sein bestes Ergebnis. Der zweite Platz verlieh Östberg nach seinem Crash in Argentinien wieder das nötige Selbstvertrauen. Er kam fehlerfrei durch, setzte auf eine andere Reifenwahl und wurde belohnt. In Zukunft will der Norweger Volkswagen öfters herausfordern.

Mads, der zweite Platz ist für dich ein großartiges Resultat in Italien! Am Sonntag musstest du dich gegen Jari-Matti verteidigen und hast ihn hinter dir gehalten. Was sagst du dazu?
"Es war ein sehr guter Tag. Die Herangehensweise war etwas ähnlich wie an den Tagen zuvor. Wir wollten das tun, war wir tun müssen. In der ersten Prüfung pushte ich hart. Ich hatte auch eine gute Reifenwahl (weich; Anm. d. Red.) für die erste Prüfung. Wir sahen den Vorteil davon, denn wir vergrößerten den Vorsprung."

"Anschließend reduzierte ich den Speed und das Risiko. Okay, die Reifenwahl funktionierte dann in der zweiten Prüfung nicht so gut und wir verloren etwas Zeit. Der Vorsprung war aber immer noch groß genug. Dann wollte ich die letzten beiden Prüfungen genießen. In der Power Stage hatte ich keine Chance. Ich wollte sicher ins Ziel kommen und hatte nicht genug Vertrauen, um sicher pushen zu können. Deshalb versuchte ich nur das Ziel zu erreichen."

Du warst sehr entschlossen, den zweiten Platz zu halten, denn nicht viel Fahrer haben sich für einen Mix aus weichen und harten Reifen entschieden. Warum hast du diese Strategie gewählt?
"Es war eine Idee des Teams. Ich unterstützte das. Ich dachte, dass es für die erste Prüfung eine gute Wahl ist. Ich war mir aber nicht sicher, wie es anschließend sein würde. In der zweiten Prüfung überhitzten die Reifen nach zwei Kilometern. Nach zehn Kilometern waren sie komplett verschlissen. Trotzdem nutzten wir an diesem Wochenende das volle Potenzial dieser Reifen. Damit bin ich zufrieden."

Am Freitag bist du vorsichtig gestartet. Warum?
"Der Freitag war ein sehr guter Tag, aber die ersten beiden Prüfungen waren sehr holprig, kurvig und schwierig. In Argentinien gab es einige Überraschungen. Dort wurde ich total überrascht und crashte. Mein Selbstvertrauen war deshalb nicht so gut. Ich bin auch mit einem anderen Auto als sonst gefahren. Ich kannte dieses Auto nicht so gut. Jedes Auto hat seine Vor- und Nachteile."

"Ich muss auch die Unterschiede des Citroen lernen. In Argentinien habe ich etwas gemacht, das ich besser nicht getan hätte. Ich wollte das bei dieser Rallye nicht wiederholen. Am Freitag war ich bei allen Senken und Sprüngen vorsichtig. In den flacheren Prüfungen habe ich angegriffen und es hat gut funktioniert. Das war der Plan für einen guten ersten Tag."

Ist dein Selbstvertrauen nach diesem Resultat wieder hoch?
"Ja, sicherlich. Nach Argentinien war ich nicht so zuversichtlich. Ich konnte nicht testen und war nur daheim und kümmerte mich um meinen verletzten Daumen. Es war schön, wieder ins Auto zu steigen, aber ich fühlte mich nicht von Beginn an wohl. Dieses Wochenende war gut, um das Vertrauen aufzubauen und wieder auf Tempo zu kommen. Wenn wir pushen, dann ist die Pace gut. Darüber bin ich sehr glücklich."

Du bist jetzt WM-Dritter. Wie weit kannst du in dieser Saison noch nach vor kommen? Jetzt wartet mit Polen eine sehr schnelle Rallye. Was werden wir dort von dir sehen, Mads?
"Ich weiß es nicht genau. Ich bin in Polen 2009 gefahren, aber prinzipiell wird es eine neue Rallye. Es wird sandig, schnell und für alle schwierig. Hoffentlich haben wir einen guten Test vor der Rallye und finden eine gute Abstimmung. Wenn ich nach dem Test zuversichtlich bin, dann werde ich pushen, um es wieder in den 'Volkswagen Hamburger' zu schaffen?"

In den Volkswagen Hamburger?
Östberg: "Ja. Ein Hamburger besteht aus vier Zutaten: Fleisch, Käse und Brot. Es gibt nur drei Autos und jemand muss in diesem Burger sein. Diesmal war ich der Käse! Das nächste Mal will ich das Brot an der Spitze sein, oder das Fleisch. Ich habe das ganze Wochenende daran gearbeitet. Ich war zu einem Zeitpunkt das Fleisch, dann das Brot und jetzt am Ende bin ich der Käse."

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