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WRC: Polen-Rallye

Tänak führt in Polen

M-Sport-Pilot Ott Tänak konnte seine elfte Startposition nützen und führt nach SP 5 exakt 9,3 Sekunden vor Mikkelsen, Ogier auf Platz drei.

Michael Noir Trawniczek

Es ist ein bisschen wie das Drag Reduction System (DRS) in der Formel 1: Es hilft tatsächlich – und trotzdem empfinden es nicht wenige als „unecht“. Die Rede ist von jenem Reglement in der WRC, wonach der WM-Führende als erstes Auto auf die Sonderprüfungen muss – auf Schotter, wie zurzeit bei der Polen-Rallye der Fall, wirkt sich das nachteilig für die Spitzenfahrer und vorteilhaft für deren Verfolger aus.

So konnte am Freitagvormittag der Este Ott Tänak im M-Sport Ford die Führung übernehmen, seine elfte Startposition war natürlich hilfreich. Doch Tänak klagte auch über die Bremsen seines Ford Fiesta RS World Rally Car. Nach der fünften Sonderprüfung und drei Bestzeiten in Folge (lediglich die morgendliche SP 2 konnte Andreas Mikkelsen für sich entscheiden) liegt Tänak 9,3 Sekunden vor dem erwähnten Norweger, der erst unlängst seinen Vertrag mit Volkswagen Motorsport verlängert hat.

Weltmeister Sebastien Ogier ist sich seiner Rolle als „Straßenfeger“ bewusst, klagt ab und an auch gerne ein wenig darüber – vor der Mittagspause (den gesamten Freitag gibt es kein Service) fehlten dem Franzosen auf Platz drei liegend 16,4 Sekunden auf Tänak sowie 7,4 Sekunden auf den Teamkollegen Mikkelsen.

Weitere 6,4 Sekunden dahinter belegt Jari-Matti Latvala im dritten VW Polo R WRC Platz vier. Der Finne ging wieder einmal selbstkritisch ans Werk, nach SP 5 erklärte er: „Das war nicht gut, mir sind drei Fehler unterlaufen. Und wir hatten einen wirklich heiklen Moment, wo wir beinahe im Straßengraben gelandet wären…“

Mit 33,5 Sekunden Gesamtrückstand belegt Citroen-Werkspilot Kris Meeke Rang fünf, knapp vor Hyundai-Pilot Thierry Neuville und dessen neuseeländischen Teamkollegen Hayden Paddon, der zuletzt auf Sardinien glänzen konnte, ganz ähnlich wie Polen-Leader Tänak.

Lokalmatador Robert Kubica, der nach der ersten SP am Donnerstagabend noch Platz zwei belegen konnte, rutschte sukzessive die Rangliste hinab – nach SP 5 fand er sich nur mehr auf Platz acht wieder, allerdings bleibt auch Kubica mit 41,6 Sekunden mehr oder weniger in Schlagdistanz. Nur fünf Zehntelsekunden hinter dem Polen liegt Elfyn Evans im zweiten M-Sport Ford. Dani Sordo, bei Hyundai der dritte Mann im Bunde, liegt auf Platz zehn und gibt offen zu: „Ich bin am Vormittag nicht gut genug gefahren.“ Mads Östberg liegt im zweiten Werks-Citroen auf Platz elf

Auf Platz zwölf liegt bereits der Führende der WRC2, Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi, der rund 20 Sekunden vor Karl Kruuda im Citroen DS3 R5 die Wertung anführt sowie etwas mehr als eine halbe Minute vor Pontus Tidemand im zweiten werksseitig eingesetzten Skoda Fabia R5.

Armin Kremer und Pirmin Winklhofer belegen im von Baumschlager Rallye Racing eingesetzten Skoda Fabia R5 zurzeit hinter dem Finnen Teemu Suninen (Ford Fiesta S2000, als Copilot fungiert Mikko Markkula) Platz fünf, der Rückstand beträgt bereits 1:41 Minuten.

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