AUTOWELT

Fahrspaßmesse und Leistungsschau, Markt der Ideen und Mekka der Studien: So vielseitig wie der Automobilmarkt präsentiert sich der 76. Genfer Salon vom 2. bis 12. März, und ist damit die umfangreichste europäische Automesse im Frühjahr. Erneut dürften rund 750.000 Besucher durch die Messehallen des Palexpo strömen und sich ein Bild davon machen, wohin die Reise im Autojahr 2006 geht.

Doch richtige Trends sind zurzeit im Automobilbau immer schwerer auszumachen - denn der Markt verteilt sich auf immer mehr Nischen-Produkte mit ihren verschiedensten Karosseriekonzepten. Kombis werden sportlicher, Kleinwagen schießen in die Höhe und Länge, Cabrios schmückt ein Stahldach und die Geländewagen wollen nicht mehr ins Gelände.

Gerade deshalb ist Genf in der Branche so beliebt, können hier doch die ersten Meinungen zu ihren Elaboraten eingefangen werden, und das weit bevor sie auf den heimischen Märkten erscheinen.

Mit Hilfe von Konzeptfahrzeugen und Studien lassen sich auch abgedrehte Ideen risikolos auf ihre Serientauglichkeit testen. Das Messegelände ist daher alljährlich auch ein Tummelplatz für die kleinen Automobil-Schmieden mit namhaften Designern wie Pininfarina, Italdesign oder Rinspeed.

Doch ein Trend lässt sich immerhin festmachen: Die SUV werden immer kleiner, denn ihre Wendigkeit im Stadtverkehr, die mühelose Parkplatzsuche und der Verbrauch werden zu einem immer wichtigeren Kaufkriterium gegenüber der reinen Freude am Fahren, die einem aber beim Spritpreis vergeht.

Fiat Sedici, Suzuki SX4 und Daihatsu Terios heißen die nur etwas über vier Meter langen Neuheiten, und Toyota erlaubt mit dem Urban Cruiser einen Blick in die Zukunft dieser doch recht neuen Fahrzeugklasse.

Denn auch der Beitrag von Volkswagen mit dem Kompakt-SUV Concept A lässt den Ausblick auf einen kleinen Geländewagen unterhalb des Touareg zu, dessen Bau schon beschlossene Sache ist.

Bei den größeren SUV-Abmessungen geht der Trend zur Familienkutsche, die damit im Bereich der Vans wildert. Der Chevrolet Captiva, Hyundai Santa Fe und der Subaru B9 Tribeca bieten in variablen Innenräumen Platz für bis zu sieben Passagiere.

Überhaupt zeigen sich die Autohersteller erfinderisch, wenn es darum geht, den zur Verfügung stehenden Platz im Fahrzeug sinnvoll auszunutzen und hübsch zu verpacken.

Bei Ford debütiert der S-Max, eine sportliche Mischung aus Kombi und Großraumlimousine, Skoda stellt mit dem Minivan Roomster seine vierte Baureihe vor, und Renault zeigt mit Konzeptfahrzeug Altica, dass sich der Kombi der Zukunft noch stärker in Richtung Sportcoupé entwickeln dürfte.

Ein weiteres Highlight des Autojahrs 2006 sind die offenen Spaßfahrzeuge: Opel präsentiert den neuen Roadster GT mit Stoffdach und Heckantrieb, Alfa enthüllt den Spider, Mitsubishi stellt den Colt als Cabrio-Coupé mit Stahldach vor. Hinzu kommen der BMW Z4 und der Mercedes SL, die beide überarbeitet worden sind und noch stärkere Motoren erhalten.

Aber auch die Leistungsschau dreht sich weiter: Mercedes bringt diverse AMG-Versionen mit an den Genfer See, Porsche zeigt den 911 Turbo mit 480 PS und den Cayenne Turbo S mit 521 PS, BMW das Z4 M Coupé, und auch Kunden mit etwas schmalerem Geldbeutel werden auf der Suche nach Pferdestärken fündig: etwa beim Mazda3 MPS oder beim Renault Clio Sport.

Das Streben nach immer mehr Leistung ist übrigens auch so ein Trend - aber einer, der so alt ist wie das Automobil selbst.

Der 76. Genfer Automobilsalon ist für das Publikum vom 2. bis 12. März an den Werktagen von zehn bis 20 Uhr und an den Wochenenden von neun bis 19 Uhr geöffnet.

Motorline.cc berichtet ab dem 28. Februar 2006 direkt vom Genfer Automobilsalon in Wort und Bild!